Begrüßungskonzert

Lehrkräfte der Musikschule Schwetzingen begeistern „In Mozarts Gesellschaft“

Beim Begrüßungskonzert zum Schuljahresauftakt feierten Lehrkräfte der Musikschule Schwetzingen Mozarts Geist – mit Humor, Virtuosität und Spielfreude.

Von 
Maria Herlo
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Die Lehrkräfte beim Begrüßungskonzert. © Wolfart

Schwetzingen. Das diesjährige Begrüßungskonzert der Lehrkräfte der Musikschule Bezirk Schwetzingen zum neuen Schuljahr stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Mozartgesellschaft Schwetzingen. Unter dem Motto „In Mozarts Gesellschaft“ präsentierten die Lehrkräfte und befreundete Musiker am Sonntagabend im Danzi-Saal ein facettenreiches Programm, das von barocker Klangpracht bis zu zeitgenössischen Kompositionen reichte – und das Publikum restlos begeisterte.

Schon beim Betreten des Saals war klar, dass an diesem Abend nicht nur musikalische Qualität, sondern auch Charme und Humor eine Rolle spielen würden: Zwei Skelettfiguren in barocken Perücken am Miniaturflügel begrüßten die Gäste – eine augenzwinkernde Hommage an Mozarts unvergänglichen Geist.

Ein Auftakt voller Eleganz

Musikschulleiter Philipp Wolfart eröffnete den Abend und begrüßte neben den Mitwirkenden zahlreiche Gäste, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats. Besonders freute er sich über den Besuch von Katharina Simmert, Geschäftsführerin der Mozartgesellschaft Schwetzingen.

Musikalisch begann das Konzert mit einem Klassiker: Eunkyung Kim interpretierte das Allegro aus Mozarts Klaviersonate Nr. 13, KV 333, frisch und klar konturiert. Als Begleiterin erwies sie sich anschließend als ebenso stilsicher, als sie Mezzosopranistin Angela vom Hoff in den Arien „Ombra felice“ und „Io ti lascio e questo addio“ (KV 255) sowie in der Arie der Susanna aus „Le nozze di Figaro“ (KV 577) begleitete. Vom Hoff überzeugte durch ihre warme, tragfähige Stimme, ihre Bühnenpräsenz und interpretatorische Tiefe – ein erster Höhepunkt des Abends.

Von Haydn bis Hoffmeister – Klassik mit Esprit

Mit Joseph Haydns feinen Miniaturen, den „Flötenuhrstücken“ (Hob. XIX), zeigten Ulrike Wettach-Weidemaier (Blockflöte) und KMD Detlev Helmer (Klavier) ihr Gespür für Klangfarben und Nuancen. Anschließend brachten Mariana Glomb (Querflöte), Barbara Obert (Oboe), Manfred Hildebrand (Klarinette) und Felix Knarozovskij (Saxofon) Mátyás Seibers „Dance Suite“ mit Tango, Polka und Ragtime auf die Bühne – beschwingt, rhythmisch und mit viel Spielfreude.

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Von Franz Anton Hoffmeister (1754–1812) erklang das Allegro assai aus der Sonate G-Dur Op. 21/3, virtuos interpretiert von Vivian Kürbis (Querflöte) und Eunkyung Kim (Klavier). Den ersten Konzertteil beschloss Mariana Glomb mit der technisch anspruchsvollen „Chaconne Op. 107 Nr. 30“ von Sigfrid Karg-Elert (1877–1933) – wendig, transparent und mit feiner Phrasierung.

Nach einer kurzen Pause mit Sekt und Brezeln blieb Zeit für Gespräche und Begegnungen zwischen Publikum und Musikerinnen und Musikern – eine schöne Geste, die das gemeinschaftliche Motto des Abends unterstrich.

Zeitgenössischer Klang und Jazz-Impulse

Der zweite Teil eröffnete mit einem Kontrast: Carl Krämer, Jazzmusiker, Saxofonist und Komponist, präsentierte mit seinem Ensemble zwei eigene Werke aus seiner neuen CD – „Sweets“ und „Overdreamed“. Gemeinsam mit Clara de Farias (Gesang), Luis Emmerling (Schlagzeug), Kevin Holloway (E-Gitarre), Michael Quast (Klavier) und Simon Zauels (E-Bass) gestaltete er eine eindrucksvolle Fusion aus Jazz, Improvisation und kompositorischer Struktur. Das Ensemble überzeugte mit Spielwitz, Virtuosität und Energie – ein packender Beweis für das kreative Potenzial der Musikschule.

Mit Mozarts „Kleiner Deutscher Kantate“ KV 619 und dem Lied der Constanze aus Albert Lorzings Singspiel „Szenen aus Mozarts Leben“ zeigte Mezzosopranistin Astrid Bohm gemeinsam mit Harald Braun (Klavier) ihre stimmliche Vielseitigkeit und Ausdruckskraft. Feines Textverständnis und dynamische Balance prägten die Darbietung.

Elena Spitzner (Sopran) und Astrid Bohm (Mezzosopran) setzten mit Tschaikowskis Duett „Prilepa/Chloe“ aus „Die treue Schäferin“ einen charmant-humorvollen Akzent – szenisch lebendig, mit feinem Gespür für Ironie. Besonders unterhaltsam: der musikalische Sketch „Vom Urlaub zurück“ (Cissy Kraner/W.A. Mozart), den Spitzner mit spielerischem Witz und großer Bühnenpräsenz darbot.

Virtuose Instrumentalkunst

Ein weiterer Glanzpunkt war Ewgenia Romanenko (Violine) mit drei Sätzen aus Alfred Schnittkes „Suite im alten Stil“. Mit Intensität, Präzision und emotionaler Tiefe verlieh sie Menuett, Fuge und Pantomime eindrucksvolle Spannung. Harald Braun begleitete sie dabei einfühlsam und klanglich ausgewogen.

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Den prachtvollen Abschluss bildete Young-Hee Song mit Sergei Rachmaninows „Alla Marcia, Prélude g-Moll“ Op. 23 Nr. 5 – kraftvoll, brillant und technisch souverän.

Ein Abend im Zeichen von Mozarts Geist

Das Konzert endete mit lang anhaltendem Applaus und sichtbarer Begeisterung im Publikum. Es war ein Abend, der Mozarts Geist nicht nur musikalisch, sondern auch atmosphärisch lebendig hielt – mit Klangfarben, Witz, Virtuosität und einer spürbaren Freude am gemeinsamen Musizieren.

Das Konzert war Teil des Jubiläumsjahres der Mozartgesellschaft Schwetzingen, die 2025 ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Weiter geht es an der Musikschule mit dem Konzert der Studienvorbereitenden Ausbildung am 9. November im Konzertsaal der Musikschule. Am 14. Dezember folgt das Ensemblekonzert zur Weihnachtszeit in der Rudolf-Wild-Halle Eppelheim.

Freie Autorin

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