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Leseförderung für Kinder in Schwetzingen: Vorlesestunden in der Wärmestube

Die Wärmestube des Hilfsvereins "Die Brücke" in Schwetzingen bietet nun Vorlesestunden für Grundschulkinder an, um die Lesekompetenz zu fördern und das Interesse an Büchern zu wecken. Dieses Projekt wird von Vorleser Peter Lemke geleitet.

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Marco Montalbano
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Achim Schmitt (v. l.), Doris Keller und Margrit Jäger von der „Brücke“ freuen sich über das neue Angebot von Peter Lemke in der Wärmestube. © Montalbano

Schwetzingen. Die Freude war groß, als Ende vergangenen Jahres neue Räumlichkeiten für die Wärmestube des Hilfsvereins „Die Brücke“ in der Friedrich-Ebert-Straße 25 gefunden und diesen Sommer eingeweiht wurden. Für einen symbolischen Preis erhalten dort wirtschaftlich Benachteiligte Menschen montags, mittwochs und freitags warmes Essen in schönem Ambiente und in Gesellschaft. Nun stellten der Brücke-Vorstand zusammen mit Vorleser Peter Lemke eine weitere Nutzung des ehemaligen „Café Treff“ vor.

Ab sofort wird Lemke jeden letzten Dienstag im Monat bei freiem Eintritt ab 16.30 Uhr eine Vorlesestunde anbieten, um die Lesekompetenz der Grundschüler zu verbessern. Denn diese habe laut Lemke erschreckend abgenommen. Herzlich willkommen seien auch erwachsene Begleitpersonen. Wie wichtig es für Grundschulkinder ist, gut lesen und vorlesen zu können, weiß Peter Lemke nur zu gut. Seit vielen Jahren geht der sozial engagierte Schwetzinger, der auch Stadtrat ist, in Grundschulen und andere Einrichtungen für Kinder und liest vor.

Die zu der Immobilie gehörende Garage könnte bald eine 24-Stunden-Foodsharing-Station werden. Die Planungen dafür laufen zumindest schon. © Marco Montalbano

Mit seiner angenehmen, perfekt ausgebildeten radiophonen Stimme, Sympathie und noch mehr guter Laune begeistert er die meist Acht- bis Zwölfjährigen mit mitgebrachten Geschichten, auch aus eigener Feder, wie die von der „Mehrschweinchenbande“. „Ich rege auch zum selbst lesen an. Das macht den Kindern nach kürzester Zeit viel Spaß. Wenn sie selbst vorlesen, fördert es zudem das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten“, so Lemke, der betont: „Ich möchte, dass Kinder Spaß an Büchern haben.“

Eine gute Lesekompetenz sei ein Schlüssel, der dem Nachwuchs den Weg ebne. Besonders in einer Zeit, in der zunehmend aus dem Ausland zugezogene Kinder hier leben und deren Muttersprache eine andere als Deutsch ist, sei dies auch ein Schlüssel zur Integration und für mehr Bildungserfolg. „Mamas, Papas, Omas und Opas, die als Begleitung dabei sind, sind ebenfalls willkommen“, fügt er hinzu, was für diese ebenfalls wertvoll sei.

Schwetzingens Bürgermeister Steffan zu Besuch

Die Aktiven der Wärmestube boten zum Abschluss der Sommersaison nochmal ein gemütliches „Grill & Chill“ an. Rund 40 Gäste kamen gerne zusammen und unterhielten sich beim gemeinsamen Essen über dies und jenes. Bürgermeister Matthias Steffan war auch zu einem Mittagessen in der Wärmestube zu Besuch. Ohne jegliche Berührungsängste unterhielt er sich angeregt mit den anwesenden Gästen und hörte interessiert zu.

Seit der Eröffnung im August kommen regelmäßig viele Stammgäste, aber auch immer wieder neue Gesichter in die Wärmestube. „Jetzt trauen sich endlich auch wieder viel mehr Frauen zu uns.“, freut sich Margrit Jäger, die in den alten Räumlichkeiten im Keller der Südstadtschule mitunter die einzige Frau war. Dem Verein ist es wichtig, eine Anlaufstelle für die Menschen zu sein, die nicht nur unter zum Teil schwierigen finanziellen Situationen leben müssen, sondern oft einsam und allein sind.

„Wir wollen den zwischenmenschlichen Austausch untereinander fördern und freuen uns über jeden neuen Gast und über jedes neue Vereinsmitglied“, schreibt Raquel Rempp in der Pressemitteilung für den Trägerverein „Die Brücke“.

Lemke und der erste „Die Brücke“-Vorsitzende Achim Schmitt kennen sich schon lange. Da sei man schnell ins Gespräch gekommen. „Die Idee fand ich sofort gut“, sagt Schmitt, der mit einem Lächeln auf den Lippen meinte: „Sehen Sie unser gut gefülltes Bücherregal für unsere Gäste da hinten? Das passt doch wunderbar.“ Er und Lemke seien auch zum Austausch im „Café International“ des Asylkreises in den Räumen der evangelischen Gemeinde am Schlossplatz 9 gewesen, wo sich jeden Donnerstag ab 17 Uhr Einheimische und Flüchtlinge bei Kaffee und Kuchen besser kennenlernen können.

Bald 24-Stunden-Foodsharing?

Unter den Gästen seien auch viele Kinder – potenzielle Besucher für die Lesestunde. „Dort fand man die Idee auch gut“, meinten die Initiatoren, sodass das neue Angebot dort gerne den Gästen vermittelt würde. Bürgermeister Matthias Steffan meinte auf Anfrage: „Die Stadt steht weiterhin an der Seite des Vereins, auch bei neuen Projekten. Und ich kann nur sagen: das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen ist wirklich beeindruckend.“

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Die Nutzung der von der Stadt Schwetzingen angemieteten Immobilie für weitere soziale Zwecke könnte in nächster Zeit zunehmen. Achim Schmitt verriet: „Zu der Wärmestube gehört eine Garage im Hof dahinter. Wir planen, dort eine Foodsharing-Station einzurichten – inklusive Kühlschrank für zu kühlende Lebensmittel.“ Überlegt werde dabei, diese stets offen zu lassen damit sozial Benachteiligte rund um die Uhr Zugang zu den gespendeten Lebensmitteln haben.

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Der Lesespaß mit Peter Lemke für Kinder von acht bis zwölf findet bei freiem Antritt jeden letzten Dienstag im Monat von 16.30 bis 17.30 statt. Nächste Termine: 31. Oktober, 28. November, 19. Dezember (geänderter Termin wegen Weihnachten), 30. Januar und 27. Februar.

Info: Infos und (falls möglich) Anmeldung unter Telefon 0151/14 23 38 25 per E -Mail plemke@ gmx.de sowie unter www.vorleseland.de und www.die-bruecke-schwetzingen.com

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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