Schwetzingen/Brühl. Showtime! Zum Finale des veganen Aktionsmonats Veganuary krönt die Zeitung ihre Leseraktion mit der veganen Ernährungsberaterin Vanessa Schäfer mit einem gemeinsamen veganen Kochabend bei Daniel Vennari und seiner Familie in Brühl. Er hatte sich dem Ernährungsexperiment entschlossen gestellt, das die Redaktion den Januar über mit Artikeln und Impulsen begleitete. Zum Abschluss ließ sich Vanessa Schäfer für die Vennaris ein „American Diner“ einfallen - gerade auch, um die Kinder Luca (19) und Sophia (12) für ein etwas anderes Fast Food zu begeistern, nämlich für ein veganes.
Bestens gelaunt treffen Heike und Daniel Vennari beim Edeka Embach in Brühl ein. Denn vor dem Kochen steht der Einkauf - und den sponsert dieses Mal Chefredakteur Jürgen Gruler. Der Edeka Embach hat eine sehr gute Auswahl an veganen Produkten. Selbst das Weinangebot überrascht mit vielen veganen Qualitätssiegeln. Gerade der Einkauf veganer Lebensmittel, so die Vennaris, sei gar nicht so einfach, wie auch eine Begleitung innerhalb des Experiments zeigte. „Da ist es gut, einen Experten an der Seite zu haben“, macht Daniel Vennari in Bezug auf Ernährungsberaterin Vanessa Schäfer deutlich. Er habe in den zurückliegenden Wochen viel mehr Zeit als sonst in Märkten seines Heimatorts und der Region verbracht, berichtet der 51-Jährige von der Suche nach entsprechenden Esswaren. Dabei sei er auf viel Unterstützung gestoßen, nicht zuletzt, weil ihn Verkäuferinnen aus der Zeitung kannten.
Kartoffeln, Salat, Tomaten, Tofu, Gurken, vegane Mayonnaise und veganer Käse stehen unter anderem auf der Einkaufsliste von Vanessa Schäfer für den Abschlussabend des Experiments. Weitere Zutaten - vor allem Gewürze - haben Vennaris zu Hause, das ergab der Küchencheck (wir berichteten).
Tohuwabohu in der Küche
Auf dem Speiseplan des „American Diners“ stehen Hotdogs, Burger, Wedges, Tofu Wings (statt Chicken Wings) und panierte Blumenkohlröschen. Zu Rockabilly-Musik geht’s in der Küche von Familie Vennari los: Vanessa Schäfer verteilt die Aufgaben. Der Blumenkohl muss gewaschen und zerkleinert, der Tofu ausgepresst und zerstückelt, der Salat gewaschen und zerlegt, die Tomaten und Gurken in Scheiben geschnitten sowie die Kartoffeln gewaschen und geachtelt werden. Tochter Sophia ist bei so viel Tohuwabohu froh, noch Onlinetraining mit den Gardetänzern der Rohrhöfer Göggel zu haben und zieht sich samt Hund „Buddy“ vor dem Essen in ihr Zimmer zurück.
„Vergangene Woche haben wir Döner gegessen“, berichtet Daniel Vennari derweil. Tochter Sophia hatte sich das mal wieder gewünscht. Was sie nicht wusste: Dass der Papa diese vegan zubereitet. Selbst als sie reinbiss und ihn genussvoll aß, habe sie nichts bemerkt. Das Geheimnis: Jackfruit. „Jackfruit ist bislang einfach mein liebster Fleischersatz, weil sie so herrlich authentisch zuzubereiten ist“, unterstreicht Vanessa Schäfer auf ihren veganen Food-Blog „Schürzenträgerin“. Und nicht nur sie kann den Jackfruit-Döner wärmstens empfehlen, auch Daniel Vennari schwärmt davon. Die vegane Ernährungsberaterin hält viele Tipps bereit, einmal die Woche gibt es von ihr ein neues Rezept auf www.schuerzentraegerin.de - eine Inspirationsquelle, die Daniel Vennari schätzen gelernt hat. Fein säuberlich hat er Rezepte vom Blog ausgedruckt, die nun als Vorlage für den amerikanischen Abend dienen.
Während er sich mit Vanessa Schäfer um die Zubereitung der Burger Patties aus Räuchertofu, Zwiebeln, Knoblauchzehen, getrockneten sowie passierten Tomaten, Haferflocken, Stärkemehl, Gewürzen wie geräuchertem Paprikapulver, Salz, Pfeffer und Muskat sowie frischer Petersilie kümmert, widmet sich Heike Vennari den Kartoffeln. Geachtelt werden diese in einer Schüssel mit Olivenöl, etwas Pfeffer, Salz und Rosmarin geschwenkt.
Natürlich helfe auch ich mit und schnappe mir den Blumenkohl. Nach dem Waschen und Zerteilen in Röschen werden diese in einer Mischung aus Sojamehl und Wasser, gewürzt mit Kurkuma, Pfeffer und etwas Salz, gewälzt - sozusagen der Ei-Ersatz. Danach geht’s in die Schüssel mit Paniermehl. Der Blumenkohl kann dann in der Pfanne gebraten werden oder - so wie an diesem Abend - er wandert mit den Wedges für 30 bis 40 Minuten in den Backofen, das ist fettärmer.
Schabernack von Freunden
Gesünder leben und ernähren, nicht auf Tabletten angewiesen sein und fit bleiben bis ins hohe Alter - so lautete ein Ziel von Daniel Vennari, als er das Veganuary-Experiment antrat. Er hat in den zurückliegenden 31 Tagen nicht nur abgenommen, sondern wirkt dynamischer. „Ich fühl’ mich einfach besser“, sagt der Geschäftsführer der deutschen Zweigstelle von Rotoflux, einem italienischen Hersteller von Drehdurchführungen.
Im Spinning bei Pfitzenmeier wurde er sogar von bis dato unbekannten Fitnesskursteilnehmern auf die vegane Ernährung angesprochen und wie es ihm damit gehe. Nun fiebert er geradezu dem nächsten Arzttermin entgegen, bei dem Blutwerte und Cholesterin gecheckt werden sollen. Er glaubt schon jetzt: „Die werden besser sein als zuletzt.“
Obwohl er sich anfangs nicht vorstellen konnte, überhaupt vegan leben zu können, möchte er dies jetzt zu 80 bis 90 Prozent umsetzen - selbst wenn er im Freundeskreis durchaus belächelt wird. „Unsere Freunde haben uns mittlerweile in ,die Veganis‘ umgetauft“, erzählt Heike Vennari in Bezug auf den Familiennamen. Sie unterstützte ihren Mann tatkräftig bei dem Experiment, stellte selbst ihre Ernährung um und ist ebenso begeistert wie er. Im zurückliegenden Skiurlaub bekam Daniel Vennari von Bekannten ein witziges Buch zum Thema vegan geschenkt und ein Hütchen in Form eines Huhns aufgesetzt, das er aus Spaß bei der Fahrt im Auto trug. „Plötzlich hatte auch ich Follower“, scherzt er im Social-Media-Jargon über entsprechende Blicke aus Autos, die an ihm vorbeifuhren, das Tempo wieder drosselten, um die merkwürdige Kopfbedeckung bei einem neuerlichen Überholvorgang noch einmal genauer zu beäugen.
Möhren als „Würstchen“?!
Es ist ein schöner Abend, an dem viel gelacht wird. Immer wieder gibt es Tipps von Vanessa Schäfer. „Der Brokkoli ist ein Alleskönner und Superfood“, empfiehlt sie das grüne Gemüse. Und Zucchini kann man statt mit Käse auch mit Polenta füllen, rät sie auf eine entsprechende Frage der Vennaris, die bekennende Grillfans sind. Vegan kochen kann, wenn man noch nicht so rezeptsicher ist, anfangs durchaus etwas zeitintensiver sein. Daher ruhig auch mal mehr zubereiten und dann einfrieren, etwa die vegane Bolognese-Soße für Spaghetti, das spart das nächste Mal Zeit.
Übrigens: Das Essen schmeckt prima! Luca kann sich zwar nicht so richtig mit den Möhren anfreunden, die - vorgegart in einer Gemüsebrühe und dann in einer Marinade aus Soja-, Teriyakisoße, Senf, Dattelsirup, Essig, Knoblauchgranulat, geräuchertem Paprikapulver sowie Salz und Pfeffer am Vorabend eingelegt wurden - die Würstchen im Hotdog ersetzen, den veganen Burger lobt der Sportler jedoch. „Der macht gut satt und liegt nicht so schwer im Magen.“ Nach dem „American Diner“ geht er sogar noch ins Fitnessstudio trainieren. Auch Sophia kann sich gut mit dem veganen Fast Food anfreunden. „Es ist ganz lecker.“ Da stimmen alle am Tisch zu.
„Ich kann nur jedem empfehlen, sich für den Einstieg in eine gesündere Ernährung von einer professionellen Beraterin wie Vanessa unterstützen zu lassen. Da reichen zwei, drei Termine oftmals schon aus, um den Einstieg zu vereinfachen“, sagt Daniel Vennari und ergänzt: „Diese kleine Investition in die eigene Gesundheit und Zukunft kann ich jedem nur ans Herz legen.“
Kontakt zu Vanessa Schäfer
Veganesse – vegane Ernährungsberatung, Vanessa Schäfer, Telefon 06205/9 79 88 99, E-Mail info@veganesse.net, www.veganesse.net
Vegane Rezepte gibt es unter www.schuerzentraegerin.de
Veganuary-Impulse: www.schwetzinger-zeitung.de/veganuary
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