Schwetzingen/Brühl. Einen Monat lang haben unser Leser Daniel Vennari und seine Familie aus Brühl gemeinsam mit Ernährungsberaterin Vanessa Schäfer ganz genau darauf geachtet, was auf den Tisch kommt. Daniel Vennari wurde von Ehefrau Heike bei unserer Mitmachaktion zum Veganuary angemeldet und ausgelost. An diesem Montag gibt es noch einmal ein gemeinsames Kochen, bei dem Vanessa Schäfer, die als Food-Bloggerin „Die Schürzenträgerin“ für ihre veganen Rezeptideen bekannt ist, für Inspiration sorgt. Unsere Redaktion wird natürlich dabei sein. Doch wie ist es Daniel Vennari in den zurückliegenden vier Wochen mit einer Kost (fast) ohne tierische Produkte ergangen?
„Ich fühle mich besser, wiege weniger und habe vieles, was ich oberflächlich schon gehört hatte, vertieft und besser verstanden zu Themen wie Klima, Umwelt und Tierwohl“, fasst Daniel Vennari in einer ersten Bilanz zusammen. Kurzum: „Zurückblickend auf die letzten Wochen ist der Veganuary ein absoluter Erfolg für mich und auch für meine Liebsten um mich herum, die nach und nach davon profitieren werden – nicht zuletzt dank der tollen Beratung und Begleitung durch Vanessa Schäfer.“
Als Daniel Vennari in das Ernährungsexperiment gestartet ist, ging es ihm in erster Linie um seine Gesundheit, gerade auch mit Blick aufs Alter. Denn er möchte fit und vital bleiben, ohne irgendwann auf Medikamente angewiesen zu sein. Gewichtsreduktion ohne Diäten gehört ebenfalls dazu – auch mit Blick auf den langfristigen präventiven Gesundheitsaspekt in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Blutbild und Cholesterinwerte sollten zudem verbessert werden. Mit dem körperlichen Wohlbefinden geht das seelische einher: Mehr Lebensqualität führt zu mehr Lebensglück – für Daniel Vennari ein weiteres wichtiges Ziel.
Genussvoller „Ausrutscher“
Doch wie gut ließ sich das vegane Leben umsetzen – vor allem im Urlaub? Vennaris legten nämlich ein paar Wintersport-Tage in den Bergen ein. „Ich habe versucht, so viel wie möglich vegan zu bleiben, nicht weil ich sollte, sondern wollte. Den selbst gemachten Kasspatzen auf einer Hütte konnte ich jedoch nicht widerstehen“, gesteht er und gibt außerdem zu: „Am zweiten Abend habe ich auch vom Rumpsteak probiert, das mein Freund extra im Beefer zubereitet hat. Immerhin hatte er uns eingeladen zu seinem Geburtstag. Ansonsten habe ich für das Frühstück und als Snacks genügend dabei gehabt“, berichtet er von den mitgenommenen Lebensmitteln auf veganer Basis. Seine selbstgemachten veganen Speisen – Eiersalat und Obatzda sowie der Kalamata-Oliven-Dip („empfohlen von einer Freundin“), die veganen Chips und die (gekaufte) Schokolade – kamen auch sehr gut bei den anderen an. Der Brühler berichtet davon, dass er ob des Ernährungsexperimentes durchaus viel ausgefragt wurde in Bezug auf Aufwand, den geschmacklichen Unterschied und wie es ihm grundsätzlich damit ginge. „Ich spürte viel Skepsis und Angst zu diesem Thema, doch bei einigen auch großes Interesse“, verdeutlicht er.
Künftig 80 bis 90 Prozent vegan
Der vermeintliche Verzicht auf Liebgewonnenes ist häufig die größte Barriere im Kopf, weiß auch Vanessa Schäfer. In ihren täglichen Impulsen zum Veganuary in unserer Zeitung versuchte sie, mit Vorurteilen diesbezüglich aufzuräumen und aufzuklären. Freilich: Die Beschäftigung mit dem Thema kostet Zeit, veganes Leben will gelernt sein. Das hat auch Daniel Vennari zu spüren bekommen. Daher gibt es Profis wie Vanessa Schäfer, die hierbei zur Seite stehen und die entsprechend zielgerichtet Tipps geben können.
Für Daniel Vennari steht fest: „Ich hätte vor vier Wochen nicht dran gedacht, dass mich die vegane Ernährung so überzeugen kann. Ja, ich werde 80 bis 90 Prozent meine Ernährung auf vegan umstellen. Ich fühle mich viel besser als vorher, ich habe mehr Power, ich habe abgenommen und spüre nicht mehr diese Schwere im Körper. Da ich mich auch mit Studien und Berichten gegen vegane Ernährung beschäftigt habe, glaube ich, dass ein kleiner Teil tierischer Ernährung für den Körper gar nicht so schlimm ist. Die zehn bis 20 Prozent, die ich mir offenlasse, nehmen auch den Druck von mir in stressigen Situationen, bei Events mit Freunden und im Urlaub auch ohne schlechtes Gewissen andere Nahrungsmittel zu essen und zu genießen“, macht er deutlich. Und: „Es wird seine Zeit brauchen, doch es wird mit Sicherheit immer mehr Menschen nach und nach zu mehr pflanzlicher Ernährung überzeugen“, sagt Daniel Vennari.
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