Abschied

Musikschule Schwetzingen: Klavierlehrer Roger Olsson geht in den Ruhestand

Von 
Stefan Kern
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Er ist eine Institution in der Musikschule Schwetzingen: Roger Olsson (M.). Musikschulleiter Roland Merkel und Oberbürgermeister Dr. René Pöltl verabschieden den gebürtigen Schweden offiziell in den Ruhestand. © Lenhardt

Dass, so Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, sei für die Musikschule schon ein Einschnitt. Verlässt doch nach 41 Jahren der Klavierlehrer Roger Olsson die Musikschule Richtung Ruhestand. Der Mann, so auch der Musikschulleiter Roland Merkel, habe in der kurfürstlichen Klavierwelt eine kleine Epoche geprägt und dabei Tausenden Musikschülern die Liebe zur Musik nahegebracht. „Sie haben Außerordentliches geleistet.“ Eine Einschätzung, die Pöltl teilte.

Olsson kam 1956 in Älvdalen (Schweden) zur Welt. Neun Jahre später begann er das Klavier zu entdecken. Und was er fand, darf im Nachhinein als große Liebe bezeichnet werden. 1980, mit 24 Jahren, kam er für das Musikstudium nach Deutschland. Mit der Note 1,5 bestand er damals die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim. Schon 1981 begann er in Schwetzingen seine Karriere als Klavierlehrer.

Eine Leidenschaft, die lodert

Klar hat er die 41 Jahre damals so nicht geplant. Aber jetzt wisse er, dass sie ein Glücksfall seien. Musiklehrer in Schwetzingen sein, sei schon etwas sehr Besonderes. Es gebe ja nicht so viele Städte mit solch viel konzentrierter Musikkultur. Dazu gehört für ihn neben der Klassik mittlerweile auch eine kleine Dosis Faschingsmusik. Fasching sei in Schweden ein Fremdwort. Und natürlich wurde er hier kein ganz klassischer Fasnachter. Aber für ein paar Ausflüge als Musiker zu diversen Karnevalsveranstaltungen hat es gelangt – er hat sie genossen.

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Man spürt im Gespräch mit dem Schweden: Musik und das Lehren sind seine Leidenschaft – und die Flammen dieser Leidenschaft lodern nach wie vor ziemlich eindrücklich. Daher sind Pöltl genau wie Merkel sichtlich glücklich, dass der Mann nicht so ganz geht. Ruhestand, so der Oberbürgermeister, sei für ein Musiker eh fast ein Widerspruch in sich. Mit einer Leidenschaft gehe man nicht in den Ruhestand. Olsson bleibt daher der Musikschule als freiberuflicher Lehrer erhalten. Etwas weniger, aber nach wie von mit vollem Einsatz. Eine Entwicklung, die nicht nur Merkel und Pöltl freute. Auch Olsson zeigte sich über die Möglichkeit begeistert. Lehrer an der Musikschule Schwetzingen zu sein, war für ihn immer auch Ehre. Sein Paradies findet sich ganz offensichtlich irgendwo zwischen der Musik und Musikschülern. Und aus dem will er sich noch nicht vertreiben lassen.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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