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Neuer Bücherschrank im Marstallinnenhof in Schwetzingen

Bürgermeister Matthias Steffan präsentiert das erste Büchertauschregal in Schwetzingen. Der Bücherschrank ersetzt das klapprige Regal im Durchgang zur Carl-Theodor-Straße. Die Stadt plant weitere Standorte.

Von 
Noah Eschwey
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Dr. Barbara Gilsdorf (v. l.), Bürgermeister Matthias Steffan, Dr. Johann-Christoph Woltag, Kai Schemenauer und Luca Di Candia stellen den neuen Bücherschrank im Marstallinnenhof vor. © Noah Eschwey

Schwetzingen. „Es ist das erste Büchertauschregal in Schwetzingen, soll aber nicht das letzte bleiben.“ – Mit dieser Aussage stellte Bürgermeister Matthias Steffan am Freitag den neu aufgestellten Glasschrank im Marstallinnenhof in Schwetzingen vor. Ein schickes Teil, in dem nun alte Bücher auf neue Interessenten warten.

Wobei bemerkt sei: Das erste Tauschregal in der Stadt ist es nicht. Zum einen gibt es einen Bücherschrank in der Volkshochschule, der allerdings nur zu deren Öffnungszeiten genutzt werden kann. Und dann wurde ein Büchertauschregal, welches ein Unbekannter während der Pandemie im Durchgang vom Marstallinnenhof zur Carl-Theodor-Straße intensiv genutzt, welches nun aber von dem schicken Bücherschrank abgelöst wurde.

Das Prinzip dieser Einrichtung: Schwetzinger können zu jeder Tages- und Nachtzeit gut erhaltene und gelesene Bücher Mitbürgern zur Verfügung stellen und sich ein anderes aus dem Schrank mitnehmen, wenn sie wollen.

Bücherschrank in Schwetzingen: Debatte in unserer Zeitung

Das alte Regal weicht dem schicken neuen. © Noah Eschwey

Auslöser für das neue Gestell mit Lesematerial sei eine Diskussion dieser Zeitung gewesen, skizziert der Bürgermeister in seiner kurzen Begrüßungsansprache und fügt an: „Das Land sagte, das Regal, das in der Zufahrt zum Marstallinnenhof plötzlich auftauchte, sei an dieser Stelle nicht konform. Viele haben es aber schon liebgewonnen, also haben wir den Standort verändert“, reagierte die Stadt entsprechend und wertete die Vorrichtung gleich noch auf: „Dieser Schrank ist wasserdicht und hat offensichtlich eine bessere Optik und Qualität.“

Weitere Tauschregale folgen sollen: „Zwar haben wir bisher nicht entschieden, wo der nächste Standort ist. Ich könnte mir ein solches Gestell aber auch gut in der Nordstadt vorstellen.“

Dr. Johann-Christoph Woltag, der die Eröffnung als Vertreter des Landes Baden-Württemberg besuchte, zeigt sich erfreut: „Für mich als Leiter der Abteilung für Liegenschaften ist es sehr schön zu sehen, wie sich das Marstallgelände hier entwickelt.“ Besonders dankbar sei der Regierungsdirektor für die exzellente Zusammenarbeit von Stadt und Land. Schwetzingens Kulturdezernentin Dr. Barbara Gilsdorf, die auch für die Schwetzinger Bibliothek verantwortlich ist, übernimmt zukünftig die Pflege für das erbaute Leseparadies. „Ich bin glücklich, dass das erste Tauschregal an meinem Lieblingsort hier im Marstallhof steht“, freut sich Gilsdorf.

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Den Bücherschrank installierten der stellvertretende Bauamtsleiter Kai Schemenauer und sein Mitarbeiter Luca Di Candia im hinteren Bereich des Marstallhofes, das alte, klapprige Regal im Durchgang ist Geschichte. „Der alte Standort in der Einfahrt war so nicht genehmigt. Außerdem war es optisch kein Highlight. Dieser neue Platz ist zugänglicher und perfekt für Bürger, die gärtnern“, begründete Woltag auf Nachfrage dieser Zeitung. Vor über einem Jahr hatte Marco Grübbel, Leiter des Amtes Mannheim und Heidelberg, diesbezüglich erklärt: „Bei dem aktuellen Aufstellort handelt es sich um einer Feuerwehrzufahrt und er ist daher ungeeignet.“ Steffan fügte einen weiteren Aspekt hinzu: „So ist das Tauschregal mitten im Innenhof, hier sind Bäume und Bänke, die zum Verweilen einladen. Das wertet den Hof auf und ist eine schöne Lösung.“

Steffan, Gilsdorf und Woltag legten zur Feier des Tages selbst Bücher in den Glasschrank: Steffan Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“, Woltag Tomi Ungerers „Crictor“ und Gilsdorf Benjamin Myers Roman „Offene See“.

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