Schwetzingen. Schlankere Vorgaben für Fasnachtsveranstaltungen – das verspricht ein Leitfaden, den die Landesregierung von Baden-Württemberg jetzt publiziert hat. Für die Stadt Schwetzingen ist das wohl eher eine Mogelpackung – Pressesprecherin Andrea Baisch sieht nämlich „keine nennenswerten Vereinfachungen“ in dem Papier, wie sie auf Nachfrage unserer Zeitung sagt.
„Der neue Wegweiser hilft Vereinen und Behörden, damit alles reibungslos abläuft. Mit dem Wegweiser zeigen wir, wer sich wann um was kümmern muss und wir haben in diesem Zuge vieles einfacher gemacht“, so wird Staatssekretärin und Landtagsmitglied Elke Zimmer in der zugehörigen Pressemeldung zitiert.
Leitfaden zu Fasnacht: Umzüge und Co. sollten einfacher werden
Am „Runden Tisch Fasnacht der Landesregierung“, sei er herausgearbeitet worden, vor allem mit einem Ziel: Für die Vereine, Städte und Kommunen soll die Organisation der Brauchtumsveranstaltungen einfacher werden.
Und das Ergebnis? Ein siebenseitiges Dokument des Verkehrsministeriums mit dem typisch deutschen Titel „Wegweiser für Fasnachtsveranstaltungen auf öffentlichen Straßen – Vereinfachung der verkehrsrechtlichen Genehmigung“, der Hoffnung auf echte Entbürokratisierung und Erleichterung macht.
Das sagt die Verwaltung in Schwetzingen über den Umzug
Inhaltlich gibt es aber doch auch echte Veränderungen. Jährlich stattfindende Veranstaltungen sind zukünftig nicht mehr in jedem Jahr genehmigungspflichtig. Allerdings nur bei einer Besucherzahl von bis zu 500 Teilnehmern. Außerdem wolle das Land nun die Kosten für die Verkehrsschilder übernehmen. Aber auch nur bei kleinen Veranstaltungen. Am 31. Oktober habe die Verwaltung den Leitfaden erhalten, teilt Andrea Baisch von der Stadt Schwetzingen mit – die ersten Erleichterungen seien in letzter Sekunde erschienen, sagt unter anderem auch Roland Wehrle, der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. „Für den Schwetzinger Umzug sehen wir keine nennenswerte Vereinfachung, da die Veranstaltung recht umfangreich ist und einige qualifizierte Straßen in Schwetzingen betroffen sind, was einen gewissen Mehraufwand mit sich bringt“, bemerkt Andrea Baisch.
Die Planungen, die sich in Schwetzingen ohnehin bewährt hätten, würden nicht beeinflusst. Eine Vereinfachung sei zumindest im Herzen der Kurpfalz auch nicht notwendig, sagt die Pressesprecherin, die vermutet: „Möglicherweise betrifft dies Landkreise mit vielen kleineren Fasnachtsveranstaltungen, bei denen der Aufwand größer ist.“
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