Special Olympic Games

Olympisches Feuer brennt in Schwetzingen

Schwetzingen und Wiesloch empfangen als Gastgeberkommunen jamaikanische Sportler und haben sich dafür ein tolles Programm für alle überlegt.

Von 
Stefan Kern
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Schwetzingen wird Gastgeberort (Englisch: host town) der jamaikanischen Delegation für die Special Olympics World Games. Dafür haben sich Markus Liu-Wallenwein (v. l.), OB Dr. René Pöltl und Jens Rückert vom TV einiges einfallen lassen © Lenhardt

Schwetzingen. Es ist nicht zu übersehen: Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, Jens Rückert vom TV 1846 Schwetzingen und Markus Liu-Wallenwein, Sachgebietsleiter für Jugend, Vereine und Sport, brennen für die Special Olympics World Games in Berlin. Tausende Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung messen sich vom 17. bis 25. Juni in der Hauptstadt und veranstalten damit das größte Inklusivfeste, dass das Land bisher gesehen habe. Und das nicht nur in Berlin. Denn im Vorfeld wird Schwetzingen gemeinsam mit Wiesloch eine der über 200 Gastgeberkommunen (Englisch: host town) sein, in denen die Athleten aus aller Welt das Land kennenlernen.

Begrüßen dürfen Pöltl und sein Amtskollege Dirk Elkemann, früherer Bürgermeister von Schwetzingen, eine 65-köpfige Delegation aus Jamaika. Und es scheint nicht übertrieben zu sagen, dass diese Tage für den Oberbürgermeister zu den schönsten Tagen des Jahres gehören werden: „Ich freu mich jetzt schon wahnsinnig. Es wird ein gigantisches und sehr emotionales Fest für sie und für uns“, äußert er bei einem Pressetermin zum Thema am Montag im Rathaus. Vor allem der geplante olympische Fackellauf am Mittwoch, 14. Juni, um 18 Uhr dürfte zu einem der schönsten Momente der jüngeren Stadtgeschichte werden.

Vormerken: Am 14. Juni geht’s ab

Pöltl gibt viele Pressekonferenzen, doch diese dürfte Ausnahmecharakter besitzen: So viel Begeisterung innerhalb einer Medienpräsenzveranstaltung ist nämlich eher selten. Aber sie scheint berechtigt. Pöltl berichtete von den Special Games vergangenes Jahr in Berlin sowie der beinahe grenzenlosen Leidenschaft und Begeisterung der Sportler, die auch den Zuschauern keine Chance ließ. Es sei unmöglich gewesen, da nicht mitzugehen und sich von der Begeisterung anstecken zu lassen. Und jetzt wird diese Begeisterung von den Jamaikanern nach Schwetzingen getragen. Am Montag, 12. Juni, treffen die Sportler des karibischen Inselstaates in Deutschland ein. Nach einer ersten Nacht in Heidelberg werden sie am Dienstag in Wiesloch sein.

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Am Mittwoch, 14. Juni, kommen sie nach einer Trainingseinheit in Heidelberg zum Mittagessen in die kurfürstliche Residenz. Anschließend beginnt auf dem Schlossplatz um 14 Uhr ein großes sportliches Mitmachfest, das in den Augen Rückerts und Liu-Wallenweins zu einer Party der Inklusion werden soll. Angelehnt am „Open Sporty Sunday“ des TV laden zahlreiche Sportmodule inklusive eines kleinen Fußballfeldes zum gemeinsamen Sportmachen ein. Nichts, so die drei, verbinde so sehr wie der Sport. Pöltl hoffte dabei, dass von den Gastgeberstädten ein Signal für mehr Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Behinderung ausgehe. In Schwetzingen läuft gerade eine Stellenausschreibung für einen Inklusionsbeauftragten. Das olympische Feuer für die Inklusion soll in Schwetzingen auch nach den Spielen in Berlin nicht mehr ausgehen. Sehr frei nach dem früheren Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit: Wir gehören alle zusammen und das ist gut so.

Karibische Stimmung in Schwetzingen garantiert

Um 18 Uhr beginnt dann der Fackellauf durch die Carl-Theodor-Straße über den Schlossplatz in den Schlossgarten und wieder zurück bis zur Bühne auf dem Schlossplatz. Mehr ikonische Bildergewalt und Emotionen, das verspricht der Oberbürgermeister, gehen nicht. Und ab 19 Uhr startet auf der Bühne auf dem nördlichen Schlossplatz dann die „Special Wednesnight“ mit viel karibischer Stimmung. Geplant sind unter anderem Tanzdarbietungen, Auftritte lokaler Sportprominenz und als musikalisches Ausrufezeichen „Athi rocks“. Es wird, das versprechen Rückert und Liu-Wallenwein, ein Fest für die Inklusion. Eine wichtige Wegmarke hin zur anständigen Gesellschaft im Sinne des israelischen Philosophen Avishai Margalit, in der sich niemand mehr zurückgesetzt und gedemütigt fühlen muss.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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