Konzert mit Deborah Lee und Markus Zimmermann

One Voice Down: Wie zwei Weltstars – nur eben ganz nah in Schwetzingen

Die Ausnahmekünstler Deborah Lee und Markus Zimmermann verzaubern mit einem Unplugged-Hautnahkonzert knapp 200 Gäste im Schlossrestaurant „Theodors“ in Schwetzingen.

Von 
Katja Bauroth
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Zwei Mega-Stimmen und ein famoses Klavierspiel: Deborah Lee und Markus Zimmermann sind „One Voice Down“. © Lenhardt

Was für ein grandioser Abend! Dass dieses Konzert binnen fünf Tagen ausverkauft war, ist kein Wunder: Deborah Lee und Markus Zimmermann haben weit über die Region hinaus einen Namen. Dieser Bekanntheitsgrad potenzierte sich durch die Auftritte in der Sat.1-Vorabendsendung „Let the music play“. Jetzt lud Andreas Bante sie ins Schlossrestaurant „Theodors“ nach Schwetzingen ein – für das Duo, das gemeinsam als Projekt „One Voice Down“ (OVD) unterwegs ist, kommt dies einem Heimspiel gleich. Die Fans aus der Region strömten herbei, viele wurden persönlich von den beiden begrüßt. Und jene, die die Ausnahmekünstler am Freitagabend zum ersten Mal live erlebten, haben garantiert Feuer gefangen. Der Magie dieser beiden fulminanten Stimmen und des brillanten Klavierspiels von Markus Zimmermann kann man sich nur schwer entziehen.

Restlos ausverkauft und proppenvoll: Die Gäste des „Theodors“ genießen einen wunderbaren Abend zuerst bei Speis und Trank, dann mit fantastischer Musik. © Norbert Lenhardt

Zwei Stimmen, ein Klavier und viele Hits, die man so garantiert noch nie gehört hat, machten das fast zweistündige Hautnahkonzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es waren nicht nur die besonderen Arrangements von Titeln wie „Best part of me“ (Ed Sheeran feat. Yebba), „Be the one“ (Dua Lipa) und „To be with you“ (Mr. Big), sondern wie die beiden sie im perfekten Zusammenspiel ausschmückten. Mal ganz sanft, getragen und zuckersüß, dann wieder kraftvoll, dynamisch und mit einer pikant verruchten Note: Mit der Range ihrer Stimmen stehen Deborah Lee und Markus Zimmermann mit Weltstars auf einer Ebene.

Worte und Melodie etwa der Ballade „Breathe easy“ (Blue) derart gefühlsgeladen zu interpretieren, wie es Markus Zimmermann tat, schnürte einem dem Atem ab und ließ die Augen feucht werden (auch bei Männern!), wenn er beim Refrain die Stimme nach oben schraubte und Deborah Lee mit glockenklarer Klangfarbe einsetzte. Mit dieser erzeugte sie bei „A million dreams“ (Pink) und „Rewrite the stars“ (Zac Efron/Zendaya) – beides Musicalfilmtitel aus „The Greatest Showman“ – Gänsehaut pur. Das Ganze toppte die zierliche Frau mit ihrem Hammertimbre später bei der Zugabe von Whitney Houstons „One moment in time“ – unbeschreiblich!

Die Besucher des Hansa-Theaters in Dortmund können sich von diesem Talent derzeit übrigens des Öfteren begeistern lassen. Deborah Lee steht dort regelmäßig bei der Show „Whitney Houston meets Pink“ auf der Bühne. Die Wahl-Kölnerin freute sich, wieder einmal in Schwetzingen auftreten zu können, wie sie unserer Zeitung erzählte. Zuletzt war sie 2019 bei „Rokoko rocks“ mit den unvergessenen Stephan Ullmann (1968 – 2020) als gerade frisch gebackene Mama hier. Söhnchen Dakota Lee, genannt Cody, wurde damals von Papa Eric W. Carter behütet. Der bekannte Film- und Theaterschauspieler war auch dieses Mal mitgekommen und erinnerte sich an besagten Abend („da kommen mir wieder die Schweißperlen auf die Stirn“): „Als Deborah auf der Bühne loslegte, fing der Kleine an, zu weinen“, hatte er seine liebe Not, den Junior mit Fläschchen durchs Foyer spazierend zu beruhigen. Dieses Mal ist Cody (4) bei den Großeltern gut versorgt und das Ehepaar Lee-Carter genoss das erste kinderfreie Wochenende seit der Geburt des Sohnes.

Von Projekten und Träumen

Deborah Lee plauderte sympathisch offenherzig über spannende Projekte, die sie als Sängerin im Electro-Genre mit DJs vorantreibt. Zudem ist sie als Songschreiberin gefragt. Unter anderem schrieb sie für Schlagersängerin Maria Levin die Single „Spotlights“, ein weiterer Titel ist in Arbeit. Nebenher hat sie eine Sprecher-Ausbildung gemacht. „Mein Traum ist es, einmal eine animierte Walt Disney Figur zu synchronisieren – mit Sprache und Gesang kombiniert, so wie es zum Beispiel Cassandra Steen als Prinzessin Tiana bei ,Küss den Frosch‘ getan hat.“ Eine zauberhafte Vorstellung!

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Dass sie gemeinsam mit Markus Zimmermann nicht nur stimmlich überzeugt, sondern dass die beiden zudem ordentlich performen können, bewiesen sie an dem Abend mehrfach. Richtig grandios: der Welthit „Bad“ (Michael Jackson). Wie eine solch schnelle Nummer lediglich mit einem Klavier umgesetzt werden kann, war phänomenal. Dazu der Ganzkörpereinsatz von Markus Zimmermann, der für ein Solo in Jerry-Lee-Lewis-Manier den Fuß über die Tasten zog. Ähnlich bei „Video killed the radio star“. Das ein solches Lied überhaupt unplugged funktioniert, war auch Tontechniker Toni Scrivens zu verdanken, der die schwerfällige Akustik der hohen Schlossräume meisterhaft auspegelte.

Setliste, Kontakte und Konzerte

  • Teil eins: „Was bleibt“ (OVD), „Best part of you“ (Ed Sheeran feat. Yebba), „Be the one“ (Dua Lipa), „Breathe easy“ (Blue), „Fascination“ (Alphabeat), „We built the city“ (Starship), „A sillion dreams“ (Pink), „Bad“ (Michael Jackson), „Nothing’s gonna stop us now“ (Starship).
  • Teil zwei: „Halt mich“ (Herbert Grönemeyer), „Neue Mission“ (OVD), „I’ll be there for you“ (The Rembrandts), „You are the reason“ (Calum Scott/Leona Lewis), „Lost in the light“ (Bahamas), „To be with you“ (Mr. Big), „Video killed the radio star“ (The Buggles), „Crying at the discoteque“ (Alcazar), „Rewrite the stars“ (Zac Efron/Zendaya).
  • Zugabe: „One moment in time“ (Whitney Houston).
  • Mehr zu Deborah Lee und Markus Zimmermann unter www.ovd-music.com.
  • Weitere Konzerte im „Theodors“ (auch mit Menü beziehungsweise A la carte) gibt es am Mittwoch, 7. Dezember, mit „The Treagles“ und am Samstag, 10. Dezember, mit einem Unplugged-Christmas-Special von „The News“, bei dem Markus Zimmermann mit dabei ist. Für beide Veranstaltungen gibt es Restkarten (Reservierungen unter 06202/9 33 00 oder info@schlossrestaurant-schwetzingen.de).

Die Harmonie mit und zwischen den Protagonisten des Abends wirkte einfach in allen Bereichen perfekt – ob bei melancholisch-ruhigen Nummern oder mitreißenden Stücken. Bei so viel Power fiel Sitzenbleiben schwer. Einige im Publikum wackelten vorsichtig auf ihren Stühlen mit, aufzustehen traute sich wahrscheinlich in Anbetracht der Enge im Raum niemand so recht. Andreas Bante vom „Theodors“ hatte eingangs erwähnt, dass es noch nie so voll war und noch mehr Gäste gern gekommen wären, „aber unser Platz ist da leider begrenzt“.

Bei „Crying in the discotheque“ hielt es jedoch Einzelne nicht mehr auf dem Platz – es wurde am Rande getanzt. Mitsing-Aufforderungen etwa zum flotten, aus der Fernsehserie „Friends“ bekannten „I’ll be there for you“ verebbten allerdings etwas, vermutlich schüchterten die Stimmen der Künstler zu sehr ein.

Neues Album, neue Tour

Mit seiner Stimme unterstützt Markus Zimmermann übrigens nächstes Jahr wieder Herbert Grönemeyer auf dessen Tour. Einen Appetithappen schickte er mit „Halt mich“ voraus. Mehr Tiefgang ging nicht. Eine eigene Tour hat er auch im Blick, um sein neues Album vorzustellen, ein englischsprachiges übrigens. „Es ist gerade fertig geworden“, schaut er sich derzeit nach Vermarktungsmöglichkeiten und einem passenden Management um.

Wie wunderbar die eigenen Titel von OVD sind, bewiesen die beiden Ausnahmekünstler an diesem Abend auch: „Was bleibt“ widmeten sie zum Auftakt ihrem verstorbenen Musikerkollegen Stephan Ullmann und machten mit „Neue Mission“ klar: Es geht weiter.

Hoffentlich auch bald wieder in Schwetzingen!

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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