Schwetzingen.
Schneeglöckchen wachsen in dreidimensionaler Optik aus der Eierschale. Holzspäne, die zu gleichmäßigen Ornamenten geformt wurden, ummanteln – kunstvoll arrangiert und mit eingefügten Perlen – das Weiß der zerbrechlichen Oberfläche. Ein anderes Ei wurde komplett mit Rocaille-Perlen eingekleidet, wieder ein anderes auf eine Art bemalt, die an die Jugendstilepoche erinnert.
Viele Arbeitstechniken mit dabei
Auf dem internationalen Ostereiermarkt im Schloss Schwetzingen entdecken die Besucher an diesem Wochenende zerbrechliche Meisterwerke. Auch die 36. Auflage dieser beliebten Veranstaltung, die von Christa und Walter Treiber aus Schriesheim initiiert wird, ist ein wahrer Besuchermagnet. Viele Gäste kamen bereits am Samstag, um die kunstvollen Arbeiten im Kleinformat zu bestaunen. Dabei gleicht kein Ei dem anderen – sowohl von der Größer her, als auch von der Gestaltung.
Dabei geht es sehr detailreich zu. Von Keramikeiern im Mosaikstil über umgarnte Exemplare, russische Kunstmalerei (Chochloma; gemalt wird mit schwarzer und roter Farbe auf goldener Grundierung) und Batik-Varianten bis hin zu Tusche- und Aquarellarbeiten ist alles dabei. Neben vielen deutschen Ausstellern sind Vertreter aus Rumänien, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Österreich gekommen. „Nur die besten Eier-Künstler wurden zum 36. Internationalen Ostereiermarkt eingeladen“, sagt Veranstalterin Christa Treiber.
Aussteller zeigen Herstellung live vor Ort
Einige Aussteller zeigen ihre Herstellungstechniken auch live vor Ort und erklären Interessierten, wie sie etwa durch fräsen, gravieren und perforieren Eier in Unikate mit Sammlerwert verwandeln. Kurzum: Sie schaffen damit neue Geschichten um ein sagenumwobenes Produkt. Denn das Ei steht in den meisten Kulturen symbolisch für Fruchtbarkeit und neues Leben. Der Brauch, zu Ostern Eier zu bemalen und zu verschenken, geht auf verschiedene Ursprünge zurück. Aus diesem traditionellen Brauchtum ist heute eine Kunst geworden, welche in vielfältiger Weise an diesem Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr im Schwetzinger Schloss bestaunt werden kann. Die Säle des nördlichen Zirkelbaus bieten hierfür das perfekte Ambiente. Kein Wunder, dass hier sogar Ausstellungsstücke im edlen Fabergé-Stil zu bewundern sind.
Inspiration lässt sich jedenfalls auf vielfältige Weise für den Eigenversuch holen: Aus Polen, Tschechien und der Slowakei stammt zum Beispiel die Kratztechnik. In Ungarn werden Eier gern mit Metall verziert – auch das regt die Fantasie an in Bezug auf Basteldraht oder vielleicht sogar ein Stück alten Maschendrahtzaun, der sich gut biegen lässt. Ein Hit sind die Glaseier, für die das italienische Murano bekannt ist.
Was kosten die Eintrittskarten?
Wer sofort in den eigenen vier Wänden seine Osterdekoration gestalten möchte, kann ausgeblasene Eier – vom kleinsten Sittich bis zum großen Straußenei – am Leereierstand im Schloss erwerben.
Ein Besuch des Ostereiermarktes lässt sich prima mit einem sonntäglichen Spaziergang durch den Schlossgarten Schwetzingen verbinden – immerhin blühen dort bereits die Zierkirschen.
Das Kombiticket (Garten und Messe) kostet 8 Euro (ermäßigt 5 Euro). Jahreskarteninhaber zahlen direkt an der Ausstellungskasse 2 Euro, das Nachlöseticket kostet ebenfalls 2 Euro.
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