Generalversammlung

Reparaturkosten mindern Dividende der Bürger-Energiegenossenschaft

Das Jahresergebnis fällt dieses Mal geringer aus bei der Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz eG, dennoch gibt es eine Dividende von 1,5 Prozent für die Mitglieder.

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Die beiden Vorstände der Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz eG, Ronny Weber (l.) und Jürgen Schmitt, begutachten die neue PV-Anlage auf dem Dach der Schimper-Gemeinschaftsschule. Die Anlage besteht aus 132 Einzelmodulen und generiert eine Leistung von rund 35 Kilowatt-Peak. Mit dem selbst erzeugten Sonnenstrom deckt die Schule einen wesentlichen Teil ihres jährlichen Strombedarfes. © BEG/TOBIAS SCHWERDT

Betriebsergebnis 2021, Ausschüttung der Dividende, Neuwahl des Aufsichtsratsgremiums, perspektivische Projekte: Einstimmigkeit in allen Belangen herrschte bei der 13. Generalversammlung, zu der die Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz eG in diesen Tagen eingeladen hatte. Vorstand und Aufsichtsrat präsentierten ein zufriedenstellendes Jahresergebnis 2021, das schlussendlich in einer Dividende von 1,5 Prozent mündete, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

„Die ist zwar etwas geringer ausgefallen als in den vergangenen Jahren, aber in Zeiten von Nullzinsen immerhin etwas“, formulierte es Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, der sich in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft nach zwei Corona-bedingt abgesagten Generalversammlungen freute, wieder zahlreiche Mitglieder persönlich im Schwetzinger Josefshaus begrüßen zu können. „Unsere Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz eG ist und bleibt ein Erfolgsmodell mit Vorbildcharakter“, stellte der OB fest und betonte, „dass ein solcher interkommunaler Zusammenschluss von aktiven und engagierten Bürgerinnen und Bürgern perfekt in unsere Zeit passt.“

Die Bürger-Energiegenossenschaft Kurpfalz, übrigens eine der größten in Baden-Württemberg, kann mit rund 273 000 erzeugten Kilowattstunden aus den verschiedenen Dachanlagen (ZWK-Wasserwerk, Albert-Schweitzer-Kindergarten Oftersheim, Schulsporthalle Plankstadt, Kurpfalz-Passage, Rettungszentrum Oftersheim und Hebelgymnasium Schwetzingen) für das Jahr 2021 wieder ein ansprechendes Ergebnis vermelden. „Die Einspeisungsquote insgesamt lag allerdings im Vergleich zu den Vorjahren unter dem Durchschnitt. Das lag zum einen schlicht und ergreifend am Wetter, die Sonne hat sich nämlich nicht so häufig blicken lassen. Der weitaus bedeutendere Grund waren allerdings dringend notwendige Reparaturarbeiten an der PV-Anlage auf dem Dach des ZWK-Wasserwerkes, genauer gesagt an deren Trägerkonstruktion. Nichts wirklich Dramatisches, allerdings mussten die Arbeiten im Sommer erledigt werden. Das war leider nicht anders zu machen und so sind uns doch einige ertragreiche Sonnentage verloren gegangen“, informierte Ronny Weber. Der technische Vorstand der Bürger-Energiegenossenschaft erläuterte weiter, dass im vergangenen Jahr durch die genossenschaftlichen PV-Anlagen rund 110 Tonnen CO2 eingespart wurden. Besonders erfreut zeigte sich Weber mit der an die Stadt Schwetzingen verpachteten Anlage auf dem Dach des Hebel-Gymnasiums. „Hier konnten wir eine Eigenverbrauchsquote von 99 Prozent erreichen, was soviel bedeutet, dass dieses stadteigene Schulgebäude in 2021 den produzierten Ökostrom nahezu komplett selbst verbraucht hat.“

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Die konkreten Zahlen hatte anschließend der kaufmännische Vorstand der Genossenschaft, Jürgen Schmitt, parat. „Der erwirtschaftete Jahresüberschuss nach Steuern liegt in 2021 bei rund 5700 Euro. Das Ergebnis liegt erkennbar unter denen der Vorjahre, das hängt ganz mit den angefallenen Reparaturkosten für die ZWK-Anlage zusammen. Vom verwendbaren Gewinn des Jahres 2021 wollen wir den Mitgliedern trotzdem eine Dividende in Höhe von 1,5 Prozent ausschütten und hoffen, dass wir in nächster Zeit von außerplanmäßigen Investitionen verschont bleiben“, so Schmitt und konnte für die ausgewiesene Dividende die einstimmige Zustimmung der Anwesenden verbuchen.

Neue Projekte fertig

Mittlerweile hat die BEG zwei neue Projekte fertiggestellt und in Betrieb genommen. Zum einen die PV-Anlage auf der rund 400 Quadratmeter großen Dachteilfläche der neuen Schimper-Schule. Die 132 Module leisten hier rund 35 kWp (Kilowatt–Peak), die Anlage ist wie auch beim Hebel-Gymnasium als sogenanntes Pachtmodell konzipiert. Soll heißen: Die Stadtwerke Schwetzingen haben die Anlage für die Bürger-Energiegenosschenschaft Kurpfalz eG projektiert und gebaut. Der Zweckverband als Eigentümer des Schulgebäudes hat sie gepachtet und die Schule kann dann den Großteil des erzeugten Stromes für den eigenen Verbrauch nutzen. Mit dem identischen Konzept funktioniert auch die PV-Anlage auf einer nutzbaren Fläche von rund 200 Quadratmetern auf dem Dach des neuen Oftersheimer Rettungszentrums.

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