Schwetzingen. „Über die Schließung selbst möchte ich in meiner Rede nicht mehr sprechen“, sagt Dr. Andreas Reinicke, der notdienstbeauftragte Arzt der ehemaligen Bereitschaftspraxis in der GRN-Klinik in Schwetzingen. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Dr. Michael Freudenberg, begrüßte Reinicke 34 nun entlassene Mitarbeiter der kürzlich geschlossenen Notfallpraxis zu einem Abschiedsessen im hierfür gemieteten Restaurant „Delle Rose“ in Schwetzingen.
Ehrungen für besonderes Engagement
Statt über die Schließung zu sprechen, habe sich Reinicke entschieden, den Anlass zu nutzen, um zwei Mitarbeiterinnen zu ehren, die sich immer wieder mit besonderem Engagement eingebracht hätten: „Virginia Cunselmo war die Chefin der Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Kerstin Steinel die Chefin der Fahrer.“ Die beiden Frauen würden Blumen überreicht bekommen. Außerdem sei es dem Internisten wichtig, die Nichtanwesenden zu erwähnen: „Allen voran möchte ich eine Schweigeminute, in Gedenken an einen verstorbenen Kollegen, durchführen.“
Zwar wolle er „das ganze Drumherum nicht wieder aufwärmen“, gegenüber dieser Zeitung erklärt Reinicke dann aber doch: „Wir haben hier 53 Jahre zu sprechstundenfreien Zeiten unseren Dienst getan. Die Bevölkerung ist darüber, wie das nun gelaufen ist, bitter enttäuscht.“ Aus Sicht des Arztes sei die Enttäuschung berechtigt: „Gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Schließung eine sehr große Beeinträchtigung. Und auch wir Ärzte sind traurig, viele Patienten nicht mehr versorgen zu können.“
Ruhestand und neue Pläne
Reinicke selbst gehe jetzt in den Ruhestand. „Ich hatte 35 Jahre lang eine Praxis, nun endet auch mein Amt im Notdienst. Mittlerweile bin ich 72 Jahre alt, nun möchte ich andere Pläne verfolgen.“
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Schließung der Schwetzinger Notfallpraxis: „Fühlt sich falsch an“