Schwetzingen. Mit der Umgestaltung des Schulhofs am Hebel-Gymnasium kann es weiter gehen. Der Gemeinderat hat jetzt die Ausschreibung von Garten- und Landschaftsbauarbeiten auf den Weg gebracht. In ihren Stellungnahmen zeigten sich die Fraktionen durchweg erleichtert, dass die zubetonierte Fläche endlich verschwindet. Ausführende Firma ist die Grewe GmbH aus Ladenburg, das Auftragsvolumen beträgt knapp 720.000 Euro. Oberbürgermeister Matthias Steffan kündigte an, dass voraussichtlich zum Ferienanfang am 30. Juli begonnen werden kann.
Durch die Umgestaltung sollen auf dem Schulhof mehr Freiräume geschaffen werden, die sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientieren. Unterschiedliche Angebote, die auch in Absprache mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet wurden, sollen abwechslungsreiche und altersgerechte Bewegung ermöglichen und zum freien Spielen einladen. Gleichzeitig sollen Räume für eine normale Pause mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zum Ausruhen entstehen. Mit der Planung der Umgestaltung waren die LS2 Landschaftsarchitekten aus Darmstadt beauftragt worden.
Das sagen die Fraktionen zur Umgestaltung des Schulhofs am Hebel-Gymnasium in Schwetzingen
„Wir stehen geschlossen hinter der Umgestaltung“, sagte Karl Rupp für die Freien Wähler. Der jetzige Zustand sei schon seit längerem untragbar. Der Schulhof sei ein trister und trostloser Ort und eine Hitzeinsel mitten in einem Wohngebiet. Rupp beklagte, dass sich an diesem Zustand über all die Jahre nichts geändert habe. Diese unendliche Geschichte hätte den Stadtrat und die Verwaltung an den Rand ihrer Glaubwürdigkeit gebracht.
Dort habe ich vor mehr als 40 Jahren mein Abitur abgelegt, und dieser Schulhof war auch damals schon bescheiden.
„Unterm Strich ist dieser Schulhof in keinster Weise zeitgemäß – auch klimatisch und hitzetechnisch nicht“, stellte Robin Pitsch (SPD) fest. Dieser sei früher karg gewesen, betoniert und wenig grün. „Heute ist er nur noch betoniert“, so Pitsch. Investitionen seien in der Vergangenheit völlig ausgeblieben. Aus Sicht seiner Fraktion war es wichtig, die Schülerinnen und Schüler mitzunehmen: „Diesen Beteiligungsprozess haben wir als fruchtbar wahrgenommen.“
Auch Dr. Susanne Hierschbiel (Grüne) erinnerte sich: „Dort habe ich vor mehr als 40 Jahren mein Abitur abgelegt, und dieser Schulhof war auch damals schon bescheiden.“ Seitdem sei fast nichts passiert. Stattdessen sei der einzige große Baum gefällt worden, Schatten suche man vergebens. „Kein Ort, an dem die Schülerinnen und Schüler in den Pausen abschalten und die Jüngeren sich sinnvoll bewegen können“, fand Hierschbiel. Wichtig sei den Grünen, dass Bäume, die gepflanzt werden, schon eine gewisse Größe haben, „damit es nicht wieder 40 Jahre dauert, bis Schülerinnen und Schüler hier im Schatten eines großen Baumes sitzen können.“
Markus Bürger (CDU) fand, der aktuelle Zustand – eine versiegelte Betonfläche mit ein paar Tischtennisplatten – biete nur wenig Aufenthaltsqualität. „Die finale Gestaltung stellt einen guten Kompromiss aus finanzierbarer Anschaffung, schülergerechtem Angebot und Schülermitsprache dar“. Allerdings könne die Umgestaltung des Schulhofs wohl eines nicht leisten, gab Bürger zu bedenken: „Die älteren Schüler in der Hofpause vom Handy wegzulocken, scheint egal bei welcher Gestaltung eine nicht zu überwindende Herausforderung.“
Dr. Oliver Brand (FDP) merkte lobend an, dass die Herren Pitsch und Bürger im Vorfeld mit ihrem Sachverstand dafür gesorgt hätten, die teils überfrachtete Planung zu entrümpeln. Mit Blick auf die Gesamtkosten seien seiner Meinung nach aber noch weitere Einsparungen möglich gewesen. So fand er die farbliche Gestaltung des Bodens sowie Wegemarkierungen, die in Form von Pfeilen auf den Weg zum Schulhof hinweisen, überflüssig. Das ändere aber nichts an der grundsätzlichen Zustimmung seiner Fraktion: „Das Hebelgymnasium ist für die Stadt ein unverzichtbarer Bildungsort.“
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