Gemeinderat

Städtisches Stadion in Schwetzingen wird endlich saniert

Die Stadträte in Schwetzingen stimmen am Mittwochabend einstimmig für die Baumaßnahme am Stadion – Staatssekretär Volker Schebesta verschafft sich einen Eindruck vom Umbaubedarf.

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Jürgen Gruler
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Staatssekretär Volker Schebesta (3.v.r.), Oberbürgermeister Matthias Steffan (4.v.r.) und CDU Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (2.v.r.) im Austausch mit den Vereinsvorständen des SV 98 Jutta Köhl und Matthias Fillip sowie Athi Sananikone vom TV Schwetzingen. © Foto: Matthias Busse

Schwetzingen. Sport wird künftig in Schwetzingen größer geschrieben. So könnte man zwei Ereignisse aus den letzten Tagen zusammenfassen, bei denen es ums städtische Stadion in der Ketscher Landstraße geht. Dabei hat der Gemeinderat am Mittwochabend bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die Sanierung des Rasenplatzes, auf dem der SV 98 spielt, und der Leichtathletik-Wettkampfanlagen (vom TV genutzt) beschlossen – samt Beregnungsanlage für 3,025 Millionen Euro.

„Die Sanierung des Stadions muss gemacht werden“, sagt Robin Pitsch für die SPD: Seit 50 Jahren wurde keine Instandsetzung durchgeführt – die Anlagen sind in Gänze abgängig. Für den leichtathletischen Sportbetrieb besteht Verletzungsgefahr, beim Fußballplatz gibt es von der Platzmitte zum Außenrand einen halben Meter Unterschied. Gerade ich persönlich habe als Vorsitzender des TV schon vor acht Jahren mehrfach auf die Situation hingewiesen. Immer wieder wurde man vertröstet. Seit OB Steffan das Ruder in der Hand hat, tut sich etwas. Und gerne darf ein CDU-Landespolitiker kurz vor der Wahl einen Zuschuss zum Anlass nehmen und sich mit dem Sanierungsobjekt und einem Kultusstaatssekretär öffentlichkeitswirksam ablichten lassen – wenn beide in Zukunft endlich mal an eine vernünftige Novellierung der kommunalen Finanzen herangehen“, so Pitsch.

„Mit der vorliegenden Gestaltung finden wir eine sehr aufgeräumte Anlage vor“, sagt Markus Bürger für die CDU: „Weit- und Stabhochsprung befinden sich entlang der Zielgerade tribünenseitig. Im nördlichen Segment sind zwei Hochsprunganlagen und im südlichen Segment der gesamte Wurf untergebracht. Bei der Gestaltung und der Ausstattung des Stadions ist der Spagat zwischen Vereins- und Schulnutzug aber auch Kostenoptimierung erforderlich. Neben zwei Vereinen müssen wir die Nutzung durch vier Schulen ermöglichen. Dafür braucht es klare Regeln durch die Verwaltung“, so Bürger, der die Schulen und Vereine bei den laufenden Kosten in die Pflicht nehmen möchte.

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Carsten Petzold signalisierte für die Freien Wähler Zustimmung. Sonst bleibe nur ein Absperrband und ein Rentner, der überwache, wie die Natur sich das Areal und ihn selbst hole, scherzte er. Die Nebenanlagen seien längst nicht mehr nutzbar. Dieses Jahr brauche man 400.000 Euro, den Rest in den beiden nächsten Haushalten. Für die Grünen machte Dr. Susanne Hierschbiel machte darauf aufmerksam, dass die Ausgabe das Ziel im kommenden Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, schwierig mache. Aber es herrsche Verletzungsgefahr, zu lange sei nichts gemacht worden– man stimme also zu.

Dr. Oliver Brand (FDP) lobte den haushaltspolitischen Ansatz der Grünen. Die geplanten Ausgaben seien horrend. Wenn wieder die Kosten davonlaufen, werde man die Sache 2026 wieder auf dem Tisch haben. Aber für Jugend, Schüler und Vereine stimme die FDP schweren Herzens zu.

Einige Tage vorher war der Staatssekretär im Kultusministerium Volker Schebesta (CDU) vor Ort in Schwetzingen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Matthias Steffan und Bürgermeisterin Lisa Schlüter verschaffte er sich auf Einladung der Stadt einen Eindruck vom geplanten Sanierungs- und Umbaubedarf des Stadions sowie dem Zustand des Lehrschwimmbeckens in der Nordstadt, für das sich die Stadt auch um Zuschüsse bemüht.

Ein zentrales Thema war die Sanierung des Stadions. Oberbürgermeister Matthias Steffan konnte dazu erfreuliche Nachrichten verkünden: Im Rahmen des Sportförderprogramms des Landes Baden-Württemberg erhält Schwetzingen eine Förderzusage in Höhe von 189.000 Euro. „Diese Unterstützung ist ein starkes Signal für den Breitensport in unserer Stadt. Ich freue mich sehr, dass das Land unsere Sanierungspläne unterstützt“, sagt der OB.

Stadionsanierung in enger Abstimmung mit den Vereinen

Die geplante Sanierung wurde in enger Abstimmung mit den nutzenden Vereinen, dem TV Schwetzingen (Leichtathletik) und dem SV 98 (Fußball), konzipiert. Modernisiert werden sollen unter anderem der Rasenplatz inklusive Bewässerungsanlage, die umlaufende Tartanbahn, die Weitsprunggruben, die Anlage für Hochsprung sowie die Anlagen für die Wurfdisziplinen Kugelstoßen, Speerwurf und Diskus. Neu hinzu kommt eine Fläche für Stabhochsprung. Ziel ist die Wiederherstellung einer wettkampftauglichen Spielstätte. Im Moment müssen die Sportler für ihr Training auf andere Sportstätten im Umkreis ausweichen – auf Dauer ein unhaltbarer Zustand, so der TV-Vorsitzende Athi Sananikone. Beide Vereine äußerten sich erfreut über die Aufwertung der Sportstätte. Jutta Köhl und Matthias Fillip vom SV 98 berichteten zudem vom starken Zulauf in der Fußballjugendabteilung – derzeit müsse man sogar eine Warteliste führen.

Die Gesamtkosten belaufen sich laut Kostenberechnung auf rund 3,025 Millionen Euro – inklusive Planungs- und Baunebenkosten. Mit dem Baubeginn wird für Sommer 2026 gerechnet. Die Bauzeit soll pp ein Jahr betragen.

Zweiter Teil des Besuchsprogramms war die Besichtigung des Lehrschwimmbeckens in der Nordstadt. Bürgermeisterin Lisa Schlüter (links) erläuterte gemeinsam mit Bauamtsleiter Kai Schemenauer (2. von rechts) was in den vergangenen Wochen an Instandsetzungsarbeiten geleistet wurde, um den Schwimmbetrieb für die Schwimmschüler aufrecht zu erhalten. © Matthias Busse

Anschließend ging es in die Nordstadt zur Besichtigung des dortigen Lehrschwimmbeckens. Das Schwimmbad, die seit über 50 Jahren in Betrieb ist, konnte nach der erfolgreichen Reparatur des Hubbodens und dem Austausch defekter Fliesen wieder reibungslos in Betrieb genommen werden. Auch hier bemüht sich die Stadt um weitere Fördermittel zur langfristigen Sicherung des Schwimmunterrichts und der Vereinsnutzung. Mit den Investitionen in die Sportstätten setzt Schwetzingen ein klares Zeichen für eine zukunftsfähige und vielfältige Sportinfrastruktur.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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