Für Carl Theodor war Schwetzingen ein kurpfälzisches Versailles. Die Häuser und Höfe drum herum waren damals ländlich und doch irgendwie exklusiv. Schon Voltaire oder Mozart gastierten in Schwetzingen. Zudem ermöglicht das warme Klima den Anbau von Sonderkulturen, beispielsweise Tabak, Hopfen und bis heute der berühmte Schwetzinger Spargel.
Zu jedem Wohnhaus gehörten Wirtschaftsgebäude, Stallungen, kleine Höfe. Die Großzügigkeit und Eleganz des Schlosses sowie das Einzigartige des Schlossgartens und die kleinteiligen Häuser und bäuerlichen Höfe der Spargelstadt sind beide bis heute charakterbildend für Schwetzingen.
220 Jahre nach dem Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz hatte der Architekt und Städteplaner Florian Krieger für Schwetzingen eine neue urbane Idee. Inspiriert vom Schloss und vom Garten soll ein Quartier entstehen, das großzügig, städtisch und kleinteilig zugleich wirkt. Mit dieser Idee überzeugte der Darmstädter Architekt die Verantwortlichen in der Stadt und beim Investor.
Beide Elemente spiegelt der städtebauliche Entwurf von Florian Krieger wider. Eine große, parkähnliche Fläche, umschlossen von sieben Wohnquartieren unterschiedlicher Gebäudetypologien, die kleine Höfe ausbilden. Diese den Charakter der Stadt prägende Spannung ereignet sich auch in der „Schwetzinger Urbanität“ des Wohnquartiers wider.
„Das Besondere dieser Projektentwicklung ist, dass ein 130 Seiten starkes Quartiershandbuch den Masterplan kongenial erläutert und ergänzt. So viel Transparenz in einer Immobilien-Projektentwicklung ist die große Ausnahme“, so Andreas Epple.
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