Neuer Messplatz

Schwetzinger Kerwe: „Petrus ist definitiv ein Kerweborscht“

Große Freude herrscht in Schwetzingen über die Fortführung der beliebten Tradition und ein Bürgermeister Matthias Steffan, der den Fassanstich so richtig gut beherrscht.

Von 
Marco Montalbano
Lesedauer: 

Schwetzingen. Mit dem Fassanstich und Böllerschüssen wurde am Freitagnachmittag die Kerwe eröffnet. Nach nur einem Schlag mit dem Holzhammer konnte Bürgermeister Matthias Steffan verkünden: „O‘zapft is‘!“ um so das offizielle „Go“ für die Kerwe zu signalisieren. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause wird wieder ein buntes Programm für die ganze Familie geboten. Noch bis Dienstag locken der Duft von gebrannten Mandeln, zahlreiche Fahrgeschäfte und andere Attraktionen für Groß und Klein auf den neuen Messplatz.

Weithin waren die Schüsse der „Churfürstlich Privilegierten Böllerschützen Compagnie“ zu hören, die in Anwesenheit zahlreichere Stadträtinnen und Stadträte erfolgten, um so die frohe Kunde zu verbreiten, dass wieder Kerwe ist. Wie so vieles, musste die Kerwe zwei Jahre lang vermisst werden. Nachdem die Wetten unter den Räten, wie viel Schläge der Bürgermeister denn benötigen würde von eins bis zehn reichten, überraschte er alle mit einem einzigen gewaltigen Schlag, um das Bier fließen zu lassen.

Kirchweih

Kerwe 2022 in Schwetzingen eröffnet

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
9
Mehr erfahren

„Schön, dass Sie alle nach zwei Jahren Abstinenz wieder da sind. Sogar der strömende Regen hat aufgehört“, meinte Steffan und ergänzte humorvoll: „Petrus ist definitiv ein Kerweborscht.“ Auch Ordnungsamtsleiter Pascal Seidel war dabei – sozusagen als letzte Schwetzinger Amtshandlung trotz Urlaubs, bevor er nach Oftersheim wechselt.

Mal die Fahrgeschäfte getestet

Mehr zum Thema

Eröffnung der Kerwe

Geiß und Seidel sind ein Duo am Fass

Veröffentlicht
Von
zg/jog
Mehr erfahren
Rummel auf dem Messplatz (mit Fotostrecke)

Kerwe in Schwetzingen: Attraktionen für Jugendliche und die ganze Familie

Veröffentlicht
Von
Jürgen Gruler
Mehr erfahren
Kerwe

Oftersheim: Die „Kerweredd“ wird unters Kopfkissen gelegt

Veröffentlicht
Von
Joachim Klaehn
Mehr erfahren

„Ich habe es genau beobachtet. Das richtige Werkzeug beim Anstich ist entscheidend“, sagt Seidel und fügt lachend hinzu: „Falls ich mir dann doch Tipps dafür holen möchte – seine Telefonnummer habe ich ja.“ Unter den Gästen waren auch die Oftersheimer Kerweborscht, die somit, nach dem Ende der dortigen Kerwe, hier weiterfeiern konnten.

Die Freude beim offiziellen Rundgang war groß, da wurde Boxauto, Scheibenwischer und Magic getestet und was Süßes verschlungen. Stadtrat Carsten Petzold meint: „Hier in der Region ist das die schönste Kerwe, ohne den anderen etwas nehmen zu wollen.“ Seine Kollegin Kathrin Vobis-Mink sagt: „Ich hatte auf 1,5 Schläge getippt. Vor allem für die Kinder und Jugendlichen ist es toll, dass das Fest wieder stattfinden kann.“ Elfriede Fackel-Kretz-Keller berichtet gerührt: „Als ich mit meiner kleinen Enkelin Mila hierher unterwegs war, meinte sie, wie dolle sie Bauchgrummeln habe, weil wieder Kerwe ist. Die Vorfreude war riesig.“ In diesem Jahr ist das Angebot genauso groß wie bei der letzten Ausgabe 2019. Es ist alles da, vom Autoscooter über Kinderkarussell, Entenangeln und vieles mehr. Die Veranstalter Conny und „Butch“ Clark berichten: „Wir sind überglücklich. Sehen Sie das Grinsen in unseren Gesichtern? Zuerst sagten neun Schausteller ab oder sie hatten Insolvenz angemeldet und Mitarbeiter seien kaum zu bekommen.“ Aber dann hat „Butch“ sich die Finger wundtelefoniert, sodass doch Ersatz anreiste. Das Ehepaar Ulrich und Margot Eichler war extra aus Wieblingen gekommen. „Eine tolle Sache, vor allem für unsere Enkelchen.“ Matthias Steffan sagt: „Die Begeisterung, die Kerwe wieder eröffnen zu können – und das bei trockenem Wetter – hat mir Energie gegeben.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung