Schlossgarten

Schwetzinger Musikschüler starten besondere Konzertreihe

Über den Sommer werden im Schlossgarten immer mal wieder "Kurzkonzerte" stattfinden, an denen nur teilnehmen kann, wer zuvor ein Rätsel gelöst hat.

Von 
Marco Montalbano
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Jannik Siegler von den „Three and a half trombones“ sucht, passend zur Musik, mit einer Blume in der Hand nach der Liebe im Publikum. © Montalbano

Die Idee ist nagelneu: „Kurzkonzerte“, von denen man (eigentlich) zuerst gar nicht weiß, wo sie stattfinden, denn vorher ist ein Rätsel zu lösen, um den Aufführungsort in Erfahrung zu bringen. Lustvoll durch den Schlossgarten Schwetzingen zu irren ist dabei Teil des Konzepts. Am Schlosseingang im Hauptgebäude werden dazu am entsprechenden Tag Flugblätter verteilt. Nun fand das erste „Kurzkonzert“ mit den „Three and a half trombones“ alias Felix Dimitrijevic, Nikolai Hoffmann, Lasse Kuhn, Jannik Siegler und mit Beteiligung und unter der Leitung des Musikschullehrers Alois Willing statt. Noch zwei dieser Konzerte werden folgen, dann jedoch mit anderen Interpreten.

„Und erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt“, sagt der Volksmund. Eigentlich hätte das Rätsel „Am Weg der Kugelallee befindet sich der Rasenplatz im linken Boskett, wo sich der Adel mit Kugelspielen vergnügte“ die Besucherinnen und Besucher zum Platz hinter den Laubengängen führen sollen. Doch das unsichere Wetter machte der ersten Veranstaltung dieser Art einen dicken Strich durch die Rechnung, was jedoch letztendlich den Erfolg nicht verhindern konnte. Denn kurzerhand wurde das „Kurzkonzert“ aufgrund angekündigter Regenschauer in die atmosphärische Schlosskapelle verlegt. Dass die Zuschauer zuerst nur in geringer Zahl anwesend waren, mag auch der damit einhergehenden Verwirrung geschuldet gewesen sein. Doch ein paar kräftige Posaunenklänge von Alois Willing als Lockruf vor der Tür und die mündlichen Hinweise der Schlossangestellten sorgten dafür, dass sich das ehemalige Schloss eigene Gotteshaus doch noch füllte.

Was das Publikum dann erwartete, war – inklusive Zugabe – fast eine halbe Stunde großartiger Musik-Comedy. Die fünf Mitglieder der „Three and a half trombones“-Truppe, die ihren Ursprung in der Musikschule Schwetzingen hat, gaben alles. Egal, ob sie zu den Klängen von Camila Cabellos „Havana“ spielend durch die Zuschauerreihen schritten oder Lasse Kuhn beim „zwei Jahre geprobten“ Kunststück eine Posaune fallen ließ, die dann in aller Trauer „zu Grabe getragen“ wurde – immer fand es großen Anklang und es wurde fleißig mitgeklatscht.

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„Das Publikum war der Hammer“, lobte „Trombones“-Chef Alois Willing, der erklärte: „Wir spielen ja ohne Notenständer. Das eröffnete uns andere Freiräume und ermöglicht eine viel größere Nähe zum Publikum. Toll, wenn das wie hier, so möglich und erwünscht ist.“ Und Annemieke Wagner, die stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung resümierte zufrieden: „Toll, dass doch noch so viele gekommen sind – ein Erfolg.“

Publikum begeistert

Barbara Blocher-Wölfling vom „Churfürstlichen Hofstaat“, an diesem Abend rein privat unterwegs, betonte: „Einfach großartig. Immer wieder ein Genuss.“ Die Besucher Jan Krol und Ehefrau Monika waren extra aus Hessen angereist: „Den Schlossgarten kennen wir schon lange, die ‚Kurzkonzerte‘ allerdings noch nicht. Eine tolle Idee. Wir haben heute das 9-Euro-Ticket der Bahn genutzt und könnten zufrieden sagen: Es hat sich wirklich gelohnt.“

Info: Die nächsten Kurzkonzert-Termine sind am Freitag, 15. Juli, 18.30 Uhr, auf der Sonnenterrasse des Apollotempel mit Manfred Hildebrands Holzbläser-Ensemble und am Freitag, 16. September, 18.30 Uhr, beim Merkurtempel mit Barbara Obert mit dem Doppelrohrblatt-Trio.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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