Schwetzingen. Die Stadt Schwetzingen hat ihre Seniorinnen und Senioren zu einem Frühstück in die Nordstadthalle eingeladen. Neben guter Stimmung und vielen Gesprächen gab es Musik und interessante Informationen.
Die Tische waren liebevoll eingedeckt – mit Kaffee, Brezeln, Brötchen, Wurst und Käse. Werner Dais eröffnete und moderierte das Beisammensein. Mit bekannten Schlagern, Popsongs und Schunkelliedern sorgte er für musikalische Unterhaltung. Er dankte Oberbürgermeister Matthias Steffan sowie den Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung, Katja Hilbert und Sabrina Cass, für die gelungene Organisation.
Oberbürgermeister sieht nur „Youngsters“
Als Oberbürgermeister Steffan die Bühne betrat und seinen Blick durch den Saal schweifen ließ, meinte er schmunzelnd: „Ich sehe hier nur Youngsters.“ Für ihn war es der erste Auftritt beim Seniorenfrühstück in seiner Funktion als OB. Auch Bürgermeisterin Lisa Schlüter, mehrere Gemeinderäte sowie Pfarrer und Dekan Uwe Lüttinger und Gemeindediakonin Margit Rothe nahmen an der Veranstaltung teil.
Ein Programmpunkt war ein Gespräch, in dem der Oberbürgermeister die beiden Kirchenvertreter interviewte. Pfarrer Lüttinger bedauerte, dass seit der Corona-Pandemie deutlich weniger Menschen zu den Seniorennachmittagen kommen, und fragte in die Runde, woran das liegen könnte. Er ermutigte die Anwesenden, ihm ihre Wünsche und Anregungen mitzuteilen.
Auf die Frage, ob sich die Glaubenspraxis verändert habe, antwortete Diakonin Rothe, dass die religiöse Bindung früher stärker und ritualisierter gewesen sei – etwa bei Taufen oder Hochzeiten. Heute seien viele Menschen weiter vom Glauben entfernt, oft ohne zu bemerken, dass sie kirchliche Angebote wie Kindergärten oder Ferienprogramme dennoch nutzen.
Dann wechselte Steffan das Thema und fragte Lüttinger augenzwinkernd, ob er Fasnachter sei – schließlich stehe der Sturm auf das Rathaus bald bevor. „Da ich aus Schriesheim komme, bin ich das nicht so gewohnt“, erwiderte der Pfarrer, „bei uns dreht sich alles um den Mathaisemarkt.“ Er berichtete zudem, dass er sich als eine Art „Pastoralmanager“ sehe, da mit der anstehenden Zusammenlegung der Seelsorgeeinheiten Schwetzingen, Brühl/Ketsch und Hockenheim zur neuen Einheit „Sankt Pankratius“ viele organisatorische Aufgaben anstünden.
Auf die Frage, ob sie eine Botschaft an die Seniorinnen und Senioren habe, gab Rothe den Rat: „Rausgehen, Kontakte pflegen, sich bewegen.“ Wer das Haus nicht verlassen könne, solle zumindest telefonieren, Freunde anrufen oder sich an die Mitarbeitenden der Kirche wenden. DJ Werner Dais griff die Idee auf und schlug vor, künftig einmal im Monat einen Tanznachmittag für Seniorinnen und Senioren zu organisieren.
Im Anschluss stellten sich Daniella Gellert und Andrea Mai vom Generationenbüro vor. „Das Generationenbüro ist eine Erstberatungsstelle für alle Altersgruppen“, erklärte Gellert. Besonders am Herzen liege ihnen die Unterstützung älterer Menschen. Die Mitarbeiterinnen beraten unter anderem zu Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Pflege, seniorengerechtem Wohnen und Mobilität im Alter – ebenso auch pflegende Angehörige.
Neu im Programm ist ein Spazierangebot unter dem Motto „Plaudern und Gehen“, das jeden dritten Montag im Monat von 11 bis 12 Uhr stattfindet – Rollatoren sind ausdrücklich willkommen. Außerdem organisiert das Generationenbüro jeden ersten Donnerstag im Monat das Hildacafé im Hebelhaus. Eine weitere Neuerung ist die Smartphone-Sprechstunde, die mittwochs in der Stadtbibliothek in Kooperation mit der Freiwilligenagentur angeboten wird. Diese ist eng mit dem Generationenbüro verbunden und lädt Interessierte ein, sich zu engagieren oder neue Aktivitäten auszuprobieren.
Als DJ Werner Dais die nächste Musikrunde mit Rock’n’Roll und Twist einläutete, hielt es viele Besucherinnen und Besucher nicht mehr auf den Plätzen – die Tanzfläche füllte sich rasch.
Weitere Gesprächsrunde und Blick in die Zukunft
In einer weiteren Gesprächsrunde befragte Dais Bürgermeisterin Lisa Schlüter und Oberbürgermeister Steffan. Schlüter zog nach einem halben Jahr im Amt eine positive Bilanz und bedankte sich für die herzliche Aufnahme. Zu ihren persönlichen Höhepunkten zählte sie unter anderem ihre erste Rede beim 75-jährigen Jubiläum der Landfrauen, das 150-jährige Jubiläum der Stadtkapelle, den Spargellauf, den Spargelweitwurf und das Spargelwettschälen. Auch beim Stadtradeln habe sie teilgenommen und drei Wochen lang auf das Auto verzichtet. Weitere Höhepunkte seien der Fassanstich beim Bayrisch-Kurpfälzischen Bierfest im Hirschacker und die Sportlerehrung beim Schwetzinger Herbst gewesen.
Oberbürgermeister Steffan richtete den Blick in die Zukunft: Er freue sich auf den Besuch der Partnerstädte beim kommenden Weihnachtsmarkt. Auch Gäste aus den USA würden erwartet – sie bringen sogar eine Sängerin mit, die in der evangelischen Kirche auftreten wird. Zum Abschluss trat Richard Maisel mit seiner Gitarre auf und begeisterte das Publikum mit bekannten Volksliedern und Schlagern.
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