Schwetzingen. Bellen, Funkverkehr und konzentrierte Gesichter – ein Wochenende war in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar Teamarbeit gefragt: Das Technische Hilfswerk (THW) Heidelberg richtete ein großangelegtes Rettungshundewochenende aus, bei dem rund 20 Hunde und 30 Einsatzkräfte von THW, DRK, Johannitern, DLRG und BRH gemeinsam trainierten – unter anderem im Schlossgarten Schwetzingen. Ziel der Übung war es, das Zusammenspiel der Organisationen zu verbessern und voneinander zu lernen – ganz im Sinne der gemeinsamen Sicherheit.
Von Freitag bis Sonntag probten die Teams realistische Suchszenarien an verschiedenen Orten der Region: auf dem Gelände der Thoraxklinik Heidelberg, im Schlossgarten Schwetzingen, im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch und auf dem Heidelberger Universitätsplatz. Überall galt es, vermisste Personen unter schwierigen Bedingungen aufzuspüren – manchmal mit technischer Ortung, manchmal allein mit der feinen Spürnase der Hunde.
„Die abwechslungsreichen Trainingsorte boten optimale Bedingungen, um Suchstrategien zu verfeinern und das Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund weiter zu festigen“, erklärte THW-Zugtruppführer Michael Freiberg zufrieden.
Ein besonderes Highlight war ein Fachvortrag zum Thema „Verhalten dementer Personen“. Ein Psychologe gab den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in Denk- und Handlungsmuster von Menschen mit Demenz – ein Thema von hoher Relevanz, da Rettungshundeteams häufig bei der Suche nach vermissten Senioren eingesetzt werden. Am Samstagabend wurde dann gemeinsam gegrillt – Zeit zum Austausch und zur Stärkung des kameradschaftlichen Zusammenhalts.
Realistische Szenarien in malerischer Kulisse Heidelbergs
Besonders eindrucksvoll verlief die Suchübung vom Heidelberger Universitätsplatz hinauf zum Schloss, die dank der Unterstützung der Heidelberger Bergbahn besonders realistisch gestaltet werden konnte. Auch die Trainingsläufe im Schlossgarten Schwetzingen verlangten den Teams alles ab – inmitten barocker Kulisse und unter aufmerksamen Blicken interessierter Spaziergänger.
„Solche gemeinsamen Übungen sind entscheidend, um im Ernstfall Hand in Hand zu agieren“, betonte Denis Kölsch, Gruppenführer der THW-Fachgruppe Ortung. „Das Wochenende hat gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit schon funktioniert – und wo wir sie noch weiter ausbauen können.“
Die Fachgruppe Ortung des THW Heidelberg verbindet den Einsatz moderner Technik mit der Arbeit ausgebildeter Rettungshunde. Diese Kombination ermöglicht es, Verschüttete in Trümmern ebenso wie Vermisste in unwegsamem Gelände aufzuspüren – eine unverzichtbare Komponente im Bevölkerungsschutz.
Rettungshundearbeit ist ein Ehrenamt mit Herz und Verantwortung
Rettungshundearbeit bedeutet, in den schwierigsten Momenten für Menschen da zu sein – wenn Angehörige vermisst werden, Gebäude einstürzen oder Katastrophen Leben bedrohen. Das gemeinsame Wochenende machte deutlich, wie wichtig engagierte Helferinnen und Helfer sind, um in solchen Situationen schnell und effektiv helfen zu können.
„Wir alle hoffen, dass unsere Hunde möglichst selten im Einsatz sind“, fasst eine Teilnehmerin zusammen, „aber wenn es darauf ankommt, sind wir bereit – als ein starkes Team über Organisationsgrenzen hinweg.“
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