Schwetzingen. „Das ist aus dem Jahr 1981, bevor ihr alle geboren wart“, sagte Bill Sharpe charmant zum Publikum, als er den Song „Easier said than done“ vom allerersten Album ankündigte. Irgendwie war am Mittwoch beim Auftritt von Shakatak in der Wollfabrik vieles aus den 1980er Jahren: Der vom ersten Takt an unverwechselbare Funk-Jazz-Sound, der Großteil der Songs und vor allem auch die Band.
Denn neben dem Keyboarder steht mit Sängerin Jill Saward, Schlagzeuger Roger Odell, Bassist George Anderson und inzwischen auch wieder Gitarrist Keith Winter, der 2023 nach einer langen krankheitsbedingten Pause zurückkehrte, wieder die Originalbesetzung von der Gründung im Jahr 1980 auf der Bühne. Und die Zeit scheint an ihnen komplett vorbeigegangen zu sein. Dass sie bis auf Anderson (65) alle schon die 70 überschritten haben, sieht man ihnen nicht an – musikalisch schon dreimal nicht. Alle fünf sind nach wie vor herausragende Instrumentalisten – was vor allem bei Liveauftritten besonders heraussticht.
Nur zwei neue Songs sind in Schwetzingen zu hören
Die Tour heißt zwar nach dem neuen Album „Eyes of the World“-Tour. „Aber wir spielen davon nur zwei Songs“, kündigte Bill Sharpe schon früh an. Neben dem Titelsong war das noch das eingängige „Never Ending Night“. Ansonsten konzentrierten sich Shakatak auf das Repertoire, das sie sie zwischen 1981 und 1987 weltberühmt gemacht hatte. Titel wie „Night Birds“, „Invitations“, „Dark Is The Night“, „Watching You“ oder „Day by Day (damals mit Al Jarreau) stammen aus dieser Phase. Die kennen die Fans im Publikum alle: „Ich hab’ sie schon 1982 gesehen“, schwärmt ein Besucher und viele andere kennen Shakatak von damals, als sie von Großbritannien aus ihren Erfolgszug antraten und unter anderem auch bei „Ropck am Ring“ auftraten.
Dabei war es ja schon der zweite Auftritt in Schwetzingen. Der erste wäre ja schon zum 40. Bandjubiläum 2020 geplant gewesen, musste aber zweimal wegen der Pandemie verschoben werden und wurde dann vor einem Jahr Realität. „Es ist schön, wieder hier zu sein“, meinte Bill Sharpe. Das Wiedersehen mit Joachim Schulz fiel dementsprechend herzlich aus. „Die sind einfach klasse“, meinte der Wollfabrik -Chef und freute sich darüber, dass es ihm erneut gelungen war, die Kultband hierherzuholen. Und musikalisch war es keinen Deut schlechter als 2023. Beeindruckend ist vor allem das Jazz-Feeling aller Bandmitglieder – besonders von Bill Sharpe, der auf den Tasten ein Ausnahmekönner ist.
Ihren größten Hit hoben sich Shakatak für die Zugabe auf: Bei „Down in the Street“ war das Publikum endgültig aus dem Häuschen. Und weil die Zuschauer nicht mit dem Applaus aufhörten, gab es sogar noch „Mr. Manic & Sister Cool“, den letzten großen Hit aus dem Jahr 1987, hinterher.
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