Hochschule für Rechtspflege

Sommerfest der HR in Schwetzingen von Emotionen geprägt

450 geladene Gäste feiern beim Sommerfest der Hochschule für Rechtspflege mit und verabschieden sich emotional von der Dozentin und Richterin Daniela Kölsch.

Von 
Marco Montalbano
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Rund 450 geladene Gäste feiern ein Sommerfest in geselliger Runde. Den musikalischen Rahmen dazu gestalten Athi Sananikone und Maximilian Dogerloh. © Marco Montalbano

Schwetzingen. Das Sommerfest der Hochschule für Rechtspflege (HR) hat eine lange Tradition, die nur in der Corona-Zeit pausierte. Bei bestem Wetter feierten am Donnerstag gut 450 Schüler, Dozenten und weitere mit der HR verbundene Gäste im Innenhof des Lehrinstituts. Neben gutem Gastroangebot und bester musikalischer Unterhaltung durch das Duo „Athi Rocks“ gab es auch eine genauso emotionale wie launige Verabschiedung von Dozentin Daniela Kölsch, die in Ruhestand geht.

Es herrschte Hochbetrieb im Innenhof und reger Austausch an den vielen Bänken und Stehtischen. Angehende Rechtspfleger und Gerichtsvollzieher, zum Teil mit gerade abgeschlossenem Studium, genossen die gemeinsame Zeit. Ein wichtiger Programmpunkt stand um 20 Uhr an, als Rektor Frank Haarer auf die Bühne stieg und bekannt gab: „In meiner Zeit hier habe ich zwar schon befördert, aber noch niemanden in den Ruhestand verabschiedet“, wonach er mit Daniela Kölsch die seit September 2017 als hauptamtliche Dozentin an die Hochschule abgeordnete Vorsitzende Richterin am Landgericht (Jugendkammer) mit auf die Bühne bat.

Schwetzinger HR-Rektor berichtet über dienstliche Beurteilung von 1988

Die beruflichen Stationen der 1958 geborenen Kölsch ebenso nennend, wie ihre Zeit als Richterin auf Probe ab September 1987 beim Amtsgericht Karlsruhe, sagte er humorvoll: „Das macht man eigentlich nicht, aber ich lese nun etwas aus ihrer dienstlichen Beurteilung aus dem Jahr 1988 vor: ‚Sie fällt aufgrund ihres gepflegten Äußeren und ihrer guten Umgangsformen angenehm auf.‘“ Allgemeine Heiterkeit war die Folge und auch Kölsch musste schmunzeln. „So würde man das heute natürlich nicht mehr sagen“, ergänzte der Rektor.

Rektor Frank Haarer verabschiedet die beliebte Dozentin und Richterin Daniela Kösch von der Hochschule für Rechtspflege in den Ruhestand. © Marco Montalbano

Schon einmal, ab Frühling 1997, in der Ausbildung von Rechtsreferendaren tätig, sei sie Mitte 2004 zur Vorsitzenden Richterin am Landgericht ernannt und ab September 2007 zur hauptamtlichen Dozentin bestellt worden. „Es war ein Geschenk, Sie bei uns zu haben“, so Haarer, der zum Schluss aus einem Schreiben der baden-württembergischen Justizministerin Marion Gentges und des Ministerpräsidenten Manfred Kretschmann mit Worten des Lobes und des Dankes zitierte.

Rührung kam auf, als er von einem Gespräch mit einer jungen Dozentin an einem der Tische erzählte, die sich sehr betroffen gezeigt habe, dass Kölsch ausscheide. Schon als Studentin habe sie sie über alle Maßen geschätzt. Das Publikum antwortete mit kräftigem Applaus. Im Anschluss spielten Sänger und Gitarrist Athi Sananikone sowie Schlagzeuger Maximilian Dogerloh im extra bunten Sommeroutfit auf.

Richterin hat in Schwetzingen immer Fachwissen und Menschlichkeit vermittelt

Daniela Kölsch kommentierte lachend: „Die Aussage der jungen Dozentin freut mich sehr, aber wundert mich auch etwas, denn sie war bei mir im Fach Wertpapierrecht. Das gilt als besonders trocken.“ Wichtig sei ihr immer gewesen, neben dem Fachwissen auch Menschlichkeit zu vermitteln. Denn schließlich hätten die Studenten später direkten Kontakt zu den Bürgern.

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Sie verriet, nach ihren weiteren Plänen gefragt: „Was ich jetzt mache? Jetzt habe ich endlich Zeit, mich der Kunst zu widmen und werde diese in München studieren.“ Das sei bei ihr in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen. Rektor Haarer, der dies mitbekam, meinte dazu: „Wir halten immer eine Wand für eines Ihrer zukünftigen Gemälde frei.“

Die Studentinnen Laura Zecevic aus Singen und ihre Kommilitonin Alia Rapedius sagten mit Hinblick auf die verabschiedete Kölsch: „Sie war immer die beste Dozentin. Schade, dass sie geht. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute.“ Das Sommerfest sei auch ein schöner Abschluss für beide, da sie ihr Studium nun beendet hätten. Ihre Zeit in der Spargelstadt hätten sie sehr genossen, auch, da diese viel zu bieten hätte und die Atmosphäre an der HR immer sehr kollegial und wertvoll gewesen sei.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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