SV 98 Schwetzingen II erkämpft sich die Meisterschaft

Schwetzingen. Am vergangenen Sonntag gegen 14.50 Uhr war der SV 98 Schwetzingen II am Ziel. Die Meisterschaft in der Kreisklasse B1 und damit der Aufstieg in die A-Klasse waren vollbracht. Oder doch nicht? Die Jubelstürme auf dem Sportgelände in Neulußheim waren nach dem 7:0-Sieg jedenfalls verhalten gedämpft. „Es war ein wenig ein Gefühlschaos. Ich habe der Mannschaft erst mal nur zum sportlichen Aufstieg gratuliert“, berichtet der Schwetzinger Trainer Simon Engfer.

Grund dafür war ein Einspruch des Zweitplatzierten TSG Eintracht Plankstadt II gegen die Spielwertung der 1:8-Niederlage beim SC Pfingstberg/Hochstätt II am 24. Spieltag, der zu diesem Zeitpunkt noch anhängig war. Wäre diesem stattgegeben worden, wären die Plankstadter auf Platz eins gerutscht. „Als wir dann aber das Urteil erfahren haben, war es natürlich Ekstase pur“, schildert Engfer, der sich zurzeit auf dem Trainerlehrgang für die C-Lizenz befindet, den Moment, als der Ballast endlich abgefallen ist.

Niederlage als Initialzündung

Nach der Wiederanmeldung der zweiten Mannschaft im Sommer 2021 und einem dritten und einem zweiten Platz folgte nun also das Meisterstück mit 18 Siegen in 26 Partien – eine tolle Leistung dieser blutjungen Mannschaft. „Wahnsinn in positivem Sinne“, tituliert Engfer diesen Erfolg, in dessen Entstehung auch Joachim Casciaro nicht vergessen werden darf, der das Team durch die Vorrunde geführt und den Grundstein zur Meisterschaft gelegt hat. Durch die Rückrunde marschierte der SV 98 Schwetzingen II mit nur noch zwei Niederlagen. Eine davon markiert Trainer Engfer als Initialzündung für die spätere Meisterschaft. „Die Reaktion, die die Jungs nach der 2:0-Niederlage in Hirschacker gezeigt haben, war für mich der Moment, wo ich wusste, dass wir das packen können“, hält Engfer die folgenden vier Siege in Serie bei 24:0 Toren fest.

Das Gesicht der Mannschaft soll sich in der kommenden Saison nicht grundlegend verändern. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, den eigenen Nachwuchs weiterzuentwickeln und nicht aus dem Verein zu verlieren. „Die A-Jugend-Spieler, die zuletzt schon dabei waren, werden nun fest dazustoßen. Dafür werden wir den einen oder anderen Spieler in der Vorbereitung verdientermaßen an die erste Mannschaft abgeben“, sagt Engfer und betont: „Externe Zu- und Abgänge gibt es derzeit noch nicht.“

Der junge Coach will nach seinem Trainerlehrgang selbst den Fußball-Modus etwas herunterfahren, bevor die Vorbereitung auf die neue Spielzeit beginnt. In der A-Klasse ist die Zielsetzung klar: „Für uns geht es erst einmal darum, drinzubleiben. Perspektivisch wollen wir uns in der Liga etablieren und keine Fahrstuhlmannschaft werden“, sagt Engfer.