Kultur

SWR Festspiele in Schwetzingen bekommen eigene Fanfare: Eröffnung mit Uraufführung

SWR Festspiele feiern in Schwetzingen mit der Uraufführung von Mike Svobotas „Adam & Eva“ einen humorvollen Auftakt im Rokokotheater. Mehr als 60 Veranstaltungen sind bis zum 31. Mai geplant.

Von 
Dirk Jansch
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Zur Premiere von "Adam & Eva" bei den Schwetzinger SWR Festspielen erschien allerlei Prominenz, v.l.: OB Matthias Steffan, MDL Erwin Köhler, Staatssekretär Dr. Andre Baumann (beide Grüne), MDL Andreas Sturm (CDU), Cornelia Bend, CDU-Fraktionsvorsitzender Manuel Hagel, Landrat Stefan Dallinger. © Jürgen Gruler

Schwetzingen. Die Schwetzinger SWR Festspiele sind am Freitagabend passend zum Motto „Verführung“ mit der Musiktheater-Produktion „Adam & Eva“ eröffnet worden. Das Premierenpublikum erlebte eine launige und musikalisch ansprechende Umsetzung von Peter Hacks‘ gleichnamiger Komödie unter Leitung von Komponist Mike Svoboda.

Extra zum Anlass hatte Svoboda eine 30-sekündige Festivalfanfare komponiert, die von Schülern der städtischen Musikschule gespielt wurde. Ein gelungener Auftakt für das von Cornelia Bend zusammengestellte Programm mit mehr als 60 Veranstaltungen.

Das Thema „Verführung“ wird sich wie ein roter Faden durch das Festival-Programm ziehen. „Die Künstler hatten viel Spaß, mir Vorschläge zu diesem Motto zu machen“, berichtete Cornelia Bend. „Es sind deine ersten Festspiele“, wie Anke Mai, Programmdirektorin Kultur, Wissen, Junge Formate beim SWR, im Vorfeld betonte. „Glückwunsch zur perfekten Planung und einem großartigen Programm.“ Die Festspiele seien ein wichtiges Aushängeschild für den SWR: „Wir bringen Kultur zu den Menschen“. Schließlich nutzt der SWR die Schlossfestspiele auch, um sein eigenes Kulturprogramm zu bestücken. „47 Programme werden mitgeschnitten und fünf live übertragen“, kündigte Mai an.

v.l. Cornelia Bend, Küstlerische Leiterin und Geschäftsführerin, und Anke Mai, SWR Programmdirektorin Kultur, Wissen, Junge Formate. © Jürgen Gruler

Mit insgesamt 19 neuen Angeboten wird auch das junge Publikum verstärkt angesprochen. So sind nach SWR-Angaben in diesem Jahr 1.200 Schülerinnen und Schüler aus 14 Schulen beteiligt. Das deutlich erweiterte Angebot der Musikvermittlung wird von den Stadtwerken Schwetzingen und Fuchs SE unterstützt. Neben drei Familienkonzerten gibt des „Lauschrausch“-Angebote für Schulklassen im Schloss, „Mittendrin“-Projekte in Schulen und das neue Format „Classic meets Club“ für junge Leute im Schwetzinger Club Basement. Einen direkten Austausch mit den Musizierenden ermöglicht der neue Festivaltreffpunkt in der Kurfürstenstube sowie der Konzertausklang „Mit dem Star an der Bar“.

Der Austausch zwischen Interpreten und Publikum ist bei den SWR Festspielen in Schwetzingen besonders wichtig

„Cornelia Bend hat es geschafft, die Festspiele näher an die Menschen heranzubringen“, lobte Mai. Bend betonte auch: Eines ihrer großen Anliegen sei es, die Nähe und den Austausch zwischen Interpreten und Publikum zu schaffen. „Dies ist für beide Seiten eine große Bereicherung und wirkt gemeinschaftsstiftend durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch“, sagte sie. Gleichzeitig soll die Klassik für ein breites Publikum zugänglich sein. Rund 20.000 Tickets stünden zum Verkauf. „Die Veranstaltungen soll sich jeder leisten können“, betonte Bend, deshalb gebe es auch überall vergünstigte Kategorien.

Spielten zur Eröffnung der Schwetzinger SWR Festspiele die von Mike Svoboda komponierte Fanfare, v.l.: Janis Stiegler, Philipp Herbold und Laurin Stiegler. © Jürgen Gruler

Auch das Musiktheaterstück „Adam & Eva“ (Regie: Andrea Moses) will einem möglichst breiten Publikum gefallen. Der Autorin Anne-May Krüger ging es darum, in die schwierigen Zeiten mit eher dystopischen Bühnenproduktionen etwas mehr Farbe und Leichtigkeit reinzubringen. Da habe ihr die humorvolle Dialektik in Peter Hacks Vorlage besonders gefallen.

Der Appell für Selbstverantwortung und Wahlfreiheit beinhalte die Botschaft, dass die Verheißung nur durch den Bruch mit Gott erfüllt werden könne. Komponist Mike Svoboda hat nach eigenen Angaben versucht, der Textvorlage eine gewisse Ironie, Leichtigkeit und „Bekömmlichkeit“ zu geben. Anne-May Krüger will das eher als „Zugänglichkeit“ verstanden wissen: „Jeder, der da reingeht, kann etwas für sich finden“.

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Am Eröffnungswochenende der Schwetzinger SWR Festspiele gibt es gleich mehrere Highlights

Gleich am verlängerten Eröffnungswochenende warten weitere Highlights auf die Festspielbesucher. Beim Spargelsamstag präsentiert sich das diesjährige Residenzensemble „Spark“ auf der Open-Air-Bühne am Schlossplatz. Das unkonventionelle Ensemble schlägt einen stilistischen Bogen von barocken Meisterwerken über temperamentvollen Tango bis hin zu Filmmusik von Michael Nyman. Am Sonntag wird Spark zudem in einem Familienkonzert unter dem Titel „Bach – Berio – Beatles“ zu hören sein.

Weitere Höhepunkte bei den Schwetzinger Festspielen:
  • Literatur-Premiere „Miteinander und Füreinander“ mit Schauspielerin Katja Riemann in einer Doppel-Aufführung am 3. Mai ab 19 Uhr im Mozartsaal
  • Sinfonischen Miniaturen mit der weltweit gefeierten Cellistin Raphaela Gromes am 4. Mai um 11 Uhr im Mozartsaal.
  • Am Sonntag wird „Adam & Eva“ ein zweites Mal zu sehen sein – um 18 Uhr im Rokokotheater.
  • Programm und Tickets gibt es hier.

Redaktion Redaktionsleiter Schwetzinger Zeitung

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