„Weniger ist mehr“

Tag der Brustgesundheit: GRN-Klinik Schwetzingen zeigt neue Wege

Am Tag der Brustgesundheit informierte die GRN-Klinik in Schwetzingen über moderne, schonende Therapien und die Bedeutung von Früherkennung und Bewegung.

Von 
Noah Eschwey
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Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Gynäkologie der GRN-Klinik Schwetzingen, referierte zur Brustgesundheit. © GRN

Schwetzingen. Der Oktober steht weltweit im Zeichen der Brustkrebsaufklärung. Er soll an Vorsorge, Forschung und Behandlung der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen erinnern und gleichzeitig gesunde Frauen sensibilisieren. Unter dem Motto „Weniger ist mehr“ lud die GRN-Klinik Schwetzingen am Samstag, 11. Oktober, in den Rüdiger-Burger-Saal zum Tag der Brustgesundheit ein. Über die Veranstaltung berichtet die Klinik nun in einer Pressemitteilung.

„Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Jeder Tumor ist einzigartig – und deshalb behandeln wir heute gezielter als früher“, erklärte Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Gynäkologie an der GRN-Klinik Schwetzingen. Neben Operation und Chemotherapie kämen zunehmend Antihormon-, Immun- und Antikörpertherapien zum Einsatz. Neue diagnostische Verfahren erlaubten eine präzisere Analyse der Tumore bis auf die molekulargenetische Ebene. Das ermögliche individualisierte Therapien – und in bestimmten Fällen den Verzicht auf belastende Eingriffe wie Lymphonodektomie oder Bestrahlung.

Brustkrebsbehandlung heute individueller

„Dank moderner Diagnostik, Gensignaturtests und der engen Kooperation mit dem Tumorboard Heidelberg kann die Behandlung heute individuell und im Einvernehmen mit der Patientin festgelegt werden“, so Dr. Maleika. „In rund 80 Prozent der Fälle können wir brusterhaltend operieren – ohne Abstriche bei der Sicherheit.“

Auch künstliche Intelligenz hält Einzug in die Medizin: Rückfallrisiken lassen sich heute genauer beurteilen, Prognosen werden mithilfe von KI-basierten Modellen verbessert. „Eine absolute Sicherheit gibt es nie“, betonte die Chefärztin, „aber die Früherkennung bleibt entscheidend.“ Dazu gehören Selbstuntersuchung, gynäkologische Kontrollen und das Mammografie-Screening zwischen 50 und 75 Jahren. „Wird Brustkrebs rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut – 90 Prozent der Patientinnen überleben die Erkrankung“, so Dr. Maleika.

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Die Fortschritte in der Brustkrebstherapie seien enorm. Immer häufiger könne schonend und dennoch hochwirksam behandelt werden. „In zehn bis fünfzehn Jahren werden wir vielleicht gar nicht mehr operieren müssen“, wagt Dr. Maleika einen optimistischen Ausblick.

Neben der medizinischen Therapie spielt auch die ganzheitliche Begleitung eine zentrale Rolle. Marion Klar, onkologische Pflegeexpertin, hob die Bedeutung von Bewegung und Ernährung hervor: „Viele Frauen empfinden medizinische Behandlungen als fremdbestimmt. Bewegung und bewusste Ernährung sind Bereiche, in denen sie selbst aktiv werden können – das gibt Mut und Selbstvertrauen.“

Ergänzt wird die medizinische Versorgung durch psychosoziale Angebote wie Sozialdienst, Psychoonkologie und spezialisierte Pflegekräfte. Selbsthilfegruppen wie „Betroffene helfen Betroffenen“ begleiten Patientinnen während und nach der Therapie, bieten Austausch und praktische Unterstützung – etwa im zweimal monatlich stattfindenden Onko-Café.

Tag der Brustgesundheit: Infostände in der GRN-Klinik Schwetzingen

Begleitend informierten beim Tag der Brustgesundheit Infostände des Sanitätshauses Ramer, des Perückenstudios Herzig und des Tattoo-Studios Sabine Hannak über ergänzende Hilfen. Auch ehrenamtliche Nähgruppen präsentierten ihre handgefertigten Herzkissen, die nach Brustoperationen Entlastung und Trost spenden.

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Mit der Veranstaltung machte die GRN Klinik Schwetzingen deutlich: Moderne Medizin bedeutet heute nicht nur Hightech, sondern auch Menschlichkeit – und manchmal eben: „Weniger ist mehr.“

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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