Verabschiedung am Hebel-Gymnasium in Schwetzingen: Lehrkräfte und Mitarbeiter geehrt

Schwetzingen. „Ein Männertanz – das wäre nett“, hatte Claudia Rieger aus Spaß im Vorfeld ihrer Verabschiedung geäußert. Ihr Wunsch war der Sportfachschaft Befehl: Die Sportlehrer legten eine pfiffige Choreografie zum Vergnügen des Publikums auf das Parkett, auch die Kolleginnen schlossen sich später an. Die scheidende Lehrerin für Englisch und Sport hatte ebenfalls viel Spaß, als die Englisch-Kollegen sie mit einem Bilderquiz auf ihre „Kompetenzen“ prüften.

Die beliebte und angesehene Lehrkraft war 20 Jahre lang am Hebel-Gymnasium Schwetzingen und Schulleiter Stefan Ade schätzte Claudia Rieger „als Urgestein, Fachfrau und Mensch“. Nicht nur im Unterricht, sondern auch bei ihren Engagements in verschiedenen Bereichen von der Schulkonferenz bis zum Personalrat setze sich die sportliche Oftersheimerin zweihundertprozentig ein. Und nun „von 200 auf null“? „Mein Plan ist, zunächst keinen Plan zu haben“, erklärte sie.

Benno Müller als Rettung

Ebenfalls verabschiedet, aber nicht in den Ruhestand, wurde Dr. Markus Herrmann, Lehrer für Biologie und Chemie. Schulleiter Ade kannte ihn schon von ihren gemeinsamen Zeiten als Personalreferenten: Herrmann in Karlsruhe, Ade in Stuttgart. Nach seiner Zeit als Schulleiter in St. Leon-Rot kam Herrmann vor sechs Jahren als Fachberater ans Hebel. Hier machte er dieser Bezeichnung alle Ehre, denn immer wenn Kollegen eine Beratung suchten, war die Lösung: „Frag Markus!“. Er ließ sich nun an das Gymnasium Ladenburg versetzen, weil ihn dort die besseren Arbeitsbedingungen dank moderner Ausstattung reizen.

„Die Not war groß, die Rettung kam über inoffizielle Wege“, so Schulleiter Ade: Benno Müller, bereits im Ruhestand, sprang für ein halbes Jahr als Lehrkraft für katholische Religion ein. Die Fachschaft dankte ihm herzlich für den Einsatz.

Der Bumerang als Abschiedsgeschenk ist ein Symbol der Hoffnung, ihn nach den Sommerferien wieder begrüßen zu dürfen. „Man kann sich gar nicht mehr bewähren, als er sich bewährt hat“, schwärmte Ade von dem Vertretungslehrer für Ethik und Geschichte Daniel Bender und betonte: „Erstens brauchen wir ihn und zweitens wollen wir ihn.“ Bender wird jedoch nächstes Schuljahr wieder nur mit einer Vertretungsstelle antreten dürfen. Das Hebel-Gymnasium hofft, danach den engagierten Lehrer endlich dauerhaft behalten zu dürfen.

„Der Austausch eröffnet andere Blickwinkel – Danke für die Impulse“, lobte Ade die vier Referendare Johannes Bauer, Jennifer Jäger, Katharina Krejci und Nella Ruder, die nun die Schule verlassen. Auch sie blicken erfüllt auf die Zeit zurück: „Wir werden das Hebel immer im Herzen tragen.“

Was wäre das Hebel ohne sie? Die Sekretärinnen Ulrike Schlager und Cindy Meckler sind täglich mit bewundernswerter Engelsgeduld für alle – Lehrkräfte, Schüler, Schulleitung und Eltern – im Einsatz. Auch die Schulsozialpädagogin Ulrike Wolf ist weit über die übliche Arbeitszeit hinaus eine unschätzbare Anlaufstelle. Und schließlich gab es auch noch ein Danke-Geschenk an Veronika Lippolt, die sich liebevoll um die Schülerbibliothek kümmert.