Schwetzingen. Musik im Park 2024 ist Geschichte. Mit Mika begann der Konzertreigen, PUR spielte danach vor ausverkaufter Kulisse und endete vor ebensolcher am Samstag mit Placebo. Tom Jones, Giovanni Zarrella und die Pixies bedienten ihre Zuhörer wunderbar und sorgten für tolle Konzertabende im Schlossgarten Schwetzingen.
Welche Bilanz zieht Veranstalter Provinztour? Wir sprachen mit Geschäftsführer Rolf Weinmann.
Herr Weinmann, wie fällt Ihre Bilanz insgesamt für Musik im Park 2024 in Schwetzingen aus und mit welchen Besucherzahlen insgesamt?
Rolf Weinmann: Mit den Besucherzahlen sind wir sehr zufrieden, es waren drei Shows komplett ausverkauft und wir hatten insgesamt etwa 27 000 Besucher. Musikalisch war das Programm sehr vielfältig, denke ich, und es ist uns in diesem Jahr glücklicherweise auch gelungen, einige Künstler zu buchen, die sonst gar nicht oder nur noch ein weiteres Mal in Deutschland auftreten.
Dass Mika vermutlich unter den Besucherzahlerwartungen blieb, ist zumindest für mich keine Überraschung? Für Sie?
Weinmann: Bei Mika war von vorneherein klar, dass es nicht voll wird, doch wir hätten schon gerne ein paar Besucher mehr gehabt. Immerhin spielte er sonst nur noch in Bonn. Aber er hat eine tolle Show abgeliefert, und hat nach meiner Ansicht das Programm doch sehr bereichert.
Bei Giovanni Zarrella hätte ich mit mehr Gästen als den 2500 gerechnet, aufgrund seiner Bekanntheit durch die ZDF-Fernsehshow. Haben Sie hier eine Erklärung, warum es nicht auch bis zu einem „Ausverkauft“ gereicht hat?
Weinmann: Der Vorverkauf ist hier wirklich rasant gestartet, sodass wir schon mit mindestens 3000 Besuchern gerechnet hätten, und ist dann irgendwann aus unerfindlichen Gründen ziemlich zusammengebrochen, eine Erklärung dafür habe ich leider nicht.
Wie schwer oder leicht ist es für Veranstalter mittlerweile, solche Eventreigen abwechslungsreich und ausgewogen zu besetzen?
Weinmann: Es ist relativ schwierig, ein abwechslungsreiches Programm zu buchen, denn man hat ja nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung und das macht es vor allem bei internationalen Künstlern schwer. Andererseits ist das ja auch der Reiz beim Zusammenstellen der Konzerte, ein möglichst ausgewogenes Programm zu bekommen.
Wenn Sie auf Ihr großes Erfahrungspotenzial in dieser Branche zurückblicken: Was hat sich in den zurückliegenden zehn, 15 Jahren besonders geändert, was solche Veranstaltungen auch schwieriger macht, aufzustellen?
Weinmann: Die Konkurrenzsituation ist schon gewaltig, es gibt heute viel mehr Open Air Veranstalter als vor zehn oder 15 Jahren. Und der Kostendruck ist riesig, eben auch, weil oft mehr Personal und Material benötigt wird, als der Markt noch hergibt.
Gibt es auch etwas, worüber Sie froh sind, dass es sich geändert hat?
Weinmann: Ja, klar, da gibt es schon einige Punkte, zum Beispiel sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team, bei dem jeder weiß, was zu tun ist. Das macht die Durchführung vor Ort viel einfacher. Und mit der Schlossverwaltung besteht ein super kollegiales und vertrauensvolles Verhältnis, das im Lauf der Jahre entstanden ist und das macht das Arbeiten doch viel leichter.
Wie haben sich die Gagen der Künstlerinnen und Künstler verändert - bei einem Tom Jones zum Beispiel, der in Schwetzingen ja auch schon 2018 aufgetreten ist?
Weinmann: Generell sind die Gagen der Künstler in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen, alleine im Vergleich zum letzten Jahr nochmals um 15 bis 20 Prozent und es zeichnet sich schon jetzt ab, dass es auch im kommenden Jahr wieder deutliche Kostensteigerungen gerade bei den Künstlergagen geben wird.
Bekommen Sie eigentlich auch Feedback seitens der Künstler zum Auftrittsort - und wenn ja: Was haben die diesjährigen Künstler rückgemeldet?
Weinmann: Es gibt immer wieder mal ein Feedback der Künstler, die sich fast ausnahmslos begeistert über die Location äußern und teilweise auch erstaunt sind, dass hier Konzerte stattfinden dürfen, in diesem Jahr besonders von Mika und Giovanni Zarrella.
Welche Rückmeldungen haben Sie bezüglich der Verpflegungsstände in diesem Jahr bekommen und vernommen - und werden Sie da nächstes Jahr justieren?
Weinmann: Bislang haben wir da überhaupt keine Rückmeldungen bekommen, aber generell analysieren wir nach dem Sommer alle Punkte, die bei den verschiedenen Veranstaltungen aufgefallen sind, und schauen, wo man nachjustieren muss.
Wie beliebt ist Schwetzingen eigentlich als Veranstaltungsort aus der Sicht von Provinztour und aus Sicht der Künstler? Gibt es Künstler, die auch schon gefragt haben: Dürfen wir nach Schwetzingen?
Weinmann: Mittlerweile ist es tatsächlich so, dass einige Agenturen speziell für ihre Künstler anfragen, ob ein Konzert in Schwetzingen möglich wäre. In der Regel hängt das halt vom Zeitfenster ab, denn unsere Periode ist ja immer Ende Juli bis Anfang August. Für uns zählt Schwetzingen ganz klar zu den Premium- Locations.
Im kommenden Jahr steht mit Johannes Oerding am 2. August der erste Künstler für Musik im Park bereits fest. Wen hätten Sie denn gern noch für den Open-Air-Reigen 2025 in Schwetzingen?
Weinmann: Es gibt schon einige Künstler, die ich seit Jahren versuche, nach Schwetzingen zu lotsen, zum Beispiel Patti Smith, Robert Plant oder Iggy Pop - mal schauen, ob es eventuell 2025 klappt.
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