Jazztage

Vielseitig und bunt: So war der Kneipenjazz in Schwetzingen

Live-Musik an sechs Spielstätten mitten in der Stadt: Beim traditionellen Kneipenjazz der Schwetzinger Jazztage haben hochkarätige Künstler die Lokale Schwetzingens unsicher gemacht.

Von 
Rita Weis
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Coverband „Early April“ unterhält mit smoothen RnB- und Pop-Songs im „Aposto“. © Rita Weis

Schwetzingen. Jazz raus aus den Konzertsälen und hinein in die Stadtmitte – das ist der „Kneipenjazz“. Ein Event, das fester Bestandteil der Schwetzinger Jazztage ist, organisiert von der Jazzinitiative, und jährlich musikalisches Leben in die Lokale der Stadt bringt. Am Samstagabend waren Jazz und verwandte Stilrichtungen in sechs Gaststätten live zu erleben. Jede Band spielte drei Sets à 45 Minuten, mit kurzen Pausen. Die Spielstätten rund um den Schlossplatz, die Fußgängerzone und die Dreikönigstraße lagen nah beieinander und luden zum musikalischen Flanieren ein. Der Eintritt war frei, um Spenden wurde gebeten.

Mitreißenden Funk mit „K.J. Dallaway & Friends“ im Ristorante Quadrato. © Rita Weis

Der „Grüne Baum“ am Schlossplatz, Stammkneipe der Schwetzinger Jazzinitiative, präsentierte das Trio um Keyboarder Wolfgang van Göns, unterstützt von der Karlsruher Sängerin Astrid Tischmeyer, Hans Grieb am Kontrabass und Walter Helbig am Schlagzeug. Auf dem Programm standen Eigenkompositionen von van Göns, Stücke von Chick Corea sowie neu arrangierte Jazz-Versionen bekannter Popsongs von Jamie Cullum, Peter Gabriel, Prince und den Beatles.

Kneipenjazz in Schwetzingen: Funk und R’n’B im „Aposto“

Im italienischen Restaurant „Aposto“ lockte nicht nur der Duft aus der Küche, sondern auch die Musik: Die fünfköpfige Funk- und R’n’B-Coverband „Early April“ aus Bruchsal begeisterte mit gefühlvollen Grooves und bekannten Hits von Michael Jackson, Boney M. und Nancy Sinatra – zum Mitsummen und Genießen.

Bossa und Samba aus Brasilien mit Ignez Carvalho, Ricardo Espinosa (Percussion) und Christoph Stadler (nicht auf dem Bild) im Welde-Brauhaus. © Rita Weis

Schon legendär und stets ein Publikumsmagnet ist „K. J. Dallaway & Friends“ im Ristorante Quadrato. Die Formation um den Trompeter aus Trinidad servierte einen energiegeladenen Mix aus Funk und heißen karibischen Rhythmen wie Calypso, Soca und Reggae. Mitreißend waren die Soli der Saxofonistin Dorothee Leschhorn-Tanck und des Bandleaders K. J. Dallaway. Für Begeisterung sorgte auch die charismatische Sängerin und Musical-Darstellerin Susan Horn. Zu den „Friends“ gehören Ray Mahumane (Gitarre), Hans Heer (Bass), Peter Römpert (Drums), Michael Quast (Keyboard) und Susan Horn (Gesang).

„Die Zwei Grazien“ Sybille Fändrich und Ulrike Scherb zwischen Blues und Bossa im Havanna. © Rita Weis

Etwas ruhiger, aber nicht minder mitreißend, präsentierte sich das Trio der Brasilianerin Ignez Carvalho (Gitarre, Gesang) mit Christoph Stadler (Gitarre) und dem Spanier Ricardo Espinosa (Percussion) im Welde-Brauhaus. Das Ensemble verzauberte mit Eigenkompositionen von Carvalho sowie bekannten Bossa-Nova- und Samba-Standards – authentisch und charmant.

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Humorvoll ging es im „Havanna“ zu: „Die Zwei Grazien“, Sybille Fändrich und Ulrike Scherb, sorgten mit witzigen Ansagen auf Kurpfälzisch und Selbstironie für beste Stimmung. Musikalisch boten sie eine unterhaltsame Mischung aus Blues, Pop, Bossa Nova und Samba – begleitet von Gitarre und kleinen Perkussionsinstrumenten.

Jazz pur mit Neophytos Stefanou (Bass), Carl Krämer (Saxofon), Luis Emmerling (Drums), Kevin Holloway (Gitarre) in der Trattoria Sicilia (Dreikönigstraße). © Rita Weis

In der „Trattoria Sicilia“ kamen schließlich die Liebhaber des modernen Jazz auf ihre Kosten. Hier spielten Lehrer der Musikschule – Carl Krämer (Saxofon), Kevin Holloway (Gitarre), Neophytos Stefanou (E-Bass) und Luis Emmerling (Drums) – hochkarätigen Jazz von Blues über Bebop bis hin zu Avantgarde.

Das vielseitige Programm mit internationalen semi-professionellen und professionellen Künstlerinnen und Künstlern war so beeindruckend, dass die Wahl des Verweilens schwerfiel. Einmal mehr wurde deutlich: Schwetzingen ist eine echte Jazz-Stadt, dank der engagierten Jazzinitiative Schwetzingen!

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