Lutherhaus

Von Verdi bis in den Sternenhimmel: Erfolgreiches Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Schwetzingen

25 Mitglieder bilden den Kern der Kapelle, die diesmal durch weitere zehn Musiker aus der Region tatkräftig unterstützt wurde. Pascal Morgenstern sorgt für einen tollen Einstand auf der Bühne.

Von 
Veronika Linzer
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Dirigent Pascal Morgenstern feiert mit dem Konzert im Lutherhaus eine gelungene Premiere. © Linzer

Schwetzingen. Sprühend vor Leben und Begeisterung präsentierte sich die Stadtkapelle Schwetzingen am Sonntagabend einem genauso enthusiastischen Publikum im Lutherhaus beim Frühjahrskonzert. Der Musikverein existiert seit 1875 und hat schon einige Hürden gemeinsam übersprungen, zuletzt die pandemiebedingte Pause.

25 Mitglieder bilden den Kern der Kapelle, die diesmal durch weitere zehn Musiker aus der Region tatkräftig unterstützt wurde. Gemeinsam feierten sie ihr Comeback auf der Bühne, das für einige Spielerinnen und Spieler gleichzeitig eine Premiere war. So auch für Pascal Morgenstern, der als musikalischer Leiter seine Arbeit mit der Stadtkapelle zum ersten Mal vor größerem Publikum zeigen durfte.

Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Schwetzingen startet mit „Florentiner Marsch“ 

Nach einer herzlichen Begrüßung von Simon Abraham stimmte der „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik, arrangiert von Bruno Hartmann, auf ein sehr abwechslungsreiches Programm ein. Auf tiefe, ernste Bläserklänge folgten einige liebliche Takte, die schon jetzt die Professionalität und Bandbreite, die die Stadtkapelle zu bieten hatte, offenbarten.

Sehr friedliche, majestätische Klänge breiteten sich über den Saal aus, als das Spiritual „Go in’ Home“ von James L. Hosay angestimmt wurde. Wieder griff der Dirigent zum Mikrofon und erzählte, was es mit dem nächsten Stück, den „Hobbits“, auf sich hat. Durch seine interessanten Einblicke zu fast jedem Werk wurde die Musik noch lebendiger wahrgenommen. Bekannt durch die Verfilmung „Herr der Ringe“, war das Werk des Komponisten Johan de Meij 1988 als Originalmusik für Blasorchester geschrieben worden. Die Programmmusik, die hier entstand, sei somit „Kino für die Ohren“, aus der Morgenstern die schönsten Motive vorab einmal anspielte.

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Diese dann im Gesamtkunstwerk zu erkennen, war eine interessante Aufgabe für das Publikum. Man konnte sich aber auch einfach zurücklehnen und in die fabelhafte Fantasiewelt eintauchen, von der die majestätischen Bläserklänge erzählten. Nach einem kräftigen Applaus sprach der Dirigent sein Lob für die Interpretation dieses „Höchststufenstücks“ aus, dem lange nicht jeder Musikverein gewachsen sei.

Mit diesen motivierenden Worten spielte die Stadtkapelle mit noch größerer Begeisterung die schönsten Melodien, die Giuseppe Verdi komponiert hatte. Im Potpourri von Walter Tuschla fanden die bekanntesten Opern von „Aida“ über „La traviata“ bis „Nabucco“ Platz und doch hätte man ewig weiterhören können, wenn man Verdis Gesamtwerk betrachtet.

Auch Modernes hat Raum beim Frühjahrskonzert in Schwetzingen

Nach der Pause hieß es dann „Viva La Musica“ von Hermann Pallhuber. Unter diesem Motto stand das gesamte Konzert, das die Stadtkapelle mit Freude an der Musik füllte. Mit wunderbaren Filmmelodien von Alan Silvestri und dem Hauptthema aus „Zurück in die Zukunft“ ging es optimistisch und mit überzeugender Schlagzeugbegleitung weiter. Noch mehr Hits aus den 1980ern hatte Thiemo Kraas für diese Besetzung arrangiert. Als das Lied „Sternenhimmel“ angespielt wurde, drehte sich der Dirigent um und forderte das Publikum auf, das zuvor geübte „La-la-la-la“ mitzusingen. Vor dem letzten offiziellen Punkt auf dem Programm, dem Song „Music“ von John Miles, arrangiert von Heinz Briegel, sprach Abraham seinen Dank aus und lobte vor allem auch alle Neuzugänge.

„Wir machen unheimlich gern Musik“ – dieser Satz traf die Einstellung am besten. Dem Applaus der Zuhörer nach zu urteilen, hätten die beiden Zugaben selbst eine weitere Zugabe verdient: Der Marsch „Kaiserin Sisi“ und das „Badnerlied“, bei dem alle Strophen stehend und wie selbstverständlich mitgesungen wurden. Bereits jetzt bereitet sich der Verein auf sein 150. Jubiläum vor, das 2025 ansteht. Doch auch davor wird es viele Gelegenheiten geben, die Stadtkapelle auf der Bühne zu erleben, so am 6. Mai, dem Spargelsamstag und am 21. Juni bei der Fête de la Musique.

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