Tierschutz

Weltkatzentag: Tierschutzverein Schwetzingen empfiehlt Kastration, um Leiden zu minimieren

Der Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung appelliert an Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren zu lassen, um das Leid von Straßenkatzen zu verringern und unkontrollierte Vermehrung zu stoppen.

Von 
Tierschutzverein Schwetzingen
Lesedauer: 
Vier junge Katzen sitzen im Tierheim. In der Katzenauffangstation werden in diesem Sommer so viele Katzen versorgt wie seit Jahren nicht mehr. © Monika Skolimowska

Schwetzingen. Sie sind süß, schlicht zum Knuddeln und begeistern in Videos auf bekannten Internetplattformen Millionen Menschen weltweit: Hauskatzen. Werden sie jedoch ausgesetzt und müssen sich alleine durchschlagen, dann sind sie dazu nicht in der Lage und leiden. Vermehren sich diese sogenannten Straßenkatzen zudem unkontrolliert, können sie zum Problem werden.

Beim Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung gibt es derzeit besonders viele Katzen: 27 werden in der Katzenstation aktuell versorgt, teilt der Verein mit. Zum Internationalen Tag der Katze am Donnerstag, 8. August, appelliert der Verein an alle Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Nur so könne das ständige Vermehren und Leid auf der Straße lebender oder ungewollter Katzen eingedämmt werden.

Tierschutzverein Schwetzingen: Katzenstation am Limit

„In unserer Katzenstation versorgen wir immer wieder ‚überzählige’ Katzen und geraten damit natürlich an die Grenzen unserer räumlichen und finanziellen Kapazitäten“, berichtet Anja Hecker, Vorsitzende des Tierschutzvereins. „Die Ursache von solchen Katzenschwemmen sind sowohl unkastrierte Kater und Katzen aus Privathaushalten als auch frei lebende Straßenkatzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen und so für ständigen Zuwachs sorgen. Zum Tag der Katze wollen wir Katzenbesitzer daran erinnern, verantwortungsvolle Tierhalter zu sein und ihre Tiere, egal, ob weibliche Katze oder Kater, kastrieren zu lassen, um ein weiteres Populationswachstum zu verhindern.“

Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"

Neben der Kastration sollten Katzenbesitzer ihre Tiere zur Identifizierung kennzeichnen lassen und registrieren. „Wer eine Katze aus unserer Station adoptieren möchte, muss sich um nichts davon mehr kümmern: Auch das übernimmt der Tierschutzverein für alle Katzen in seiner Obhut“, sagt Hecker.

Ein großes Problem sehen die Tierschützer des Vereins auch in dem zwar gut gemeinten, aber oft gedankenlosen Füttern vermeintlich hilfsbedürftiger, herrenloser Katzen. Dabei werde vor lauter gut gemeinter Hilfe das eigentliche Problem übersehen: Was sind das für Tiere? Männlich, weiblich, sind sie kastriert und gekennzeichnet und haben sie vielleicht doch einen Besitzer? Bei all diesen Fragen stehen die Tierschützer gerne zur Verfügung und helfen: „Denn leider wird hier oft zu lange nichts getan, nur gefüttert, und dann gibt es plötzlich unerwünschten Nachwuchs“, heißt es in der Pressemitteilung der Schwetzinger.

Straßenkatzen: Millionen Tiere in Deutschland

Außer den Katzen innerhalb der Katzenstation kümmert sich der Verein auch um frei lebende Straßenkatzen. Weibliche Katzen werden mehrfach im Jahr, vornehmlich in der Zeit zwischen April und September, rollig. Kommt es während dieser Phase zur Paarung, so bringt die Katze nach 63 bis 66 Tagen durchschnittlich vier bis sechs Junge zur Welt. Auch wenn die Überlebenschancen der Jungtiere bei frei lebenden Katzen gering sind, haben die Tiere so enorm viele Nachkommen: Geschätzte zwei Millionen Straßenkatzen gibt es bundesweit.

Mehr zum Thema

Tierschutzverein

Wieso eine Rentnerin aus Oftersheim Feldhasen in Schifferstadt auswildert

Veröffentlicht
Von
Noah Eschwey
Mehr erfahren
Innenstadt

Katze in Hockenheim mit Luftgewehr beschossen

Veröffentlicht
Von
Henrik Feth
Mehr erfahren
Tierschutz

Wenn Vierbeiner in Not geraten: Hockenheimer Tierschützerin gibt Tipps

Veröffentlicht
Von
Henrik Feth
Mehr erfahren

Als domestizierte Heimtiere seien sie auf menschliche Zuwendung angewiesen. Viele der Straßentiere leiden laut Verein unter Krankheiten, Parasiten sowie Mangel- oder Unterernährung. Die Kastration – ein Routineeingriff – sei eine nachhaltige und tierschutzgerechte Methode, um ihre Zahl in den Griff zu bekommen und das Leid zu minimieren. Der Tierschutzverein Schwetzingen und Umgebung versorge die Tiere an Futterstellen und könne sie auch dort einfangen, kastrieren lassen und nach einer Erholungszeit in ihrem Revier wieder freilassen.

Info: Der Tierschutzverein ist erreichbar per E-Mail an info@tierschutzverein-schwetzingen.de oder telefonisch unter der Nummer 0173/454 02 54. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.tierschutzverein-schwetzingen.de.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung