Schwetzingen. Der Tag der offenen Tür an der Musikschule Bezirk Schwetzingen ist immer ein Ereignis. Kinder und Jugendliche konnten zweieinhalb intensive Stunden lang in den über 20 Räumen unter fachkundiger Anleitung der Dozenten Instrumente ausprobieren. Wer wollte, konnte sein Kind gleich anmelden. Eine Gelegenheit, die zahlreiche Besucher wahrnahmen.
Wer am Sonntag hierherkam, konnte den Eindruck gewinnen, dass sich zum „Singen und Klingen“ aus der Zeit des Kurfürsten wenig geändert hat. So war der Danzi-Saal voller Streichinstrumente und wissbegieriger Kinder. Mütter und Väter mit strahlenden Augen verfolgten, wie ihr Nachwuchs in die Nutzung klassischer Instrumente eingewiesen wurde und wie viel Freude dies bereitete. So auch Tamara Stadler aus Oftersheim, die meinte: „Meine Tochter hat hier schon am ‚Instrumentenkarussell’ teilgenommen. Es ist mir wichtig, dass sie ein Instrument spielen darf.“ Die achtjährige Katharina ließ sich mit Begeisterung von Christian Fischer in die Nutzung des Bogens einweisen, um dem Cello in kindgerechter Größe wundervolle Töne zu entlocken.
Instrumentenkarussell ist bei der Schwetzinger Musikschule beliebt
Auch Darya Krautstrunk schaute ihrer siebenjährigen Tochter Amelie mit Freude zu. „Die Musik, das Spielen eines Instruments, das öffnet die Seele“, ist sie überzeugt. Wie ein Cello sich anhöre, das kenne sie von ihrer großen Schwester, die auch Klavier spiele und singe. Auch sie habe am „Instrumentenkarussell“ teilgenommen, einem Schnupperangebot, bei dem Sechs- bis Zehnjährige Instrumente wie Oboe, Querflöte, Violine, Klavier und andere kennenlernen. Auch die achtjährige Cleo aus Schwetzingen war begeistert und probierte sich und das Instrument am Klavier aus. Papa Waldemar Popp freute sich mit ihr und kommentierte launig: „Mein Teil der Familie ist praktisch veranlagt. Der meiner Frau eher musisch. Schon Cleos Oma spielte hervorragend Klavier. Sie selbst besucht den Ballettunterricht und hat Instrumente ausprobiert. Das Wichtigste ist, dass sie sich voll entfalten kann. So wie hier.“
Musikschulleiter Philipp Wolfart freute sich über das enorme Interesse und meinte: „Dieser Tag ist auch dazu da, Präsenz zu zeigen. Schade, dass das Fagott fehlt, da die Dozentin nicht kommen konnte.“ Dies sei besonders bedauerlich, da es ein Instrument sei, das viele nicht auf dem Schirm hätten. Eine besonders große Nachfrage herrsche nach Klavierunterricht.
Dabei gebe es noch so viele andere großartige Instrumente: „Wir versuchen alle Anmeldungen zu berücksichtigen. Toll wäre, wenn alle bis zum Ende August online vorliegen würden, damit wir gut planen können.“ Am ersten Oktober beginne der Unterricht. Neu sei, dass An- und Abmeldungen vor Kurzem der Schulordnung angepasst worden seien. Diese seien nicht mehr nur jährlich, sondern auch halbjährlich möglich. Die Nachfrage nach Plätzen sei groß. Wolfart rät: „Melden Sie Ihr Kind am besten gleich für mehrere Instrumente an. Damit, wenn zum Beispiel keine neuen Schüler für Klavier mehr angenommen werden können, sie für ein anderes Instrument berücksichtigt werden.“
Neue Außenstelle in Eppelheim erwünscht
„Wir haben fünf Mitgliedsgemeinden. Die zweitmeisten Schüler stammen aus Eppelheim. Dort findet der Unterricht in Räumen der Humboldt-Realschule und der Theodor-Heuss-Grundschule statt. Wenn wir dort eine richtige Außenstelle einrichten könnten, wäre das großartig.“ Dann spielten noch die „Bubble Bees“ von Lehrer Carl Krämer im Hof zwischen Musikschule und VHS und zeigten, wozu Teenager musikalisch schon in der Lage sind.
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