Ich muss träumen. Vor mir erstreckt sich türkisfarbenes Wasser, das am Horizont den azurblauen Himmel küsst. Ich räkle mich im großen Doppelbett vor der Glasfront meiner Wasservilla. Ja, das ist das Paradies auf Erden, das sind die Malediven. Und ich bin mittendrin.
Aufgewacht bin ich einer der 141 Wasser- und Strandvillen des Le Méridien Maldives Resort & Spa. Diese 2021 eröffnete Hotelanlage befindet sich auf der neun Hektar großen Insel Thilamaafushi im südlichen Teil des Lhaviyani-Atolls gut 30 Minuten mit dem Wasserflugzeug von der Hauptstadt Malé entfernt. Der Inselname bedeutet in der lokalen Sprache der Malediven, Dhivehi, so viel wie „Insel umgeben von einer großen Lagune“.
Inmitten der herrlichen Flora und Fauna der Malediven
Es ist ein zauberhaft naturbelassenes Eiland, eine Oase voll heimischer Flora und Fauna, umgeben von Korallenriffen, an denen sich unzählige Meereslebewesen tummeln, darunter Mantarochen und Schildkröten.
Diese und andere Bewohner des Indischen Ozeans sieht man morgens direkt von der Terrasse der Wasservillen aus, von denen aus Stufen in das für mich an dieser Stelle bauchtiefe Meer hinabführen. Abtauchen und in den Tag hineinschwimmen – in den Resorts wie dem Le Méridien auf den Malediven geht das wunderbar.
Doch wie ist das, wenn man in einem solchen Paradies arbeitet und wie funktioniert so ein Inselresort? Thomas Schult stammt aus Deutschland und seit diesem Frühjahr General Manager im Le Méridien Maldives Resort & Spa. Er lebt wie alle 280 Mitarbeitenden auf der Insel. „Wir alle sind monatelang hier und verlassen nur alle sechs bis sieben Monate für ein oder zwei Wochen das Resort“, erzählt er. Daraus ergibt sich für jeden eine Sechs-Tage-Woche, „was auch gut ist, sonst würde sicher mancher auf dumme Gedanken kommen“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.
Kontakt zum Resort
Weitere Informationen zum Le Méridien Maldives Resort & Spa auf Facebook (@lemeridienmaldives), Instagram (@lemeridienmaldives) und unter über diese Website.
Gerade das sei die große Aufgabe im Personalbereich: die Mitarbeitenden bei Laune zu halten, damit sie den Spaß an der Arbeit nicht verlieren und langfristig bleiben. Beides Faktoren, die sowohl der Arbeitgeber als auch die Gäste zu schätzen wissen. Daher wird regelmäßig etwas unternommen: „Wir gehen Kajak fahren oder auf Delfintouren“, nennt Thomas Schult gemeinsame Freizeitaktivitäten für Mitarbeitende. Diese kommen aus 22 Nationen. Ein Feingefühl für das kulturelle wie kulinarische Miteinander ist außerdem gefragt.
Trinkwasser in Glasflaschen: Umweltbewusstsein auf den Malediven
Thomas Schult ist ein nahbarer, sympathischer Mann, der von Sonnenaufgang an viel im Resort unterwegs ist, nach dem Rechten sieht, mit den Angestellten und Gästen spricht. Bis in die späten Abendstunden trifft man ihn an. Er hört zu, empfiehlt, erklärt. Zum Beispiel, wie stark das Resort auf Nachhaltigkeit setzt. Es achtet auf einen geringen CO2-Fußabdruck, indem es modernste Methoden anwendet, allen voran durch den Einsatz erneuerbarer Energien.
„Wir sind komplett autark: Das beginnt bei Energieerzeugung, die zwar nach wie vor stark auf vier Dieselgeneratoren zurückgreift, was aber verstärkt durch Solarzellen ersetzt wird“, verdeutlicht der General Manager. Mittlerweile kommt mehr als die Hälfte des Stroms über Photovoltaik. Mit der Wärme, die bei der Dieselverbrennung entsteht, wird das Leitungswasser erwärmt.
Das Salzwasser aus dem Meer wandeln Spezialanlagen in Brauchwasser um. Das Trinkwasser im Resort gibt es in wiederverwertbaren Glasflaschen. Plastik soll weitestgehend vermieden werden. Auf Mülltrennung wird großen Wert gelegt, entsprechende Behältnisse stehen an den Inselwegen. Papier wird recycelt, Plastik geschreddert, organische Abfälle kompostiert und es gibt eine eigene Kläranlage.
Überall steckt eine enorme Logistik dahinter, vor allem bei der Nahrungsmittelbeschaffung. Mit dem eigenen Resortschiff geht es alle acht bis zehn Tage in die Hauptstadt Malé (Fahrzeit: ein Tag), um entsprechend Vorräte ranzuschaffen. Allein 30 Techniker halten auf der Insel alles am Laufen.
Größte Hydrokulturfarm der Malediven
Und sollte mal das Versorgungsboot ausfallen, was schon vorkam, kann das Resort immer noch auf fangfrischen Fisch und Salate zurückgreifen. Denn es betreibt eine der größten modernen Hydrokulturfarmen der Malediven, die speziell zur Förderung des Hydrokulturanbaus und -konsums konzipiert wurde. Da steckt Hightech pur dahinter, alles digital gesteuert.
Im „Green House“, dem Gewächshaus, wachsen auf 600 Quadratmetern verschiedene Salatsorten und Gemüse wie Blumenkohl. Bis zu 30 Kilo am Tag können die Gärtner ernten. „Wenn die Belegung in der Nebensaison nicht ganz so stark ist, werden auch andere Hotels beliefert“, erzählt Thomas Schult und schwärmt zurecht: „Unser Salat hier schmeckt frischer, als das, was aus dem Supermarkt kommt.“
Übrigens: Der Gärtner im Le Méridien hat auch noch andere Aufgaben. „Er schneidet den Männern hier die Haare“, erzählt Thomas Schult und lacht. Auch ein Paradies hat halt so seine Herausforderungen.
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[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-le-meridien-maldives-resort-spa-hier-kuesst-die-natur-das-ambiente-_arid,2111239.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-den-ozean-im-blick-meeresbiologin-im-inselresort-im-einsatz-_arid,2111241.html
[4] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-auf-die-zukunft-das-touristische-streben-der-malediven-_arid,2096017.html