Speyer. Das Gedenken an die Toten spielt im Speyerer Dom eine wichtige Rolle. Für die Kaiser und Könige, die hier bestattet sind, war die „Memoria“ ein zentrales Anliegen, ging es doch um nichts weniger als das ewige Leben, welches durch das Gebet der nachfolgenden Generationen gesichert werden sollte.
Das Domkapitel pflegt dieses Totengedenken unter anderem mit einem Gottesdienst für die Stifter, der jährlich am Todestag von Konrad II. stattfindet. Am 4. Juni, in diesem Jahr ein Samstag, findet aus diesem Anlass um 7.30 Uhr ein Kapitelsamt mit Laudes in der Kathedrale statt, dem Domkapitular Peter Schappert vorsteht. Begleitet wird das Stiftergedenken von Kantorengesängen, die Orgel spielt Organist Christoph Keggenhoff.
Kaiser Konrad II., Begründer des salischen Königshauses und Gründer des romanischen Doms zu Speyer, starb am 4. Juni 1039 in Utrecht. Seine Grablege befindet sich aber im Speyerer Dom. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Herrschergräber archäologisch untersucht. Die Grabbeigaben, unter anderem die Grabkrone Kaiser Konrads II., sind ab 19. September wieder im dann neu eröffneten Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz zu sehen.
Im Winter 1038/1039 war Konrad mit friedens- und rechtssichernden Maßnahmen im östlichen Sachsen beschäftigt. Das Weihnachtsfest feierte er noch in der Pfalz Goslar. Von Ende Februar bis Ende Mai 1039 hielt er sich – bereits erkrankt – in Nimwegen auf. Dort wurden die beiden letzten erhaltenen Urkunden ausgestellt. Ende Mai zog er in die Bischofsstadt Utrecht, um am 3. Juni das Pfingstfest zu feiern. Der Tod trat plötzlich und überraschend im Kreis seiner Familie und der Bischöfe aus seiner Umgebung ein. Als Ursache für seinen Tod wird die Gicht überliefert. Nach einer Mailänder Quelle aus der Mitte des 11. Jahrhunderts sei Konrad schon fußkrank und mit schmerzenden Gelenken aus Italien heimgekehrt.
Feierlicher Zug rheinaufwärts
Im Utrechter Dom wurde sein Leichnam aufgebahrt und von dort aus in feierlichem Zug, wohl per Schiff, rheinaufwärts in die Heimat überführt. An verschiedenen Bischofsstädten am Rhein, darunter in Köln, Mainz und Worms, wurde der Verstorbene unter Anteilnahme der Bevölkerung in die Ortskirchen gebracht. Einen Monat nach dem Tod erreichte der Leichenzug am 3. Juli Speyer, wo die Beisetzung stattfand. is
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