Speyer. Die Speyerer Grünen begrüßten die Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Landwirtschaft und Ernährung – Klimaschutz im Blick“. Mit ihr auf dem Podium waren Landesvorsitzender Paul Bunjes sowie Jana Dreyer. Durch den Abend führten Kreisverbandsmitglied Johannes Röder und Stadtrat Max Bankhardt.
Vor der Podiumsdiskussion wählten die Grünen den 27-jährigen Ansgar Parzich mit 38 von 41 Stimmen zu ihrem Direktkandidaten für die Landtagswahl. Der Betriebs- und Verwaltungswissenschaftler und THW-Mitglied will sich besonders für Klimaschutz, Digitalisierung der Verwaltung und Ehrenamt einsetzen. Die B-Kandidatin und Vorsitzende der Speyerer Stadtratsfraktion Jana Dreyer betonte, ihn konstruktiv unterstützen zu wollen.
Eder in Speyer: Recht der Bürger auf gesunde Ernährung stärken
Katrin Eder, die seit Ende 2021 rheinland-pfälzische Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität ist und zuvor Staatssekretärin im selben Ministerium war, betonte, für sie gehe es um ein grünes Herzensthema: „Alle haben ein Recht auf gesunde Ernährung.“ Sie verwies auf die staatliche Ernährungsberatung, die es in Rheinland-Pfalz noch gibt und auf das EU-Schulobst-Programm, das das Bundesland ausgeweitet habe und zu 40 Prozent bezuschusse.
Auch für Kita-Kinder und Senioren sei gesunde Ernährung wichtig: So hätten bereits 16.000 Kinder am Projekt „Kita isst besser“ teilgenommen und auch der Kochbus der Landeszentrale für Umweltaufklärung, der Ernährungsbildung vor Ort ermöglicht, sei laut Eder stark nachgefragt. Wesentlich sei der Einsatz ökologisch produzierter, saisonaler und regionaler Nahrungsmittel in der Gemeinschaftsverpflegung. „Außerdem wollen wir kurze Wege, Direktvermarktung und Wertschöpfung vor Ort unterstützen“, bekräftigte sie.
Grüne in Speyer: Fleisch oder kein Fleisch – das ist kein Kulturkampf
Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer, dass die Debatte um das Thema Fleischkonsum nicht zum Kulturkampf werden dürfe, bei dem verschiedene Weltanschauungen aufeinanderprallen. Klar sei, dass die Fleischproduktion Emissionen erzeuge und zu viel produziert werde. So liege etwa die Versorgungsquote bei Schweinefleisch in Deutschland nach Angaben von Paul Bunjes, der ausgebildeter Landwirt ist, bei über 120 Prozent. Niemand wolle Fleisch verbieten, erklärte Katrin Eder: „Es geht darum, zu sensibilisieren, welche Auswirkungen der Konsum auf die Gesundheit und auf den Planeten hat.“
Wichtig sei deshalb, stärker miteinander ins Gespräch zu kommen. Gerade im Süden des Landes gebe es, der Grünen-Spitzenkandidatin zufolge, schon intensive Dialoge mit Landwirten, um den Fokus auf regionalen, saisonalen und ökologischen Anbau zu setzen.
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