Speyer. In der Heinkelstraße in Speyer entsteht derzeit ein moderner Elektrobus-Ladepark, der künftig die Infrastruktur für den emissionsfreien Stadtverkehr in der Domstadt bereitstellt. Auf dem rund 12.600 Quadratmeter großen Areal werden 16 Ladestationen mit insgesamt 32 Ladepunkten errichtet, die über ein intelligentes Last- und Lademanagement gesteuert werden. Ab Mitte Dezember laden hier 29 Elektrobusse Strom – ausschließlich aus erneuerbaren Quellen, die direkt aus der Region stammen. So schreiben die Stadtwerke in einer Pressemittilung vom Dienstag.
Zur sicheren Versorgung wurden Ende September nun auch zwei Trafostationen als Herzstücke der Anlage geliefert, die über getrennte Mittelspannungsleitungen im Ring gespeist werden. Eine dieser Leitungen wird eigens vom Umspannwerk Süd in die Heinkelstraße neu verlegt. Damit ist der Betrieb nicht nur effizient, sondern auch ausfallsicher, so die Presseerklärugn der Stadtwerke Speyer. Ergänzend entstehen neun zusätzliche Busabstellplätze, fast 50 Stellflächen für das Fahrpersonal und für Dienstfahrzeuge sowie ein Havarieplatz mit Löschwasserrückhaltung, der in enger Abstimmung mit der Speyerer Feuerwehr geplant wurde.
Investition ohne Förderung von Land und Bund gestemmt
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler machte beim Pressetermin deutlich, dass die Stadt Speyer trotz fehlender Unterstützung von Bund und Land konsequent in die Verkehrswende investiert: „Die beantragte Förderung ist nicht bewilligt worden – wir realisieren den E-Ladepark trotzdem. Ich appelliere an die Bundespolitik, Kommunen künftig bei solch wichtigen Projekten zu unterstützen.“
Dass die Bauarbeiten trotz der Komplexität weitgehend planmäßig verlaufen, sei keineswegs selbstverständlich, so Seiler bei einem Vororttermin. Ihr Dank galt daher den beteiligten Unternehmen, die mit großem Einsatz und unfallfrei gearbeitet hätten. Gleichzeitig richtete sie den Blick nach vorn: „Ab Mitte Dezember fahren die Busse in Speyer dann komplett elektrisch. Ich lade die Bürgerinnen und Bürger ein, dieses Angebot zu nutzen und die Vorteile selbst zu testen.“
Regionalstrom als Erfolgsmodell für die Zukunft
Im Mittelpunkt steht für die Stadtwerke Speyer (SWS) der nachhaltige Betrieb der Anlage. „Der Ladepark wird ausschließlich mit Regionalstrom betrieben, der innerhalb von 50 Kilometern aus eigenen Wind- und Photovoltaik-Anlagen stammt“, erklärte Geschäftsführer Georg Weyrich. „Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern stärken zugleich die lokale Wertschöpfung und sichern Arbeitsplätze in unserer Region.“ Mit Regionalstrom, so Weyrich weiter, verbinde Speyer ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Stärke.
Moderne Technik für zuverlässigen Betrieb im Einsatz
Auch der Betreiber des Speyerer Stadtbusverkehrs, die DB Regio Bus Mitte, bereitet sich intensiv auf die Inbetriebnahme der Ladestation vor. Geschäftsführer Guido Verhoefen berichtete, dass die neuen Fahrzeuge derzeit einen mehrstufigen Abnahmeprozess durchlaufen und von dem Personal mit Spannung erwartet werden: „Unsere Belegschaft freut sich nicht nur auf die leisen Busse, sondern auch auf die verbesserten Pausenräume und sanitären Anlagen am Standort in der Heinkelstraße. Ein digitales Last- und Lademanagement stelle sicher, dass die Energie optimal verteilt wird, Ladezeiten effizient genutzt werden und die Fahrzeuge jederzeit zuverlässig einsatzbereit sind.“
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Die Verkehrsbetriebe Speyer (VBS) sehen den Ladepark schließlich als wichtigen Meilenstein auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft. Geschäftsführer Mathias Reinhart betont: „Mit dem Aufbau dieser Ladeinfrastruktur schaffen wir die Grundlage für saubere Luft, weniger Lärm und damit mehr Lebensqualität. So leisten wir einen zentralen Beitrag zur Dekarbonisierung des Nahverkehrs in Speyer.“
Vorreiter der Verkehrswende in der Domstadt
Mit dem neuen Ladepark geht Speyer einen konsequenten Schritt, den viele Städte noch scheuen: Während andernorts nur einzelne Linien elektrifiziert werden, stellt die Stadt alle innerstädtischen Buslinien auf emissionsfreie Fahrzeuge um. Damit übernimmt sie eine Vorreiterrolle weit über die Region hinaus und zeigt, dass nachhaltige Energieversorgung und moderne Mobilität Hand in Hand gehen können. Das Projekt ist nicht nur ein Meilenstein für Speyer, sondern ein Modell dafür, wie die Verkehrswende konkret umgesetzt werden kann, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke abschließend.
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