Speyer. Rund 100 Bürger kamen ins Haus Pannonia, um sich von der Bürgerinitiative „David – Keine Schwerlasttrasse durch die Vorderpfalz“ informieren zu lassen und die Vertreter der Stadt anzuhören. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler ermutigte die Bürger und gab ihnen die Hoffnung, dass bei diesem Thema alles getan werde, was getan werden müsse.
Robin Nolasco, Leiter Stadtentwicklung und Bauwesen, vermittelte bei diesem Treffen entsprechende Einblicke in den Stand der Dinge und verwies auch auf die Leistung von Sandra Zimmermann, Ansprechpartnerin für die Bahn. Am Ende gab es starken Applaus für die Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und ihr Team.
Seiler eröffnete die Infoveranstaltung mit einem Dank für die interkommunale Zusammenarbeit der gesamten Region und die sachliche Arbeit der Bürgerinitiative. Sie habe Ende 2021 von einem Kollegen von der anderen Rheinseite einen Anruf mit der Frage erhalten, ob man seitens der Stadt darüber informiert sei, dass „dass die Bahn die Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe eruiert“ habe und Speyer betroffen sein könnte. Ab diesem Moment sei sie alarmiert gewesen. Sie verfolge eben nicht das Sankt-Florian-Prinzip und sei demnach nicht gegen die Verlagerung von Straße auf Schiene, sondern vielmehr für die Achtung des Naturschutzes, des Grundwassers und der Anwohnenden.
Nächstes Treffen im November
Sie könne es sich nicht vorstellen, „dass wir in unserer Gemarkung dem Flächenverbrauch, Krisen- und Katastrophengefahren und die Menschen dem Lärm ausgesetzt werden“, unterstrich die Oberbürgermeisterin. Es sei weder wirtschaftlich, ökologisch, ökonomisch noch von der Lärmbelastung der Bürger zu verantworten. „Wichtig ist der Schulterschluss mit den Abgeordneten bis die Beratungen über die Trassenauswahl beginnen“, betonte Seiler.
Die Oberbürgermeisterin bot an, im November zu einer großen interkommunalen Veranstaltung zusammen mit der Bürgerinitiative einzuladen. Ferner wolle man Wirtschafts- und Verkehrsministerin Schmitt zur Haltung des Landes ansprechen. Sie ergänzte noch die Fachvorträge mit dem Hinweis der Bahn vom April 2023, dass Tunnel nicht dem Lärmschutz, sondern der Unterfahrung von Raumwiderständen diene und damit kein Schutz von Wohngebieten bezweckt wird.
Dazu dienten gesonderte Schallschutzmaßnahmen. Der Lärmschutz LR6 bis zum Rhein ist noch nicht festgelegt: Da es, wie betont wurde, nur Wochenendhäuser betreffe, müsse der Lärmschutz seitens der DB nicht unbedingt vorgesehen werden.
Die Bürger waren bei ihrem jüngsten Treffen über diese Einschätzung erkennbar entsetzt. Auch die weitere Flächenversiegelung in Speyer, die eventuelle Grundwasserabsenkung und die Eingriffe in die Grundwasserschichten bei Römerberg mit der Gefahr der Ausbreitung der Kontamination der Insel Flotzgrün in das Grund- und Trinkwasser brachten die Bürger genauso auf wie der Umstand, dass man ihnen den Grüngürtel in Speyer verbaue.
Als weiteres Arbeitsmeeting hat die Bürgerinitiative am Montag, 2. Oktober, ein Treffen um 19 Uhr im Haus Pannonia festgelegt. zg
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