Internationale Musiktage

Festival im Zeichen des Lichts

Die Kathedrale bei Konzerten bekannter Künstler erleben

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Speyer. Eine besondere Stellung innerhalb des Jahres nehmen die Internationalen Musiktage Dom zu Speyer ein. Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Thema „Lux – Licht“. In neun Konzerten wird geistliche Musik auf hohem Niveau geboten. Den Auftakt markiert am 23. September um 19.30 Uhr ein Konzert mit Musik von Edward Elgar. Sein kurzes Oratorium „The Light of Life“ aus dem Jahre 1896 wird in Deutschland nur sehr selten aufgeführt und verdient eine Wiederentdeckung. Es beschreibt in dramatischer Weise die Wunderheilung eines Blinden, der durch Jesus das Augenlicht wiedererhält, wobei er den Blinden nicht nur für das irdische Leben sehend macht, sondern zum Glauben führt und ihm das Licht des ewigen Lebens verheißt.

Zuvor erklingt das Stück „Sursum corda“. Mit der Sopranistin Mechthild Bach (Sopran), Bettina Ranch (Alt), Sebastian Kohlhepp (Tenor), und Klaus Mertens (Tenor/Bass) erklingen die Stimmen international renommierter Solisten. Die Chöre der Dommusik – der Konzertchor des Mädchenchores, die Männerstimmen der Speyerer Domsingknaben, der Domchor sowie Domorganist Markus Eichenlaub musizieren an der Seite der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Die Gesamtleitung hat Domkapellmeister Markus Melchiori.

Als neues Format wird es eine Morgenstimmung mit 30 Minuten Orgelmusik zur frühen Morgenstunde geben. Am 26. September um 6.15 Uhr lädt Domorganist Markus Eichenlaub dazu ein, den Sonnenaufgang im Dom begleitet von Orgelmusik zu erleben. Das späte Gegenstück bildet „Bach zur Nacht“ am Dienstag, 26. September, um 21 Uhr in der Krypta.

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Eine einmalige Besonderheit bildet das Programm „Lux Aeterna“, das an zwei Abenden hintereinander zur Aufführung kommt. Ein multimediales Konzert verspricht ein synästhetisches Erlebnis: Musik und Licht füllen den Dom auf der Suche nach authentischem Ausdruck.

Organist Dominik Susteck improvisiert frei und eigenständig und bricht ebenso bewusst wie gekonnt mit traditionellem Ausdruck. Die Orgel begreift er dabei im ursprünglichen Wortsinn als Werkzeug, als Organum. Der international renommierte Lichtkünstler Kurt Laurenz Theinert wird mit seinem Visual Piano zum visuellen Begleiter und Verstärker. Gemeinsam eröffnen die beiden Künstler den Dom als Klang- und Lichtraum und tauchen die Kathedrale musikalisch und visuell in ein bisher ungekanntes Gesicht.

Die Domspatzen gastieren

Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, um 16 Uhr gastieren die Regensburger Domspatzen mit Chormusik von der Gregorianik bis zur Gegenwart in Speyer. Der weltbekannte Knabenchor gehört zu den ältesten seiner Art. Berühmt sind die Domspatzen für ihren warmen und klaren Klang. Sie werden geleitet von Domkapellmeister Christian Heiß, dessen Kompositionen gelegentlich im Rahmen von Messen erklingen.

Das Abschlusskonzert am 7. Oktober greift das Motto der Internationalen Musiktage wieder auf. Das Friedensoratorium „Lux in tenebris“ von Helge Burggrabe setzt sich aus Klang, Text und Licht zusammen. Schauspielerin Julia Jentsch übernimmt die Sprechstimme. Das Libretto hat Helge Burggrabe in Zusammenarbeit mit dem Theologen Dr. Reinhard Göllner und der Journalistin Angela Krumpen verfasst. Für den Klang tragen Hanna Zumsande (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Georg Poplutz (Tenor) und Henryk Böhm (Bass) mit dem Mädchenchor, den Domsingknaben und dem Domchor Sorge. Instrumental agiert das Domorchester zusammen mit Organist Markus Eichenlaub. Die Lichtinszenierung übernimmt Michael Suhr.

Im Mittelpunkt des Werks stehen das biblische Drama von Kain und Abel und die Frage, ob der Bruder im Gegenüber noch den Bruder sehen kann? „Lux in tenebris“ ist ein Zitat aus dem Johannesevangelium und steht für „Licht in der Dunkelheit“. Das Oratorium soll die Stufen von Entfremdung zu Hass bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen erlebbar machen und entwickelt mit Kernaussagen des Neuen Testaments die Vision eines anderen Miteinanders.

Bauliche Veränderungen

Die Chorpodeste müssen derzeit immer wieder neu gestellt werden, was Zeit und Mühe kostet. Das feste Chorpodest ist ein lange währendes Provisorium, dessen Anmutung dem romanischen Dom nicht gerecht wird. Seit Langem gibt es daher Planungen, eine neue Form der Chorpodesterie zu schaffen, welche die für den Dom geltenden funktionalen und ästhetischen Kriterien erfüllt. Dombaumeisterin Drabik, Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller haben sich hier verschiedene Lösungen in anderen Kirchen angeschaut. Das Chorpodest in Hildesheim dient als Vorbild in Machart, Funktionalität, Farbe und Materialität. Die Planung des Chorpodests in Speyer hat Dombaumeisterin Drabik übernommen. Sie wurden dem Wissenschaftlichen Beirat der Kathedrale vorgestellt. Nachdem auch das Domkapitel die Planungen gut geheißen hat, kann es gebaut werden.

Der Standort des Chorpodestes soll beibehalten werden. Insgesamt wird das Podest auf der Südseite sieben Stufen besitzen, wovon die fünf vorderen als Gesamtheit fahrbar sind. Die beiden hinteren Stufen verbleiben in den Arkaden und dienen als Stauraum für das Equipment der Lautsprecheranlage und des Chores. Auf der nördlichen Seite soll die Nische neben der Chororgel ebenfalls ein Podest erhalten, welches vier Stufen umfassen soll. Die Sitzgelegenheiten sollen der Gestaltung der Sedilien im Altarraum folgen. is

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