Speyer. Nachdem am Sonntag der Wasserpegel des Rheins leicht gesunken ist, sei auch zu Beginn der neuen Woche eine Entspannung der Hochwasserlage zu verzeichnen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. So liege der Wasserpegel am Montag um 19 Uhr bei 7,79 Meter und soll laut Prognosen weiter sinken. Das Pumpwerk im Domgarten laufe seit Sonntagnachmittag unter Volllast.
Das Druckwasser, auch von Römerberg kommend, werde voraussichtlich in den nächsten Wochen auch bei Sinken des Rheinpegels ein potenzielles Risiko bergen. „Dadurch ausgelöste Schäden, insbesondere im Bereich von Kleingartenanlagen, können nicht ausgeschlossen werden“, teilt die Stadt mit.
In Gefahrenzonen begeben
Des Weiteren macht die Stadtverwaltung erneut auf die Problematik des Hochwassertourismus aufmerksam. „Leider mussten wir am Wochenende zahlreiche Verstöße gegen die Sicherheitsvorkehrungen am Rheinufer feststellen“, bedauert Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. „Wer in einer solch angespannten Situation nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr bringt, muss mit entsprechenden Sanktionen rechnen.“
So habe der Kommunale Vollzugsdienst (KVD) am Samstag 250 Platzverweise im Dammbereich und weiteren Gefahrenzonen ausgesprochen (wir berichteten) und am Sonntag 150 Personen von den Dämmen ferngehalten sowie 15 Ordnungswidrigkeitsverfahreneingeleitet.
„Auf den Speyerer Deichen und den überfluteten Flächen wurde Fahrrad gefahren, gepicknickt oder gar mit Motorrädern oder Quads gefahren und auf Kanus bis hin zu Treibgut gepaddelt. Eltern missachten die Sperrungen und lassen ihr Kinder direkt am Rhein spielen. Ein solches Verhalten ist lebensgefährlich und unverantwortlich, insbesondere in Anbetracht der verzweifelten Lage in den Katastrophengebieten, wo auch Kameraden aus Speyer gerade mithelfen, die allernötigste Infrastruktur wiederherzustellen“, sagt Katastrophenschutzinspekteur Peter Eymann, der am Freitag zwölf Einsatzkräfte in die Gemeinde Mayschoß in der Verbandsgemeinde Altenahr entsandt hat.
Die inzwischen zweite Ablöse der Kräfte sowie zwei Ärzte zur medizinischen Grund- und Rettungsdienstlichen Versorgung machten sich am Montag auf den Weg ins Katastrophengebiet.
„An dieser Stelle möchte ich dem beispiellosen Einsatz der Hilfskräfte der Speyerer Feuerwehr sowie der Speyerer Hilfsorganisationen danken“, betonte Oberbürgermeisterin Seiler, und auch Bürgermeisterin Monika Kabs zeigte sich beeindruckt von den Anstrengungen, die die ehrenamtlichen Hilfskräfte in dieser Lage wie so oft unternehmen, wovon sie sich am Sonntag bei ihrem Besuch bei der Johanniter-Unfall-Hilfe überzeugte. „Die Unterstützung, die insbesondere der Malteser Hilfsdienst und die Johanniter-Unfall-Hilfe sowie das Technische Hilfswerk leisten, ist immens“, sagte Kabs.
Spendenbereitschaft ist groß
„Aber auch die Spendenbereitschaft und die tatkräftige Unterstützung vor Ort durch die Speyererinnen und Speyerer ist überwältigend“, so die Stadtchefin, die aber auch betont: „Der Kraftakt hat gerade erst begonnen. Der Wiederaufbau wird noch viele Monate in Anspruch nehmen und die Menschen in den Katastrophengebieten werden noch einige Zeit auf Unterstützung angewiesen sein. Akute Hilfe ist unabdingbar, aber auch langfristig sind Spenden und Hilfsangebote von Nöten.“
Die Stadtverwaltung verweist deshalb auf die Hochwasser-Hilfsorganisation AhrHelp in der Hochwasserregion Ahr, die gezielte Hilfe anbiete. zg
Info: Unter folgendem Link können sich interessierte Spender informieren: www.ahrhelp. sharetribe.com Weitere Fotos von den Überschwemmung am Wocheende in Speyer gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
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