Speyer. Eine Weide im Woogbachtal, die unter Stromleitungen stand und deshalb regelmäßig beschnitten wurde, ist in der Nacht zum Freitag umgestürzt. Die Weide verträgt die Schnittmaßnahmen – bei denen Äste mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern entfernt wurden – nur schlecht. Durch die dabei entstandenen Wunden konnte ein holzzerstörender Pilz, der sogenannte Lackporling, in den Baum eindringen. Dieser Pilz verursacht eine sogenannte Weißfäule und wirkt als Schwächeparasit, der über Jahre unbemerkt im Holz leben kann. Weiden sind aufgrund ihres weichen Holzes und der empfindlichen Struktur besonders anfällig.
Bei der letzten Kontrolle waren keine Pilzfruchtkörper zu sehen. Solche Pilze bilden sich besonders häufig im Spätsommer und Herbst, da dann die Feuchtigkeit in der Luft und im Holz zunimmt. Die Stadtverwaltung kontrolliert die Bäume im Stadtgebiet regelmäßig, um Gefahren frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Allerdings können holzzerstörende Pilze wie der Lackporling lange Zeit unbemerkt im Holz wachsen, da sie sich oft über Jahre entwickeln, bevor sie sich durch sichtbare Fruchtkörper bemerkbar machen.
Holzzerstörende Pilze dringen meist über Wunden in den Baum ein, zum Beispiel durch Schnittverletzungen. Das Pilzmyzel breitet sich dann langsam im Holz aus und schwächt dessen Struktur. Die sichtbaren Pilzfruchtkörper entstehen oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Deshalb ist es schwierig, den Befall früh zu erkennen.
Dank des Hinweises einer Bürgerin, die die umgestürzte Weide über den Mängelmelder gemeldet hat, konnte die Stadtverwaltung den Weg schnell wieder freiräumen.
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