Nachhaltigkeit

Projekt in Speyer fördert naturnahe Gärten mit heimischen Wildpflanzen

In Speyer unterstützt die Kampagne „Tausende Gärten – tausende Arten“ die Schaffung von naturnahen Gärten und Balkonen mit heimischen Wildpflanzen. Bürger können durch aktive Teilnahme die Artenvielfalt fördern.

Von 
Marcus Oehler
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Das Team: Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann (v.l.), Anke Mertens, Sandra Gehrlein, Doris Hoffmann, Christoph Kohler, Albert Schmid und Fiona Zein. © Stadt Speyer

Speyer. Wiesensalbei, wilde Malve und andere Wildpflanzen statt Kies und Schotter: Speyer möchte ein Zeichen für die biologische Vielfalt setzen und unterstützt die bundesweite Kampagne „Tausende Gärten – tausende Arten“. Mit heimischen Wildpflanzen sollen im Projekt naturnahe Gärten, Balkone und Biotope vor dem Fenster entstehen und die biologische Vielfalt fördern.

„Die Bürger können im eigenen Garten oder vor dem Fenster selbst aktiv für den Insektenschutz werden und damit einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt leisten“, erklärt Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und weist auf das Ziel der Kampagne hin: „So wollen wir auch hier vor Ort in Speyer die naturnahe Gartengestaltung gemeinsam vorantreiben.“

In Speyer gibt es viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen und zahlreiche Veranstaltungen rund ums Thema nachhaltige Entwicklung. Den Start bildete der Semestereröffnungsvortrag der Volkshochschule: Die „Natur im Garten“ erläuterte dabei Roland Günter. „Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen sich in diesem Bereich engagieren“, freut sich Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann und dankt allen Ehrenamtlichen und Privatinitiativen, insbesondere den Vertretern vom BUND und der Bieneninitiative, die das Veranstaltungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Stadt auf die Beine gestellt haben.

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„Wir wollen attraktive Angebote schaffen, um noch mehr Menschen für die Förderung der Artenvielfalt im heimischen Garten oder auf dem Balkon zu begeistern. Ein eigener Garten oder ein Schrebergarten sind etwas Tolles, diese müssen aber auch entsprechend gestaltet werden“, unterstreicht die Umweltdezernentin. Wer in seinem Garten oder auf dem Balkon die Artenvielfalt fördern möchte, kann in der Saatgutbibliothek vorbeikommen und samenfestes Saatgut verschiedener Nutz- und Blühpflanzen „ausleihen“. Die Saatgutbibliothek wurde im Jahr 2023 ins Leben gerufen und konnte schon in kurzer Zeit große Erfolge erzielen. So war der Saatgut-Bestand, zu Beginn aus 65 Tüten bestehend und größtenteils aus Spenden der Bieneninitiative und des Vereins Freie Saaten zusammengesetzt, in kürzester Zeit aufgebraucht.

Ebenso erfreulich gestaltete sich der Rücklauf. Bis heute wurde Saatgut von 46 unterschiedlichen Pflanzensorten für 228 Tüten von Bürgern aus Speyer und der Umgebung in der Stadtbibliothek abgegeben. Einen großen Anteil am Bestand zum Jahresende hat Saatgut der Acker-Ringelblume, die auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten in Deutschland steht.

Fotos einschicken

Bei diesem Projekt sucht die Stadt dieses Jahr gute Beispiele und ruft daher die Speyerer dazu auf, bis zum 30. August an einem Foto-Wettbewerb teilzunehmen: Interessierte können der Stadtverwaltung Fotos schicken, die zeigen, was aus dem Saatgut wächst und was sie für die Artenvielfalt in ihrem Garten, auf dem Balkon oder vor dem Fenster tun. „Jede und jeder kann mitmachen“, motiviert Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein. Die Aufnahmen können per E-Mail an albert.schmid@stadt-speyer.de gesendet werden.

Zudem können sich Interessierte beim Gartentreff am „Hummelgarten“ der Bieneninitiative zum naturnahen Gärtnern austauschen: von Mai bis September jeweils am ersten Donnerstag im Monat ab 18 Uhr.

„Tausende Gärten – tausende Arten“ wird mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz gefördert. Geleitet wird das Projekt von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft (DGG), die es mit den Projektpartnern WILA Bonn und der Agentur für nachhaltige Kommunikation realisiert.

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