Sandhausen. Danny Galm hatte es gefordert: Im Duell der beiden Absteiger in die 3. Fußball-Liga wollte der Coach des SV Sandhausen gegen den SSV Jahn Regensburg die Kehrtwende einleiten. Zwei Mal nacheinander hatten die Schwarz-Weißen den Kürzeren gezogen.
In der Oberpfalz kamen seine Spieler der Forderung nun aber nach – zumindest mit Blick auf das Ergebnis. Mit 2:1 (1:0) gewann der SVS am Samstag auswärts und stellte dadurch den Anschluss an das Verfolgerfeld der Tabellenspitze wieder her. „Es sollte diesen Turnaround geben, denn wir wollten die Negativserie stoppen“, sagte Galm. „Dass es alles nicht so leicht läuft, ist auch klar. Trotzdem war die Leidenschaft da. Ich bin froh, dass wir einen dreckigen Sieg gelandet haben.“
Erleichterung bei Akteuren des SV Sandhausen zu spüren
Die Erleichterung war nicht nur dem 37 Jahre alten Coach deutlich anzumerken. Auch Torhüter Nikolai Rehnen atmete auf, nachdem er in den vergangenen Wochen mehrfach keine gute Figur abgegeben hatte und bereits erste Diskussionen um seine Person aufgekommen waren. „Für mich ist das natürlich schön. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen. Dass wir das mit einem Sieg heute krönen können, ist umso schöner“, sagte Rehnen.
Rückendeckung erhielt er von Galm bereits vor der Partie. Nach dem Abpfiff legte der Übungsleiter nach. „Auf der Torhüterposition geht es um Vertrauen, Niko hat es heute wieder zurückgezahlt“, sagte Galm.
Pluspunkte sammelte neben dem Schlussmann auch Rouwen Hennings. Der Routinier kam von der Bank und erzielte nach seiner Einwechslung das zwischenzeitliche 2:0 in der 89. Minute. Es war das erste Saisontor des 36 Jahre alten Angreifers. „Auch für Rouwen war es wichtig, diesen Treffer zu machen – er hat gezeigt, dass er es kann“, lobte Galm.
Sandhausen tut sich in Regensburg lange schwer
Seine Mannschaft tat sich über weite Strecken aber sehr schwer. Die Gastgeber hatten viel Ballbesitz, sodass der SVS vorrangig mit Defensivaufgaben beschäftigt war. Dennoch ging Sandhausen durch David Otto in Führung (19.). Auf Vorarbeit von Jonas Weik traf der Stürmer per Kopf. Der Jahn, der erstmalig in dieser Saison in Rückstand geriet, hatte sowohl den Flankengeber als auch den Torschützen nicht drittligatauglich bearbeitet. „Mein Treffer hat sich in dieser Phase nicht angedeutet, deshalb war er umso wichtiger für uns“, sagte Otto nach dem Treffer gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Nach der Pause machten die Regensburger weiter Druck. Doch der eingewechselte Dominik Kother verpasste am langen Pfosten den Ausgleich. Für den SVS ergaben sich jetzt Kontermöglichkeiten, von denen Hennings eine nutzte. Es schien so, als hätte Regensburg noch eine Ewigkeit weiterspielen können. Lange fehlte das Glück im Abschluss. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit brachte Christian Viet die Hoffnung zurück. Mehr als der Anschlusstreffer sprang aus Sicht der Hausherren jedoch nicht heraus. Sandhausen triumphierte und geht nun mit Rückenwind in das nächste Heimspiel am Samstag, 30. September, gegen Viktoria Köln.
Sandhausen entwickelt sich in richtige Richtung
„Wir hatten leider zwei Niederlagen in Folge, bei denen wir mit der Art und Weise nicht zufrieden sein konnten. In Regensburg haben wir viele Chancen zugelassen. Es kommt aber auf das Ergebnis an, das hat heute gepasst. Es war wichtig, den ersten Auswärtssieg einzufahren“, sagte Hennings und Sportdirektor Matthias Imhof ergänzte: „Es war ein glücklicher Sieg mit 90 Minuten Kampf.“
Und dem besseren Ende für den SVS. Die Kehrtwende scheint vorerst geschafft. Mit ihrer (fast) ausgeglichenen Bilanz von zehn Punkten durch drei Siege, drei Niederlagen, einem Unentschieden und einer mit einem Treffer knapp negativen Torbilanz rangieren die Hardtwaldkicker aktuell auf Platz zehn der Tabelle, vier Zähler hinter Platz zwei und fünf hinter Spitzenreiter Dynamo Dresden, der es derzeit auf 15 Punkte bringt.
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