Die November-Tristesse haben die Kurpfalz-Bären gleich im ersten Versuch überwunden. Nachdem der Handball-Zweitligist aus Ketsch im zurückliegenden Monat in vier Anläufen keinen einzigen Punkt holen konnte, sammelte er im neuen gleich den ersten Zähler. In einem nervenaufreibenden Spiel trennten sich die Bären am Samstagabend mit 28:28 (12:14) auswärts von der HSG Freiburg und bleiben damit vor den Breisgauerinnen auf dem Abstiegsrelegationsrang.
„Für mich war es nach dem Spielverlauf ein gerechtes Unentschieden“, sagte Trainerin Franziska Steil und klang dabei ein Stück weit erleichtert. „Nachdem wir im November kein einziges Spiel gewinnen konnten, war das wichtig für unser Selbstvertrauen.“
Sogar Chance auf Sieg für Kurpfalz-Bären
Jedoch hätte gegen den Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt auch ein Sieg herausspringen können. Allerdings nutzte Ketsch eine halbe Minute vor der Schlusssirene die Möglichkeit, sich auf 29:27 abzusetzen, nicht. Stattdessen traf Julia von Kampen sechs Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich.
Andererseits sah es zwischenzeitlich auch lange so aus, als würden die Bären ohne etwas Zählbares wieder nach Hause fahren. Denn nach einem ausgeglichenen Beginn (6:6/12. Minute) gerieten die Gäste vor 317 Zuschauern in der Gerhard-Graf-Sporthalle mit 19:23 ins Hintertreffen (44.). Nicht nur in dieser Phase konnten sich die Bären auf Johanna Wiethoff im Tor verlassen. Mit 18 Paraden verhinderte sie einen noch größeren Rückstand oder gar eine Niederlage.
Und in der Offensive glänzte ein Trio: Die unter der Woche angeschlagene Gianina Bianco, Svenja Mann und Mireia Torras Parera erzielten gemeinsam 24 der 28 Treffer. Besonders die Spanierin habe nach Steils Ansicht „viele kluge Entscheidungen“ im Angriff getroffen.
„Wir haben echte Comeback-Qualitäten gezeigt und Mentalität bewiesen“, sagte Steil, die aber auch die Schwierigkeiten in der Defensive ansprach: „Wir hatten in der ersten Halbzeit einige Probleme im Innenblock und haben Saskia Probst nicht in den Griff bekommen beim Gegenstoß.“ Die Freiburgerin traf insgesamt neunmal.
In der Schlussphase brachte Mann die Bären mit 28:27 in Führung, ehe die HSG eine Auszeit nahm. Wiethoff parierte gegen Nelli Hautz, dann legte auch Steil die Timeout-Karte. Allerdings unterlief der ansonsten so starken Bianco ein technischer Fehler. Mit dem letzten Angriff überwand von Kampen die Bären-Schlussfrau zum umjubelten Unentschieden. „Wir können aus diesem Spiel sehr viel mitnehmen. So ein Ballverlust 30 Sekunden vor dem Ende passiert. Insgesamt hat die Mannschaft gut gearbeitet und wir gehen optimistisch in die letzte Trainingswoche des Jahres“, sagte Steil.
Gegen die TG Nürtingen, die aktuell auf dem dritten Rang liegt, wollen die Bären am Samstag, 16. Dezember, den ersten Sieg seit Ende Oktober einfahren (Anwurf: 19 Uhr). Dann wäre auch eine ruhigere Weihnachtspause garantiert.
Bären: Wiethoff, Rüttinger; Mann (9), Goudarzi, Hinzmann, Bianco (7), Scheffler, Torras Parera (8/3), Geigle, Möllmann (1), Schranz, Stitzel (1), Engelhardt (2).
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