2. Handball-Bundesliga Frauen

Das Glück der Tüchtigen

Perfekter Saisonstart für Ketscher Kurpfalz-Bären mit zwei Siegen aus zwei Spielen

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fred
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Wahrend die Ketscher Bank frenetisch einen Treffer gegen Berlin bejubelt, bleibt Trainerin Franziska Steil ganz ruhig. © Lenhardt

Die Saison der 2. Handball-Bundesliga ist noch jung. Eines ist aber bereits klar: Für schwache Nerven sind die Spiele, in denen die Kurpfalz-Bären mit von der Partie sind, nichts. Nach dem 25:24-Erfolg gegen die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten vor einer Woche hatte das Team aus Ketsch auch am Samstagabend im ersten Heimspiel der Saison das glücklichere Ende auf seiner Seite. Diesmal bezwangen die Bären die Füchse Berlin mit 24:23 (9:13) und zeigten dabei eine beeindruckende Moral.

„Wir dachten, dass in puncto Emotionalität nicht mehr viel geht, aber wir haben einfach noch einmal einen draufgesetzt“, sagte Trainerin Franziska Steil. „Es war geil und hat Spaß gemacht.“

Erneut war es die rechte Angriffsseite, die zum entscheidenden Faktor werden sollte. Gianina Bianco, die zum Auftakt die erfolgreichste Werferin war, kam vor 300 Zuschauern in der Neurotthalle diesmal auf fünf Tore. Zwei Treffer mehr steuerte Svenja Mann bei. Ebenfalls wichtig: Torhüterin Johanna Wiethoff.

Kein guter Start

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Dabei ging es nicht gut los. Lara Sophie Fichtner, Michelle Stefes und Farelle Njinkeu sorgten nach drei Minuten für eine 3:1-Führung für die Gäste aus der Hauptstadt. Für Ketsch hatte Mireia Torras Parera zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. Eine frühe Auszeit von Bären-Trainerin Franziska Steil brachte zunächst keine Besserung – im Gegenteil: Nach der Unterbrechung beim Stand von 2:5 scheiterte Neuzugang Nell Gotta vom Kreis aus an Ela Szott im Füchse-Gehäuse. Stefes und Linea-Sophie Höbbel machten es besser und stellten nach elf Minuten auf 7:2. „Wir hatten wenig Zugriff“, bemängelte Steil.

Immer wieder brachten sich die Bären selbst in Bedrängnis, indem sie sich Zeitstrafen einfingen. Kaum war Sara Goudarzi wieder zurück auf dem Feld, erwischte es die nächste Spielerin der Gastgeberinnen. Immerhin: Johanna Wiethoff kam jetzt immer besser ins Spiel. Und weil vorne auch Rebecca Engelhardt, Torras Parera und Katja Hinzmann erfolgreich waren, waren die Bären beim 7:9 wieder dran – nur um dann zwei schnelle Gegentreffer wieder zu kassieren.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein enges Duell auf Augenhöhe. Engelhardt brachte Ketsch auf 15:17 heran und Torras Parera gelang 15 Minuten vor dem Ende der Partie der Ausgleich zum 20:20. Die Spanierin war es auch, der drei Minuten später die erste Führung gelang. Das Pendel hatte zugunsten der Bären ausgeschlagen.

Acht Minuten ohne Treffer

Bianco erzielte acht Minuten vor dem Ende das 24. Tor der Bären. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Es war der letzte Treffer der Kurpfälzerinnen. Da aber auch Berlin nur noch einmal jubeln durfte, reichte der Zwischenspurt in der zweiten Halbzeit, um den zweiten Sieg im zweiten Spiel einzufahren. Denn auch Vesna Tolics Wurf mit der Schlusssirene landete nicht mehr im Ketscher Kasten. „Wir haben gute Entscheidungen getroffen und waren effektiver als noch in der ersten Halbzeit und hatten am Ende auch das Quäntchen Glück wieder auf unserer Seite. Ich finde, dass es aber kein unverdienter Sieg. Wir sind stolz auf unseren Saisonstart“, sagte Steil.

Weiter geht es für die Bären am Sonntag, 24. September. Dann spielen sie bei TuS Lintfort – an Selbstvertrauen dürfte es nach den beiden Erfolgen mit Happy End nicht mangeln.

Kurpfalz-Bären: Longo, Wiethoff; Mann (7), Goudarzi, Hinzmann (2), Bianco (5), Scheffler, Gotta, Torras Parera (6/2), Möllmann (1), Schranz, Stitzel, Engelhardt (3), Hufschmidt. fred

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