2. Handball-Bundesliga Frauen

Ketscher Kurpfalz-Bären vor Herausforderungen in neuer Handball-Saison

Die Kurpfalz-Bären stehen in der 2. Bundesliga vor einer anspruchsvollen Saison, geprägt von Veränderungen im Team und dem Ziel des Klassenerhalts. Für Trainierin Franziska Steil ist es von großer Bedeutung, dass das Umfeld des Clubs Ruhe bewahrt.

Von 
Frederik Schneider
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Das Bären-Team der neuen Saison: Geschäftsstellenleiterin Tine Waldmann (hinten v. l.), Rebecca Engelhardt, Lena Stitzel, Viviane Schranz, Svenja Mann, Technischer leiter Manuel Koob; Physio Askold Eberhardt (Mitte v. l.), Co-Trainerin Esther Herrmann, Ina Scheffler, Nell Gotta, Gianina Bianco, Mireia Torras Parera, Katja Hinzmann, Lea Marmodee, Trainerin Franziska Steil, Greschäftsfüh rerArmin Wagner sowie Janneke Geigle (vorne v. l.), Amelie Möllmann, Katrin Rüttinger, Johanna Wiethoff, Katarina Longo, Katharina Hufschmidt, Sara Goudarzi. © Bären

Ketsch. Es wird keine einfache Saison für die Kurpfalz-Bären in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen. So viel steht schon einmal fest. Zum einen liegt das daran, dass die Zahl der Absteiger auf vier Mannschaften angewachsen ist und selbst der Tabellenzwölfte noch in die Relegation muss, um die Klasse zu halten. Zum anderen steht Nele Wenzel nicht mehr im Aufgebot. Die Kreisläuferin war in der Offensive – im Zusammenspiel mit Mireia Torras Parera - und in der Defensive ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Klassenerhalt.

Zudem gehören Arwen Gorb, Jule Haupt, Lara Frey und Johanna Werthmann dem Kader nicht mehr an. Auf der offiziellen Homepage der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) ist auch Lea Marmodee unter den Spielerinnen gelistet, die den Club verlassen haben. Allerdings hofft Trainerin Franziska Steil auf eine Rückkehr der Spielmacherin im neuen Kalenderjahr, wenn Marmodee ihre schwere Knieverletzung auskuriert hat. „Aufgrund der Operation wegen des Knorpelschadens kann man definitiv sagen, dass sie nicht vor November oder Dezember ins Training einsteigen wird. Aber es ist schwierig, das abzuschätzen“, sagt Steil.

Kurpfalz-Bären setzen auf Sara Goudarzi und Nell Gotta

Neu an Bord sind nur zwei Spielerinnen. Sara Goudarzi kam vom SV Allensbach zurück an den Altrhein und Nell Gotta übernimmt die vakante Position am Kreis. Ob sie schon das Zeug dazu hat, im Unterhaus durchzustarten, werden die ersten Spiele zeigen. „Ihr Anfangszitat war: Ich wusste nicht, wie ich mit dieser Herausforderung klarkommen soll. Es war das Gesamtpaket an massiver Überforderung“, erzählt Steil. „Aber sie hat sich reingebissen, die Entwicklung ist zu sehen. Wir gehen das mit ihr und Vivi Schranz an – zwei Spielerinnen, die noch grün hinter den Ohren sind. Aber gerade im Angriffsspiel passt sie gut zu uns.“

Kader der Kurpfalz-Bären

  • Tor: Katarina Longo (21), Katrin Rüttinger (33/reaktiviert), Johanna Wiethoff (21).
  • Rechtsaußen: Gianina Bianco (18).
  • Rückraum rechts: Svenja Mann (22/Sport-Union Neckarsulm), Amelie Möllmann (22).
  • Rückraum Mitte: Katja Hinzmann (22), Lea Marmodee (24), Janneke Geigle (17/eigener Nachwuchs).
  • Rückraum links: Mireia Torras Parera (27), Sara Goudarzi (23/SV Allensbach), Lena Stitzel (18), Ina Scheffler (21).
  • Linksaußen: Rebecca Engelhardt (26), Katharina Hufschmidt (25).
  • Kreis: Viviane Schranz (17/eigener Nachwuchs), Nell Gotta (21/Mainz 05 II).

Über Goudarzi sagt die Trainerin: „Sie hat in Allensbach keine Abwehr gespielt. Aber ich finde, sie passt gut in unsere 6:0-Variante, sie ist eine Spielerin, die viel mit Antizipation macht. Und vorne ist sie eine Spielerin, die mit ihrem Schlagwurf eine Waffe sein kann.“

Vorbereitung und Mindset: Kurpfalz-Bären vor der neuen Saison

In den beiden Phasen der Vorbereitung haben Steil und Co. viel gearbeitet. „Als Trainerin ist man aber nie dort, wo man sein möchte“, sagt die frühere Kreisläuferin. „Man sieht immer, dass noch mehr geht. Wir haben einen guten ersten Teil absolviert. Mit Blick auf die Ergebnisse war der zweite Teil schwach.“

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Allzu viele Rückschlüsse lassen sich aber daraus nicht ziehen. Wenngleich es darum geht, den Glauben an die eigene Stärke noch zu forcieren. „Das Mindset der Mannschaft ist oft noch so, dass das Glas halbleer ist“, sagt Steil. „Die Spielerinnen machen sich immer sehr viele Gedanken.“ Diese müssen jetzt beiseitegeschoben werden, denn schon das Auftaktspiel am Samstag auswärts bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten hat es in sich. „Wir werden sehen, wo die Reise hingeht“, meint die Trainerin. „Wir sind weiter als vor einem Jahr und wir sollten uns nicht kleiner machen als wir sind.“

Eine größere Rolle hat sich Amelie Möllmann erarbeitet. Sie wird die Bären als Kapitänin aufs Feld führen. Als Stellvertreterin wurde Rebecca Engelhardt von der Mannschaft bestimmt. „Ami ist für Alter unheimlich weit und reif“, sagt Steil. „Sie vermittelt das, was wir uns erhoffen als Trainerteam und sie versteht, wie wir Handball spielen wollen. Dafür setze ich eine gewisse Disziplin voraus und sie und Rebby leben das vor.“

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Mit Rückschlägen muss das junge Team lernen umzugehen. Für Steil ist es von großer Bedeutung, dass das Umfeld des Clubs, aber auch die Fans die Ruhe bewahren. Im vergangenen Jahr war das im Dezember nicht der Fall, als Steil kurz vor dem Aus stand. „Wir wollen in Ruhe unsere Arbeit machen können. Das ist mein großer Wunsch. Jeder muss in seinem Kompetenzbereich arbeiten und keiner soll verrücktspielen, wenn es mal nicht läuft“, so Steil.

Kurpfalz-Bären haben den Klassenerhalt als Ziel

Nicht mehr und nicht weniger als der Klassenerhalt wurde angesichts der verschärften Abstiegsregelung als Ziel ausgegeben. Zumal in personeller Hinsicht nichts Schlimmes passieren darf. „Wir sind dünn besetzt, das wissen wir schon“, sagt Steil. „Aber wir haben drei junge Spielerinnen dabei, die uns punktuell helfen können.“ Ohren und Augen werden die Verantwortlichen aber weiter offenhalten. „Es muss dann aber wirtschaftlich und spielerisch passen“, sagt Steil, die sich auf den Saisonstart freut: „Wir müssen uns vor Buchholz-Rosengarten nicht verstecken. Wir wissen, dass wir Bereitschaft zeigen müssen.“

Das müssen die Bären in jedem ihrer Spiele. Kommen sie nicht an ihre Leistungsgrenze wird es in der engen Liga ein schweres Unterfangen, das ausgegebene Ziel zu erreichen.

Freier Autor

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