Sandhausen. Es sind viele Themen, die Matthias Imhof derzeit auf seinem Tisch zu bearbeiten hat. Der Sportdirektor des SV Sandhausen befindet sich nach dem durchaus überraschenden Abschied von Jens Keller als Chefcoach am vergangenen Montag unverhofft auf Trainersuche. Bis Ende der kommenden Woche möchte Imhof eine Entscheidung haben, sagte er am Samstag. Ob der bei Wehen Wiesbaden freigestellte Markus Kauczinski ein möglicher Kandidat sei, wollte Imhof nicht kommentieren. „Wir befinden uns mit mehreren Kandidaten in Gesprächen“, sagte er.
SV Sandhausen im Rechtsstreit mit Livan Burcu
Hinzu kommt der Rechtsstreit mit Livan Burcu, der den Hardtwald trotz eines gültigen Vertrages verlassen möchte. Imhof glaubt an eine außergerichtliche Lösung. „Es ist als Spieler nie gut, wenn du deinen eigenen Verein verklagst“, sagte er. „Man hätte, glaube ich, über alles reden können.“
In Sandhausen wurde am Samstag aber nicht nur viel gesprochen, sondern auch Fußball gespielt – zum letzten Mal in dieser Drittliga-Spielzeit.
Das 1:1 (1:0) gegen den FC Ingolstadt rückte aber nicht nur wegen Imhofs Themen in den Hintergrund. Interimstrainer Gerhard Kleppinger zog dennoch ein sportliches Fazit nach dem enttäuschenden Abschneiden als Tabellenachter. Die Treffer hatten Sandhausens Markus Pink (13. Minute) und Sebastian Grönning (68.) erzielt. Mal wieder gab der SVS eine Führung aus der Hand.
Das sagt Gerhard Kleppinger zum Remis zwischen Sandhausen und Ingolstadt
„Obwohl es um nicht mehr viel ging, war es ein körperbetontes Remis“, sagte Kleppinger. „Man hat gemerkt, dass wir durch die Umstellungen Schwierigkeiten hatten, in die Partie zu finden. Nach der Führung, die mich für Pinki sehr gefreut hat, hätte ich mir gewünscht, dass wir weiter nachlegen. Dann wäre es uns deutlich leichter fallen. In der zweiten Halbzeit sind uns die Körner ausgegangen und wir haben Glück gehabt, dass wir nur einen Gegentreffer bekommen.“
Dennis Diekmeier beendet seine Profikarriere
Viel mehr im Fokus stand aber der emotionale Abschied von Kapitän Dennis Diekmeier. Vor dem Spiel machten sich seine Mitspieler und er in einem Sonder-Trainingstrikot warm, bei seiner Auswechslung in der 54. Minute standen alle Kollegen Spalier, applaudierten und strichen dem Routinier über den Kopf. Und nach dem Abpfiff kletterte Diekmeier zu den eigenen Fans auf den Zaun.
„Das ist alles sehr emotional, krass“, sagte der 34-Jährige. „Ich habe das schon am Frühstückstisch gemerkt. Es war eine schöne Karriere, eine lange Karriere – mit Auf und Abs. Ich bin so ein Typ, der für den Fußball lebt und jetzt ist es als aktiver Spieler vorbei.“
Die Saison des SVS ist dagegen noch nicht zu Ende. Am kommenden Samstag treten sie im benachbarten Walldorf im Finale des badischen Landespokals gegen den Verbandsliga-Dritten 1. FC Mühlhausen an (Spielbeginn: 11.45 Uhr). Mit einem Sieg könnte zumindest ein sportliches Ziel in dieser Saison noch erreicht werden: die erneute Teilnahme am DFB-Pokal. Diese würde auch wirtschaftlich guttun, nachdem es mit dem direkten Wiederaufstieg nicht geklappt hat. fred
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