Mit Saisonvorhersagen, Prognosen und Favoritenbenennungen, die von Medien vor Rundenbeginn auch gerne abgefragt werden, ist das so eine Sache. Wir vergleichen, was da im Vorfeld bei der Südstaffel der 3. Handball-Liga herauskam und wie es jetzt nach drei Spieltagen aussieht, wobei die HG Oftersheim/Schwetzingen ihr für vergangenes Wochenende vorgesehenes Match erst im Oktober austragen wird.
Meistgenannt als Kandidaten für den Staffelsieg waren im August der VfL Pfullingen (musste hauchdünn der HSG Konstanz den Vortritt im Aufstiegsrennen zur 2. Bundesliga lassen), der frühere zwischenzeitliche Zweitligist TuS Fürstenfeldbruck, die SG Leutershausen, die SG Pforzheim/Eutingen (scheiterte knapp gegen Potsdam am Zweitligaaufstieg), HC Oppenweiler/Backnang, der seinen Etat gewaltig erhöht und personell aufgerüstet hat, und Staffelsieger Rhein-Neckar-Löwen II.
Letzterer steht jedoch bislang noch punktlos da. Vorne rangieren nicht unerwartet Füstenfeldbruck, das auch schon der direkt benannten Konkurrenz Zähler abgeluchst hat, und Pfullingen, das sich in Pforzheim/Eutingen schadlos hielt. Die SG hat auch schon gegen Leutershausen zu Hause Federn gelassen. Mit im Bunde der Verlustpunktfreien steht der SV Kornwestheim, der noch dazu die beste Torausbeute sein Eigen nennen darf. Der SVK, Auftaktgegner der HG Oftersheim/Schwetzingen (27:36), siegte im Schnitt jeweils mit neun Toren Unterschied. Sein Trainer Alexander Schurr ordnet jedoch ein: „Im Oktober kommen aber Gegner, da sind wir ein ganz kleines Lichtlein.“ Dabei hatte er eines der „Opfer“ seines Teams, den TV Willstätt, im Vorfeld noch als favorisierte „Halbprofitruppe, die sicher auch vorne mit dabei sein will“, bezeichnet.
Doch aus der Ortenau, wo sonst immer große Ansprüche angemeldet wurden, klingen die Saisonvorgaben moderater als gewohnt. Zu groß scheint der Umbruch an der Kinzig gewesen zu sein. Willstätt wie auch Kornwestheim wurden in einer möglichen „Zweiklassengeselschaft“ der Süd-Staffel jenen acht Mannschaften (außerdem noch HG O/S, Balingen-Weilstetten II, Neuhausen, Horkheim, Köndringen/Teningen und Sandweier) zugeordnet, die sich um die Plätze ab Rang sieben streiten sollten, um sich gegen den Abstieg zu stemmen.
Wahrscheinlich wird es aber so sein, dass es immer wieder zu Überraschungsergebnissen kommen wird. Viele Protagonisten – nicht nur im Süden – sprechen dabei gerne von ihrer Staffel als der „schwersten, stärksten oder ausgeglichensten“ aller Staffeln deutschlandweit. Inwieweit sich dies belegen lässt, ist sicher fraglich. Experten versuchten einen Ansatz, diese Aussage zu quantifizieren. Die Aussagekraft dieser Untersuchung blieb allerding vage. Fest steht, dass im Süden (wie auch im Norden) kein Zweitligaabsteiger am Start ist und nur zwei Neulinge (als klassische Abstiegskandidaten?) zu zählen sind, im Südwesten zum Beispiel hingegen drei. Alles Rechnen und Kaffeesatzleserei bringen scheinbar letztlich nichts, denn gespielt wird auf dem Platz und sollte sich mit allen Aufs und Abs bis ins nächste Jahr hineinziehen. mj
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