Eppelheim. Der KV Eppelheim hat viele große Kegler hervorgebracht, die für Deutschland unzählige Titel und Medaillen geholt haben. Es sei nur an Namen wie Theo Holzmann, Dieter Zieher, Christian Schwarz, Corinna Kastner oder Sabrina Walter erinnert. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Zuletzt war es Henrik Erni, der international auf sich aufmerksam machte. Nun hat es mit Adrian Rupp ein weiteres Talent geschafft. „Zu diesen Legenden habe ich natürlich noch ganz viel Luft“, stellte der 20-Jährige klar, dass er noch in einem Entwicklungsprozess steckt.
Internationale Erfahrung hatte er schon mit dem VKC Eppelheim im Oktober beim NBC-Pokal in Kroatien gesammelt, doch nun das deutsche Nationaltrikot anzuziehen, das war für Adrian Rupp noch einmal eine andere Hausnummer. Beim Länderspiel in Bozen gegen Italien feierte er seine Premiere im U23-Nationalteam von Bundestrainer Oliver Scholler. „Das Deutschland-Trikot anzuziehen, das war schon was sehr Besonderes“, schwärmte Rupp nach seiner Rückkehr. Trotz aller Aufregung zeigte er eine gute Leistung und trug als vierter Starter mit 605 Kegeln über 120 Wurf zum 3645:3405-Sieg der DKBC-Auswahl bei. Gespielt wurde auf Kegelzahl ohne direkte Duelle. „Mit der Zahl bin ich relativ zufrieden“, sagte der Eppelheimer, dessen persönliche Bestleistung bei 666 Kegeln liegt. Auch Oliver Scholler gab ihm ein positives Feedback auf seine Leistung.
Rupp schickt sich gerade an, mit dem VKC aus der Regionalliga Baden/Pfalz in die 2. Bundesliga Süd aufzusteigen. Das Topspiel gegen GH/GW Sandhausen haben die Eppelheimer gewonnen und sind ungeschlagener Spitzenreiter.
„Ich habe auf jeden Fall Lust auf mehr bekommen, aber die Konkurrenz ist groß“, sagte Rupp. Schließlich spielen die meisten seiner Teamkameraden in der Bundesliga oder der 2. Liga, so der Tagesbeste Alex Karl (657 Kegel) bei Meister Rot-Weiß Zerbst. Und sie können häufiger trainieren. Nach dem Aus für die Classic Arena musste der VKC Eppelheim nach Plankstadt ausweichen und kann dort nur dienstags, manchmal auch noch donnerstags trainieren.
Mit Blick auf die WM im Mai 2024 im slowakischen Brzno sieht er seine Chancen als Neuling als eher gering an. „Ich werde aber alles tun, um Teil des Nationalteams zu bleiben“, kündigte Rupp, der dieses Jahr seine Lehre als Elektriker beendet hat, an. Dazu muss auch die Verletzung an der Wurfhand ausheilen, wegen der er in der Runde bisher nur zwei Spiele mitmachen konnte. „Die Hand ist noch nicht wieder bei 100 Prozent.“
Im April gibt es ein weiteres Testländerspiel in Friedrichshain gegen Polen. Es ist Adrian Rupps großer Traum, dann wieder mit dabei zu sein. Und vielleicht irgendwann einmal in die Nähe der Eppelheimer Kegelgrößen zu kommen.
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