Oftersheim/schwetzingen. Die „badische Krone“, wie unsere Zeitung getitelt hatte, geht in der Handball-Regionalliga Frauen vorerst an die HG Oftersheim/Schwetzingen, die im Duell zweier zuvor punktloser Kellerkinder den TSV Rintheim mit 30:28 (16:15) förmlich niedergezwungen hat. Da war endlich der ersehnte Auftaktsieg in dieser Saison. Und es war eine schwere Geburt.
Beide Seiten schenkten sich nicht. Ständig war der Verlauf eng. Doch als die HG sich als Sieger herauskristallisieren wollte (22:19/46.), war ganz schnell wieder Rintheim am längeren Hebel (23:24/51.), hatte auch noch vier Minuten vor Abpfiff die Nase vorne (26:27). Dann schlugen Line Patzschke, Saskia Zachert (zwei Siebenmeter) und Lena Magnus erbarmungslos zu (30:27).
Die Zuschauer sahen zuvor ein flottes, ausgeglichenes Anfangsgeplänkel von nicht allzu hohem Niveau, da es doch mit sehr vielen Missgeschicken bestückt war. Der TSV griff zum Mittel der Auszeit (7:6/13.), in deren Folge die Kräfteverhältnisse blieben, die Fehlerhäufigkeit jedoch sank, was dann ein Timeout seitens der HG nach sich zog (11:11/19.). Deren Trainer Carsten Sender setzte jetzt auf eine offensivere Deckung, ließ seine Tochter Florine Rintheims Kathrin Schubart enger markieren. Zerfahren setzte sich die Begegnung fort bis zum 19:19 (41.) und dem oben geschilderten Verlauf.
Unnötiges Frustfoul von Rintheim gegen Ende
Eine Szene gegen Ende (59.) – die Partie war eigentlich entschieden – führte dann zum Ausschluss von Rintheims Spielerin Sanja Oser. In einer Umschaltsituation sprang Jasmin Jung bei neun Metern auf halblinks ein. „Oser greift ihr von hinten in den Wurfarm“, schildert der HG-Coach. „Das hätte schlimm ausgehen können, also Rote Karte. Die disqualifizierte Spielerin sagte dann noch sehr laut zu Jung, ‚dann darfst du keinen Handball spielen‘, was auch die Schiedsrichter hörten.“ Dies verdoppelte die Zeitstrafe für Rintheim, hatte aber keine Auswirkungen mehr. „Es war wirklich eher ein Frustfoul, keine Unbeholfenheit“, ist sich Sender sicher.
Für ihn war das Spiel, „das erwartete Duell um den Klassenerhalt. Der Sieg hat vor allen Dingen unsere Gemütslage verbessert, leider nicht unbedingt das Tabellenbild. Aber wenigstens ist die deprimierende Null auf der Habenseite Geschichte. Ein Kompliment zum Einsatz und zum Glauben an die eigene Stärke bis zum Schluss, gerade da wir angeschlagene Spielerinnen hatten“. So ging ein großes Lob an Kreisläuferin Lena Magnus, die sich verletzt durchkämpfte. „Sie war so wichtig für uns.“
HG: Walther, Giehl, Myrianidou; Fath (4), Sender (1), Racky (3), Li. Magnus (1), Zachert (12/2), Le. Magnus (1), Jung (2), Patzschke (3), Miltner (3), Hielbig, Marmol Carmona, Link.
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