Sandhausen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der Bock umgestoßen werde, hatte sich Trainer Kenan Kocak trotz zuletzt zehn sieglosen Spielen in Folge kürzlich optimistisch gezeigt. Jetzt ist der Fluch gebrochen. Der SV Sandhausen siegt zum Auftakt des 23. Spieltags der 3. Fußball-Liga glücklich mit 1:0 (1:0) gegen Arminia Bielefeld. Verteidiger Marco Schikora erzielte vor 4.528 Zuschauern am Hardtwald das einzige Tor des Abends.
„Das war sicher nicht unser bestes Spiel, aber wir haben Mentalität und Einsatz gezeigt“, analysierte der SVS-Trainer das Ende der Durststrecke. „Das war genau das, was wir gebraucht haben, um da herauszukommen. Das freut mich ungemein für die Jungs.“
Kocak setzte auf einen altbekannten Kniff in Krisenzeiten: Der Coach tauschte den Torhüter. David Richter feierte sein Debüt im schwarz-weißen Dress. Außerdem rutschte Emmanuel Iwe für den erkrankten Christoph Ehlich auf der linken Schiene in die Startelf.
Sandhausen-Debütant Richter verhindert Führungstreffer für Bielefeld
Und der Debütant fügte sich herausragend ein: Bereits nach zwei Zeigerumdrehungen war Richter mit einer starken Fußabwehr gegen Roberts Uldrikis zur Stelle. Der Großchance vorausgegangen war ein Lufloch von Jakob Lewald. Fünf Minuten später entschied Richter das Duell gegen Uldrikis erneut mit einem brillianten Reflex für sich. „Wenn der gleich reingeht, sieht es schon wieder düster aus“, kommentierte Niklas Kreuzer.
Spätestens nach elf Minuten wäre aber wohl auch der Schlussmann machtlos gewesen. Nach einem der unzähligen Ballverluste der Hausherren schaltete Bielefeld schnell um, Neuzugang Joel Grodowski bekam die Kugel am zweiten Pfosten pfannenfertig serviert, schob das Spielgerät aber völlig unbedrängt am zweiten Pfosten vorbei.
Schikora trifft aus dem Nichts zur Führung für SV Sandhausen
Diesen Chancenwucher bestraften die Sandhäuser in der 27. Minute. Standardspezialist Kreuzer brachte einen Freistoß auf den Kopf von David Otto, dessen Versuch Arminia-Keeper Jonas Kersken noch an den Pfosten leiten konnte, gegen den Nachschuss von Marco Schikora war er dann aber chancenlos.
Sandhausen präsentierte sich mit der Führung im Rücken zwat selbstbewusster, die Chancen hatten aber weiterhin die Ostwestfalen. Erst traf Kapitän Mael Corboz mit einem Distanzschuss nur den Außenpfosten (41.), dann blockte Lewald in höchster Not gegen Grodowski (42.). Die anschließende Ecke setzte DSC-Verteidiger Joel Felix aus kurzer Distanz über den Kasten (43.).
Die Begegnung war ein Spiegelbild des Heimspiels gegen Saarbrücken. Nur vergaben diesmal die Gäste einen Hochkaräter nach dem anderen. Für die Halbzeitführung durften sich die Hausherren beim bestens aufgelegten Richter bedanken. „Manchmal braucht man so ein Spielglück“, zeigte sich der Keeper erleichtert.
Richter hält Führung für Sandhausen gegen Bielefeld fest
Der zweite Durchgang startete wie der erste: mit einer Großchance für die Arminia. Wieder mal fand Grodowski seinen Meister aber im Mann des Abends: David Richter. Trotz Doppelwechsel beim SVS änderte sich wenig an den Kräfteverhältnissen. Der DSC hatte weiterhin mehr vom Spiel, allerdings keinen Ertrag.
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Für das einzige Lebenszeichen der Kurpfälzer in Hälfte zwei sorgte der eingewechselte Luan Simnica. Der Neuzugang schlenzte den Ball aus der zweiten Reihe aber knapp am Kreuzeck vorbei (57.).
Sandhausen-Torhüter avanciert zum Held des Abends
In der 70. Minute wuchs SVS-Keeper Richter dann erneut über sich hinaus: In einer Blaupause des Sandhäuser Führungstreffers traf Bielefelds Felix per Kopf nur Aluminium. Den zweiten Versuch von Uldrikis parierte der im Winter aus Osnabrück gekommene Richter abermals glänzend.
Auch ein Dreifachwechsel des Tabellensechsten zeigte in der Schlussphase keine Wirkung. Die Sandhäuser Abwehrreihe hielt den Angriffsbemühungen des DSC stand. Als Richter kurz vor Schluss einmal überwunden war, kratzte Lewald einen Uldrikis-Kopfball von der Linie (89.). Kocak feiert damit im vierten Anlauf seinen ersten Erfolg.
Sandhausen: Richter - Lang, Lewald, Schikora - Kreuzer (90.+1), Lorch (46. Simnica), Duman, Iwe (46. Fehler) - Greil (60. Halimi) - Butler (78. Girdvainis), Otto.
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