Die Trainingswoche begann für die Kurpfalz-Bären mit einem Lob ihrer Übungsleiterin. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir ab jetzt alles wieder in der eigenen Hand haben und das ist die schönste Nachricht“, sagte Trainerin Franziska Steil. Mit dem 30:28 gegen den HC Leipzig kletterten die Bären auf einen Nichtabstiegsplatz in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga der Frauen und stehen nun fünf Spieltage vor Schluss wieder über dem Strich.
Das Duell am Sonntag (Anwurf: 16 Uhr/EWS-Arena) mit dem souveränen Spitzenreiter Frisch Auf Göppingen gehört nicht zu den Spielen, die auf dem Weg zum anvisierten Ziel unbedingt gewonnen werden müssen. Diese Partien folgen anschließend, wenn die Bären daheim auf den Vorletzten HSG Freiburg und ihren direkten Verfolger VfL Waiblingen treffen. Auch bei der TG Nürtingen und bei Werder Bremen ist etwas Zählbares drin, „wenn wir uns wieder in einen Rausch spielen wie gegen Leipzig“, betonte Steil.
Stimmung und Abwehr: Positive Entwicklungen bei den Bären
Die Fortschritte ihrer Mannschaft über die Saison hinweg sind inzwischen klar erkennbar. „Der Wendepunkt war die Niederlage in Waiblingen“, erinnert sich Steil an das 25:34 bei den Tigers Anfang Januar. „Wir haben uns ausgesprochen, denn so konnte es nicht weitergehen.“ Die Umstellung der Abwehr hat ihren Teil dazu beigetragen. Inzwischen seien Selbstbewusstsein und Stimmung bestens. „Als Trainerin kann man das nicht immer alles erklären, aber wir haben einen ganz anderen Zug im Training“, findet die 40-Jährige.
Auch aus dem Hinspiel, als Ketsch 24:36 gegen FA den Kürzeren zog, könne man eine Menge mitnehmen. „Trotz des deutlichen Ergebnisses haben wir uns da ganz gut verkauft und einfach nur das Tor nicht mehr getroffen“, so Steil. Abschenken möchte sie die Partie nicht - so viel steht fest. Dennoch ist auch ihr klar, dass Göppingen als früherer Final-Teilnehmer im europäischen EHF Challenge Cup über ganz andere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Trainingsmöglichkeiten verfügt.
Personelle Herausforderungen und Kampfgeist der Bären
In personeller Hinsicht muss die Trainerin im Vergleich zum Erfolg gegen den HCL auf Torhüterin Katrin Rüttinger verzichten. Positives gibt es indes von Kapitänin Amelie Möllmann zu verkünden. Die Linkshänderin konnte früher als gedacht schon wieder die ersten Schritte in der Halle machen. „Wir haben ganz leise Hoffnungen, dass wir sie vielleicht in dieser Saison noch einmal einsetzen können“, sagte Steil.
Für sie und die Verantwortlichen geht es auch weiterhin darum, den Kader für die kommende Spielzeit zusammenzustellen. Besonders auf der Rechtsaußenposition und am Kreis gibt es nach den Abgängen von Gianina Bianco, die am Sonntag bei ihrem neuen Arbeitgeber vorspielt, und der langzeitverletzten Nell Gotta (Pause) Handlungsbedarf. „Wir sind in konkreten Gesprächen“,bestätigt Steil, dass immer wieder Spielerinnen ein Probetraining absolvieren. „Wir müssen etwas tun und natürlich hätte ich gerne schon den Kader für kommende Saison zusammen. Aber der Markt ist schwierig.“
Entspannt ist Steil trotzdem. Das liegt ganz gewiss auch daran, dass sich ihre Mannschaft in den vergangenen Wochen in eine ordentliche Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt gebracht hat.
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