Ketsch. Aller guten Dinge sind drei: Die Kurpfalz-Bären haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt und zum ersten Mal seit vielen Wochen die ungeliebte Abstiegszone verlassen. Beim 31:26 (15:13)-Heimerfolg gegen das Zweitliga-Schlusslicht HCD Gröbenzell taten sich die Handballerinnen aus Ketsch am Samstagabend zwar schwer. Trainerin Franziska Steil hatte die Gegenwehr der Bayern aber schon im Vorfeld prophezeit.
„Es war das erwartet schwere Spiel, in dem wir es öfter verpasst haben, den Sack endgültig zuzumachen“, sagte Steil, die froh darüber war, dass ihr erstellter Plan für das Aufeinandertreffen aufging. „Wir hatten uns vorgenommen, diesmal mehr über die Außen zu kommen, was uns auch sehr gut gelungen ist.“ Acht Treffer von Rebecca Engelhardt über die linke Angriffsseite und sieben von Gianina Bianco über rechts unterstreichen die These der Übungsleiterin.
Bären geraten in Ketsch zunächst zweimal in Rückstand
In der Anfangsphase fehlte den Bären jedoch das Selbstvertrauen, das sie sich durch die Erfolge gegen den TuS Lintfort (30:25) und beim FSV Mainz 05 (31:28) zuletzt eigentlich erarbeitet hatten. Sie legten nervös los und gerieten zweimal in Rückstand. Erst Engelhardts Ausgleich zum 3:3 und wenig später die Führung durch Lena Sophie Stitzel zum 5:3 sorgten für etwas mehr Sicherheit bei den Gastgeberinnen.
Der in dieser Saison erst zweimal siegreiche Gast ließ sich jedoch nicht abschütteln. Beim 9:9 keimte wieder Hoffnung auf. Daran änderte auch ein 4:0-Lauf noch nichts, bei dem Johanna Wiethoff im Bären-Tor mit Paraden mithalf. Denn Gröbenzell blieb dran.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie vor 450 Zuschauern Schwung auf. Bianco, Engelhardt und Svenja Mann, die aufgrund des Ausfalls von Amelie Möllmann im rechten Rückraum kaum entlastet werden konnte, sorgten für eine vermeintlich komfortable 20:15-Führung. Da Gröbenzell aber noch einmal herankam, dauerte es bis zur 56. Minute, ehe die Heimfans endlich durchatmen konnten. Nach dem 28:24 durch Mireia Torras Parera war der Widerstand endgültig gebrochen.
Bären-Trainerin Franziska Steil: "Wir sind auf dem richtigen Weg"
„In dieser Liga kann jeder gegen jeden gewinnen, aber wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Steil, die stolz auf die Leistung ihrer Truppe war. „Doch auch wenn wir jetzt erstmal auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, denken und arbeiten wir von Spiel zu Spiel.“
Die Bären profitierten beim Sprung an das rettende Ufer von der Punkteteilung des VfL Waiblingen im Duell mit der HSG Freiburg (20:20). Dadurch rückten die Kurpfälzerinnen nach vorn. Und sie haben noch einen weiteren Pluspunkt auf ihrer Seite, der im Abstiegskampf für sie sprechen könnte: Die Bären, für die es am Sonntag daheim gegen den Aufstiegsanwärter Frisch Auf Göppingen weitergeht (Spielbeginn: 16 Uhr), haben noch eine Partie weniger absolviert als die Tigers aus Waiblingen.
Bären: Wiethoff, Rüttinger; Mann (8/1), Goudarzi (2), Hinzmann, Bianco (7), Scheffler (1), Torras Parera (3), Geigle, Schranz, Stitzel (2), Engelhardt (8), Hufschmidt.
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